SECHZIGMÜNCHEN.
 

U21-Löwen beim 0:0 im Derby-Pech: Tor nicht anerkannt.

Moritz Heinrich, hier gegen Niklas Dorsch, war von der Bayern-Defensive nie zu bremsen, erzielte auch einen Treffer, der keine Anerkennung fand. 

Das Regionalliga-Derby endete nach 100 spannenden Minuten torlos. Dabei lag die Kugel in der 22. Minute im Bayern-Tor. Der Treffer von Florian Neuhaus nach einem groben Schnitzer der FCB-Defensive war auch regulär, selbst die Bayern-Spieler protestierten nicht, doch Schiedsrichter Florian Badstübner wollte zuvor ein Foul gesehen haben, erkannte das Tor nicht an.

Bis auf die langzeitverletzten Florian Pieper, Ugur Türk und Christoph Daferner sowie Kodjovi Koussou (muskuläre Probleme) konnte U21-Chefcoach Daniel Bierofka im Derby aus dem Vollen schöpfen. Von den Profis erhielt er Verstärkung durch Felix Uduokhai, Moritz Heinrich, Nicholas Helmbrecht und Florian Neuhaus.

Die erste Chance des Spiels hatten die Löwen. Nicholas Helmbrecht steckte für Moritz Heinrich durch, der zog rechts an Torwart Andy Rößl vorbei, doch der grätschte an der Strafraumgrenze nach dem Ball, traf ihn gerade noch mit der Spitze (5.). In der 8. Minute zog Niklas Dorsch einfach mal aus 26 Metern ab. Die Kugel senkte sich über Maximilian Engl hinweg, klatschte an die Latte des 1860-Tores. Zwei Minuten später sah Heinrich den gestarteten Florian Neuhaus. Sein Pass aus dem linken Halbfeld pflückte Neuhaus an der Strafraumkante aus der Luft, brachte die Kugel aber nicht sofort unter Kontrolle, konnte so am Abschluss gehindert werden (10.). Nach einem Eckball von rechts durch Erdal Öztürk kam Patrick Puckegger am zweiten Pfosten an die Kugel, war aber ziemlich überrascht. Sein Schuss aus acht Metern landete genau in den Armen von Engl (13.). In der 18. Minute der nächste gefährliche Bayern-Angriff. Karl-Heinz Lappe kam auf der rechten Seite bis zur Grundlinie, sah im Rückraum den in Position gelaufenen Öztürk. Dem versprang jedoch vollkommen der Ball. Der anschließende Schuss aus zwölf Metern glich einer besseren Rückgabe. In der 22. Minute lag der Ball im Bayern-Tor. Heinrich hatte Nicolas Feldhahn bei einem Rückpass unter Druck gesetzt, der Ball kam zu Florian Neuhaus, der Rößl im Bayern-Tor überwand. Aber Schiedsrichter Florian Badstübner wollte ein Foul gesehen haben, erkannte den Treffer nicht an. Eine klare Fehlentscheidung, wie auch die Fernsehbilder bewiesen! Ein Kopfball von Marco Hingerl aus acht Metern ging in der 38. Minute am langen Eck des Löwen-Gehäuses vorbei. Auf der anderen Seite verfehlte Helmbrecht im Anschluss an eine Ecke von Angelo Mayer mit einem Schlenzer von der Strafraumkante knapp das FCB-Tor (40.). Nach einem Ballverlust der Löwen im Aufbau konterte Bayern, Milos Pantovic kam gegen Alexander Fuchs halblinks zum Abschluss, sein Schuss aus 13 Metern ging haarscharf am rechten Pfosten vorbei (45.). In der Nachspielzeit hatte Neuhaus zwei Mal das 1:0 auf dem Fuß. Erst wehrte Rößl den Linksschuss ab, den Nachschuss setzte er mit rechts knapp über die Latte. So ging es in einem Derby, in dem beide Teams Chancen zur Führung hatten, mit 0:0 in die Kabine.

