„Zuversichtlich“ war das beherrschende Adjektiv, das Benno Möhlmann bei der Pressekonferenz vor dem Traditionsduell gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag, 6. Februar, 13 Uhr, in der Allianz Arena gebrauchte. Diese Zuversicht formulierte der 61-Jährige nicht nur verbal, sondern strahlte sie auch aus.
FAKTENKARUSSELL. LÖWEN IN DER ARENA UNBESIEGT.
Bereits 46.500 Tickets waren am Freitagmittag verkauft. „Die Zuschauer sind genauso heiß wie die Spieler“, hat Möhlmann erkannt, der nicht mehr über das, was war, reden wollte. „Das ist vorbei. Jetzt geht es wieder auf den Platz, geht es um Punkte und Tore.“
Und da ist der Trainer-Routinier fest davon überzeugt, „dass uns die die fünf Neuzugänge weiterhelfen, um die nötigen Punkte zu holen. Menschlich sind alle fünf in Ordnung, sie bringen viel Erfahrung mit und haben vor allem eine hohe fußballerische Qualität. Das ist wichtig in unserer Situation.“
FRÜHZEITIG ANREISEN. #GEMEINSAM FÜR EINE #VOLLEHÜTTE GEGEN NÜRNBERG.
Aber Möhlmann ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass es die Neuen alleine nicht richten können. „Es kommt auch auf die anderen Kaderspieler an“, sagt er. Dabei meint er nicht nur die Rückkehrer nach Verletzung, sondern auch die Stammspieler der Hinrunde. „Ich bin davon überzeugt, dass auch sie sich von einer besseren Seite zeigen werden. Alle sind gefordert, damit wir unser Ziel erreichen.“
Stellte sich zu Beginn seiner Trainerzeit bei den Löwen die Mannschaft quasi von alleine auf, hat Möhlmann gegen den Club die Qual der Wahl. „Es wird verdammt schwer, den Kader zu benennen.“ Selbst Goran Sukalo, der zuletzt wegen Adduktorenproblemen gefehlt hatte, meldete sich am Freitag zurück. „Er fühlt sich gut, wird mittrainieren“, so Möhlmann.
ZOLTAN STIEBER: »FREUE MICH IMMER AUF SPIELE GEGEN DIE LÖWEN!«
Mit dem Tabellendritten Nürnberg wartet auf die Löwen ein harter Brocken. Seit neun Partien ist der Club unbesiegt. „Sie haben die letzten fünf Spiele gewonnen, kommen mit viel Selbstvertrauen nach München.“ Die Spielpause, so Möhlmann, werde die Aufgabe nicht leichter machen. „Der Club hat im Winter sicher nicht geschlafen, sondern weitergearbeitet, um besser zu werden.“ Darauf seien er und sein Team vorbereitet. „Wir werden alles dransetzen, dass es ein erfolgreiches Spiel wird. Wenn wir gut drauf sind – wovon ich überzeugt bin – dann kann die Kulisse uns noch zusätzlich beflügeln.“
Über 50.000 Zuschauer – das ist auch für den alten Hasen im Trainergeschäft etwas Besonderes. „Das ging ja schon rein technisch bei meinen vorherigen Stationen Fürth, Ingolstadt und FSV Frankfurt nicht.“ Überrascht ist er von dem Zuschauerzuspruch indes nicht. „Sechzig ist ein Traditionsverein, der davon profitiert, dass er nach wie vor eine große Anhängerschaft hat.“
SECHZIG - DAS LÖWENMAGAZIN ZUM HEIMSPIEL GEGEN NÜRNBERG.
Um das zu unterstreichen, erzählt Möhlmann von dem Hotelier auf der Nordsee-Insel Spiekeroog, der vor seinem Haus eine „Riesen-1860-Flagge“ gehisst hat und ihn kürzlich bat, ihm ein unterschriebenes Löwen-Trikot mitzubringen. „Es gibt nur wenige Vereine in Deutschland, die über das ganze Bundesgebiet Fans haben.“ Für ihn ist das Verpflichtung und Verantwortung gleichermaßen.
Dafür haben Sportdirektor Oliver Kreuzer und er die Hausaufgaben in der Winterpause gemacht. Deshalb sieht Möhlmann das Team gut für die letzten 15 Saisonspiele vorbereitet. „Sicher wird nicht gleich alles rund laufen, zumal zwei Neuzugänge noch kein Testspiel bestritten haben. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir die Klasse halten werden, weil wir einfach besser als vorher aufgestellt sind.“
DIE VORAUSSICHTLICHEN AUFSTELLUNGEN
1860: 24 Ortega - 25 Kagelmacher, 26 Schindler, 2 Mauersberger, 3 Wittek – 33 Aycicek, 15 Sukalo, 10 Liendl, 11 Adlung – 19 Okotie, 13 Mölders.
Ersatz: 1 Eicher (Tor) – 4 Bülow, 5 Vallori, 6 Stahl, 7 Claasen, 9 Mugosa, 16 Hain, 18 Karger, 23 Beister, 30 Degenek, 37 Yegenoglu, 38 Lacazette.
Nicht dabei: 8 Rodnei (Aufbautraining), 14 Simon (Kreuzbandriss), 17 Bandowski (Aufbautraining), 20 Rama (Aufbautraining), 31 Neudecker (Schambeinentzündung), 39 Kovac (Reha).
FCN: 1 Schäfer – 2 Brecko, 3 Hovland, 4 Bulthuis, 6 Sepsi – 18 Behrens, 29 Erras – 16 Stieber, 23 Leibold – 24 Füllkrug, 9 Burgstaller.
Ersatz: 26 Kirschbaum (Tor) – 7 Blum, 14 Möhwald, 15 Koch, 17 Kerk, 27 Hercher, 31 Petrak, 33 Margreitter, 36 Teuchert.
Nicht dabei: 5 Mössmer (Rückstand nach Knorpel-OP im Knie), 8 Polak (Rückenprobleme), 19 Gislason (Reha nach Achillesehnen-OP).
Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Dorum); Assistenten: Alexander Sather (Grimma), Jens Klemm (Gröditz); Vierter Offizieller: Arno Blos (Deizisau).
