SECHZIGMÜNCHEN.
 

Jan Mauersberger stellt sich der Verantwortung.

Jan Mauersberger ist in seine Heimatstadt zurückgekehrt, um bei den Löwen Verantwortung zu übernehmen. 

Jan Mauersberger lacht und klatscht sich mit Levent Aycicek und Rubin Okotie ab. Soeben hat der Neulöwe #gemeinsam mit seinen Teamkollegen das Fußball-Tennis-Turnier unter der Sonne von Estepona gewonnen. Beim Siegerfoto jubeln die drei 1860-Profis – und umarmen sich so vertraut, als spielten sie schon seit Jahren in einem Team.

Tatsächlich hatte der 30-jährige Innenverteidiger erst eine Woche zuvor die medizinische Untersuchung absolviert und im Schneegestöber an der Grünwalder Straße einen Vertrag bis 2018 unterschrieben. Der Abwehrrecke saß im Büro von Sportdirektor Oliver Kreuzer und strahlte Optimismus aus – zurück in seiner Heimatstadt München und zuversichtlich im Hinblick auf die große sportliche Herausforderung.

Den Verteidiger und seine Mannschaftskollegen erwartet in der Restrunde eine „Monsteraufgabe“, so Michael Liendl. Es geht um den Klassenerhalt von Sechzig.

Das Wort Abstieg nimmt der Neulöwe nicht in den Mund. Dennoch ist er sich bewusst, welcher Verantwortung er sich stellt: „Ich ducke mich nicht weg, gehe auch mit in die Dritte Liga. Aber ich möchte verhindern, dass es so kommt“, sagt der Routinier. „Als Münchner weiß ich einfach, wie wichtig der Verein für die Stadt ist. Ich bin hierhergekommen, weil ich meinen Beitrag dazu leisten möchte, damit der TSV 1860 wieder in ruhigere Fahrwasser kommt.“

Das erfordert einerseits sein sportlicher Ehrgeiz. Andererseits fühlt er sich seinem persönlichen Umfeld verpflichtet. „Viele meiner Freunde sind Fans, schon allein deshalb müssen wir das schaffen“, erzählt der Heimkehrer, der in Großhadern aufwuchs und beim FC Bayern ausgebildet wurde.

Dahoam in München

Nach seinem Wechsel zu SpVgg Greuther Fürth 2006 verfolgte er immer beide Münchner Vereine. Unabhängig vom Fußball blieb der Kontakt nach Hause eng, da seine Eltern und seine Freundin Janina in der bayerischen Landeshauptstadt leben. „Ich bin oft gependelt“, erzählt der 30-Jährige, der froh ist, endlich wieder „dahoam“ zu sein.

Ein absoluter Mehrwert für die Löwen, denn damit entfällt eine Eingewöhnungszeit an der Grünwalder Straße. Dieser Eindruck bestätigt sich, wenn man den Typ Mauersberger beim Training und im Spiel beobachtet. Er ist konzentriert, hat seinen Nebenmann Christopher Schindler und seine Vordermänner im Blick, führt sie, lenkt sie mit weiten, offenen Armbewegungen und kommuniziert mit ihnen. Ein Lautsprecher will er nicht sein, „Als Defensivspieler ist Kompaktheit am wichtigsten. Dazu führe ich viele Gespräche und versuche, meine Erfahrung einzubringen und die Jungs im Spiel zu pushen“ – im positiven Sinne.

Aus diesem Grund verpflichtete Oliver Kreuzer den Innenverteidiger. Diese Ruhe und Gelassenheit bescheinigte ihm bereits Löwen-Kapitän Schindler. Und Trainer Benno Möhlmann verlangte dem Abwehrspieler im Trainingslager alles ab, um ihn richtig fit zu bekommen.

Ein Vorzeigeathlet

Keine Frage: „Benno Möhlmanns Vorbereitung war physisch eine Herausforderung“, bestätigte der 1,94 Meter große Vorzeigeathlet. Er hat sie überstanden. Dabei lieferte „Mauer“ in den Testspielen, die er und die Mannschaft ohne Niederlage überstanden, eine solide Leistung in der Defensive ab. Offensiv präsentierte er sich brandgefährlich bei Standards. Zum 5:1-Erfolg bei der Generalprobe in Burghausen steuerte er gleich zwei Kopfballtore bei.

Zur Freude des 1860-Chefcoachs. Der setzt darauf, dass er diese Qualitäten mit in die Liga nimmt, die mit dem Spiel gegen Nürnberg losgeht. Und jetzt, Jan Mauersberger? „Wir müssen schauen, dass wir uns da raus kämpfen!“

 

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