Bierofka redet Tacheles: „Das ging in Richtung Körpergefahr!“

Die erste Chance nach Wiederbeginn hatten die Löwen. Heinrich zielte vom linken Strafraumeck über den Querbalken (48.). Eine Minute später kam Jimmy Marton im Laufduell mit Feldhahn im Sechzehnmeterraum zu Fall, Schiedsrichter Badstübner ließ aber weiterspielen (49.). Ein Schuss von Pantovic aus 17 Metern wurde in der 53. Minute sichere Beute von Löwen-Keeper Engl. Eine Minute später spielte Marton im FCB-Strafraum Heinrich an, dessen Schuss aus acht Metern in halblinker Position wurde aber gerade noch geblockt (54.). Einen 20-Meter-Freistoß aus dem Zentrum setzte Pantovic in der 73. Minute in die Löwen-Mauer. Nach einem Pass von Seferings zögerte Marton im Strafraum halblinks mit dem Abschluss, zog nochmal nach innen, sein anschließender Schuss wurde dann aber von Feldhahn geblockt (80.). Einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit links von Mayer nach innen gezogen erreichte am zweiten Pfosten Felix Bachschmid, sein Kopfball aus acht Metern ging aber am langen Eck vorbei (85.). Nach einer abgefälschten Flanke von Marton kam Helmbrecht in der Mitte zum Abschluss, traf aber bei seinem Drehschuss aus zehn Metern den Ball nicht voll (88.). Die Löwen waren in der Schlussphase klar die bessere Mannschaft, doch der entscheidende Treffer wollte ihnen trotz bester Chancen nicht gelingen. Zehn Minuten gab’s als Nachspielzeit obendrauf. Plötzlich tauchte der FCB vorm 1860-Gehäuse auf. Den 14-Meter-Schuss von Hingerl aufs lange Eck kratzte Engl von der Linie, Lappe setzte nach, konnte gerade noch im Torraum am Abschluss gehindert werden (96.). So blieb es torlos im ersten Derby-Vergleich der Saison 2016/2017.

TRAINERSTIMMEN ZUM SPIEL

Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka lobte die Moral. „Beide Mannschaften haben sich verausgabt, wollten bis zum Schluss das Spiel gewinnen.“ Der 37-Jährige sah viele gute Aktionen seines Teams. „Leider hätte ich mir in der einen oder anderen Situation mehr Ruhe gewünscht, in der wir zu hektisch waren. Vielleicht hätten wir uns dann mehr Chancen erspielt.“ Seiner Meinung nach war es zu Recht das Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter. „Beide Teams haben ein gutes Niveau. Ich hoffe, dass im März beim Rückspiel die Konstellation ähnlich ist. Wir sind auf einem ordentlichen Stand“, so sein Fazit nach acht Spielen. „Die Abläufe greifen immer besser. Ich denke, wir können uns noch weiter steigern.“ Angesprochen auf das nicht anerkannte Tor aus der 22. Minute meinte Bierofka. „Ich habe kein Foul gesehen. Aber ansonsten kommentiere ich keine Schiedsrichter-Leistungen. Bis auf die eine Situation hat der Unparteiische einen guten Job gemacht.“

„Ich habe ein Foul gesehen“, scherzte FCB-Coach Heiko Vogel, der sich die Szene nochmals in Ruhe anschauen möchte, weil seine Hintermannschaft dabei kein gutes Bild abgab. „Über die Saison gesehen gleicht sich das immer aus“, gab sich der Pfälzer diplomatisch. „Für die Temperaturen war es hervorragend, was beide Mannschaften gespielt haben. In den ersten beiden Dritteln hatten wir die besseren Chancen. Wir könnten uns aber nicht beschweren, wenn Sechzig am Schluss nach einem Standard noch ein Tor macht.“ Seine Mannschaft hätte sich heute anders präsentiert als im letzten Derby, als sie chancenlos war. „Das war das schnellste Spiel, was ich seit langem in der Regionalliga gesehen habe. Es war ein Augenschmaus für die Zuschauer“, so die Einschätzung des 40-Jährigen.

STENOGRAMM: 8. Spieltag, 28.08.2016, 15 Uhr

1860 München II - FC Bayern 0:0

1860 II: Engl - Genkinger, Weber, Uduokhai, Mayer - Fuchs, Neuhaus (90., Weeger), Seferings - Helmbrecht, Marton, Heinrich (78., Bachschmid).

Tor: -.
Gelbe Karten: Helmbrecht - Dorsch, Hingerl, Bösel.
Zuschauer: 8.960 im Grünwalder Stadion.
Schiedsrichter: Florian Badstübner; Assistenten: Steffen Brütting, Michael Bacher.

 

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Spielbericht Spieltag 08

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