Der TSV 1860 München trauert um Rudolf Steiner, Linksverteidiger der erfolgreichen Löwen-Mannschaft der 1960er-Jahre. Wie jetzt erst bekannt wurde, starb er bereits im Dezember an den Folgen eines Sturzes. Er wurde 78 Jahre alt.
Rudi Steiner, der wie Franz Beckenbauer das Fußball spielen in Giesing beim SC München 06 erlernte, kam 1960 als Stürmer zu den Löwen. Max Merkel setzte ihn schon zu Oberliga-Zeiten als Verteidiger ein. Insgesamt bestritt Steiner für den TSV 1860 58 Partien in der Oberliga Süd (3 Tore) und 118 Spiele in der Bundesliga (2 Tore).
Mit den Sechzgern gewann er als Stammspieler die Süddeutsche Meisterschaft 1963 und den DFB-Pokal 1964. In der Saison 1965/1966 zog er sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu, weshalb er auch das Europapokal-Finale Wembley gegen West Ham United verpasste. Aufgrund der Verletzung kam er im Meisterjahr deshalb nur auf neun Einsätze. Bis zum Sommer 1969 spielte er für die Löwen, wechselte dann als Spieler-Trainer zum MTV München 1879.
In der Vita des Linksverteidigers steht auch ein Länderspiel. Am 12. Mai 1964 debütierte er beim letzten Länderspiel von Sepp Herberger gegen Schottland. Es endete 2:2. Am 7. Juni des gleichen Jahres stand er gegen Finnland nochmals im Aufgebot, kam aber nicht zum Einsatz.
Zuletzt lebte Steiner zurückgezogen in Niederbayern, litt an Demenz, weswegen er auch nicht mehr an Feierlichkeiten der Meister-Mannschaft teilnahm. Auf Wunsch der Familie fand die Beerdigung ohne Öffentlichkeit im kleinen Kreise statt.
