Die Löwen-U21 holte nach großem Kampf als erstes Team am letzten Vorrundenspieltag beim 0:0 einen Punkt bei der SpVgg Unterhaching. Dabei mussten die Sechzger die letzten 20 Minuten in Unterzahl bestreiten. Nach einem Foul an Felix Bachschmid im gegnerischen Strafraum entschied Schiedsrichter Steffen Mix auf Schwalbe, zeigte dem Löwen-Angreifer die Ampelkarte.
Löwen-Trainer Daniel Bierofka musste in Unterhaching verletzungsbedingt auf Angelo Mayer (Fußprellung), Alexander Fuchs (Belastungsreaktion), Lukas Aigner (Aufbautraining nach Leisten-OP) und die langzeitverletzten Florian Pieper und Christoph Daferner verzichten. Außerdem fehlte Kilian Jakob, der tags zuvor bei den Profis debütierte, und Jlian Justvan, der am gleichen Tag mit der U19 gegen den SC Freiburg gewann. Von den Profis sammelten Stefan Ortega, Kai Bülow und Nicholas Helmbrecht Spielpraxis.
Die Löwen hatten in der 4. Minute die Riesenchance zum 1:0. Hachings Innenverteidiger Maximilian Nicu rutschte weg, dadurch kam Nicholas Helmbrecht im Zentrum an den Ball. Er legte die Kugel nach links raus auf Moritz Heinrich, der zog an seinem Gegenspieler vorbei nach innen, kam zum Abschluss. Sein Schuss wurde geblockt, trudelte aufs leere Tor, wo ein Hachinger noch vor der Linie klären konnte. Zwei Minuten später hatten auch die Vorstädter ihre erste gute Gelegenheit. Ex-Löwe Dominik Stahl schickte Thomas Steinherr auf dem linken Flügel auf die Reise, dieser lief von der Seite auf Stefan Ortega zu, scheiterte aber an dem 1860-Keeper (6.). Christian Köppel tanzte in der 10. Minute zwei Unterhachinger im Strafraum aus, seine Hereingabe von der Grundlinie fand aber keinen Abnehmer. Nach einem Ballgewinn an der Mittellinie schalteten die Sechzger schnell um, Heinrich kam halblinks zum Abschluss, traf aber nur das Außennetz (17.). Zwei Minuten später verschätzte sich Christian Köppel bei einem hohen Ball am eigenen Strafraum. Dadurch konnte Jim-Patrick Müller von rechts frei in den Strafraum eindringen. Ortega warf sich jedoch in seine scharfe Hereingabe, verhinderte so schlimmeres (19.). Bereits in der 23. Minute mussten die Löwen zum ersten Mal wechseln. Für den verletzten Simon Seferings kam György Hursan in die Partie. Nach einem Missverständnis in der Hachinger Hintermannschaft kam Helmbrechts im Strafraum an die Kugel, sein Pass auf Heinrich war aber so schlecht, dass die gute Möglichkeit ungenutzt verpuffte (27.). In der 39. Minute lief Helmbrecht zentral mit dem Ball in den Strafraum, zögerte den Abschluss aber immer wieder hinaus, wurde dann entscheidend am Abschluss gehindert. So ging es mit 0:0 nach einem temporeichen und hochklassigen Regionalliga-Spiel in die Kabine.
Die erste gefährliche Szene nach der Pause hatten die Gastgeber. Einen Freistoß aus dem zentralen Halbfeld lupfte Sascha Bigalke in den Strafraum. Im Rücken der Löwen-Abwehr kam Stephan Hain an den Ball, doch Marnon Busch konnte ihn im letzten Augenblick auf Kosten einer Ecke am Abschluss hindern (52.). Ein Distanzschuss von Max Dombrowka ging in der 56. Minute knapp übers 1860-Tor. Einen Freistoß von Alexander Winkler aus dem rechten Halbfeld köpfte Felix Weber übers eigene Tor (62.). Nach einer Kopfballablage von Hain kam Müller am Elfmeterpunkt an die Kugel, sein Schuss wurde aber im letzten Moment zur Ecke geblockt (67.). In dieser Phase vergaben die Sechzger immer wieder gute Konterchancen durch ungenaues Zuspiel gegen hoch stehende Gastgeber, die auf den Siegtreffer drängten. In der 72. Minute kam Felix Bachschmid im gegnerischen Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Steffen Mix zeigte ihm wegen Schwalbe die Ampelkarte. Mit einem Mann weniger mussten die Sechzger die letzten 20 Minuten in Angriff nehmen. Ein Distanzschuss von Nicu aus 26 Metern parierte Ortega (76.). Ein Schuss von Dombrowka vom linken Strafraumeck fischte Ortega aus dem rechten Winkel (86.). Ansonsten ließen die Sechzger nichts mehr anbrennen, entführten trotz Unterzahl als erstes Team in dieser Saison einen Punkt aus dem Sportpark.
TRAINERSTIMMEN
Löwen-Coach Daniel Bireofka wollte nicht groß ausholen. „Ich bin sehr glücklich mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir wollten Haching das Leben so schwer wie möglich machen, sie weit von unserem Tor fernhalten.“ Das sei in der 1. Halbzeit sehr gut gelungen. Der 37-Jährige sah auch einige Torchancen seines Teams. „Wir waren nur zu unentschlossen im Abschluss“, monierte Bierofka. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Felix Bachschmid sei sein Team zum Verteidigen gezwungen gewesen. „Das haben wir gut gemacht. Natürlich hatten wir in der einen oder anderen Szene auch Glück, aber das haben wir uns heute erarbeitet.“ Zur frühen Verletzung von Simon Seferings meinte Bierofka: „Er ist bereits im Training im Rasen hängen geblieben. Deswegen stand bis gestern nicht fest, ob er überhaupt spielen kann. Bei dem Schuss hat er rneut sein Knie verdreht. Ich hoffe aber, dass er bis zum Freitag in Ingolstadt wieder fit ist.“
Unterhachings Coach Claus Schromm, lange Jahre U19-Trainer bei den Löwen, lobte die Sechzger. „Das war heute der stärkste Gegner, nicht nur hier im Sportpark, sondern während der gesamten Vorrunde. Sechzig hat uns sehr mutig angelaufen, damit hatten wir in der 1. Halbzeit unsere Probleme.“ Das Unentschieden gehe aus seiner Sicht in Ordnung. „Natürlich wäre ein 1:1 oder 2:2 für die Zuschauer schöner gewesen.“ Für Schromm war es ein Regionalliga-Spiel auf „hohem Niveau mit vielen technischen Finessen. Ich bin zufrieden, wie die Hinrunde für uns geendet ist.“
STENOGRAMM: 17. Spieltag, 29.10.2016, 14 Uhr
SpVgg Unterhaching - 1860 München II 0:0
1860 II: Ortega - Busch, Pongracic, Weber, Köppel - Genkinger (78., Weeger), Bülow, Seferings (23., Hursan) - Helmbrecht, Bachschmid, Heinrich (69., Marton).
Tore: -.
Gelbe Karten: - Ortega, Weber, Helmbrecht.
Gelb-Rote Karte: Bachschmid (72., wegen Unsportlichkeit)
Zuschauer: 3.600 im Alpenbauer-Sportpark.
Schiedsrichter: Steffen Mix; Björn Söllner, Tobias Horn.
