Zum dritten Mal in Folge spielte die Löwen-U21 Remis. Dabei hätte sie die Partie gegen die SpVgg Bayreuth locker gewinnen müssen. Durch einen völlig unnötigen Elfmeter, den der spielende Co-Trainer Michael Kokocinski verschuldete, gerieten sie in Rückstand (16.). Julian Justvan gelang vor der Pause das 1:1 (41.). Trotz bester Chancen blieb es bei diesem Ergebnis.
Löwen-Trainer Daniel Bierofka musste gegen Bayreuth verletzungsbedingt auf Angelo Mayer (Fußprellung), Alexander Fuchs (Belastungsreaktion), Simon Seferings (Kapseleinriss und Meniskusabriss) sowie Florian Pieper und Christoph Daferner (beide Kreuzbandriss) verzichten. Torhüter Maximilian Engl fehlte wegen seiner Berufung in die deutsche U20-Nationalmannschaft, Felix Weber und Kilian Jakob sind derzeit fest bei den Profis.
Es dauerte bis zur 5. Minute, bis die Löwen erstmals gefährlich wurden. Julian Justvan kam aus 18 Metern zum Abschluss, sein Schuss ging aber über den Querbalken. Nach einem Eckball von rechts durch Kristian Böhnlien klärte Marin Pongracic den Ball per Kopf genau vor die Füße von Anton Marenko. Der nahm halblinks aus 15 Metern die Kugel direkt, schoss aber am kurzen Pfosten vorbei (7.). Auf der anderen Seite kam Pongracic nach einem Freistoß von Jimmy Marton aus dem linken Halbfeld aus neun Metern zum Kopfball, dem Abschluss fehlte jedoch der Druck, so dass Bayreuths Keeper Jonas Hempfling im Tor der Oberfranken damit keine Mühe hatte (10.). Überraschend die Szene in der 15. Minute, die zur Führung für die Gäste führte - und unnötig dazu, weil keine akute Gefahr fürs Löwen-Tor bestand. Michael Kokocinski traf beim Klärungsversuch kurz hinter der Strafraumgrenze unglücklich Dominik Schmitt am Bein, Schiedsrichter Tobias Schultes pfiff sofort Elfmeter. Marenko lief an, verlud Marco Hiller und schob rechts unten zur 1:0-Führung für die Gäste ein (16.). Danach passierte lange nichts, weil den Löwen das Tempo und der Überraschungseffekt in den Aktionen nach vorne fehlte. Bayreuth seinerseits war mit der Führung im Rücken nur aufs Kontern bedacht. In der 41. Minute nahm sich plötzlich Justvan ein Herz, zog aus 21 Metern ab und traf halbhoch rechts unten zum 1:1 ins Tor der Gäste. Wenn es spielerisch nicht klappt, dann hilft manchmal eine solche Einzelaktion! Mit diesem Ergebnis wurden auch die Seiten getauscht.
Kurz nach Wiederbeginn setzte sich Eric Weeger auf der rechten Seite durch, seine Rückgabe an die Strafraumkante nahm Justvan direkt, schoss aber deutlich am Tor vorbei (49.). Ein Schuss halbrechts von Justvan aus zwölf Metern blockte Philipp Hannemann zur Ecke (51.). Ein geblockter Schuss von Marton landete bei Justvan, der zog aus 18 Metern halblinks ab, nur knapp strich der Ball über den kurzen Pfosten (58.). In der 64. Minute die Riesenchance für Nicholas Helmbrecht. Er presste auf der linken Seite, nahm seinem Gegenspieler die Kugel ab, ließ auf der linken Strafraumsete Torhüter Hempfling aussteigen, wurde dann aber beim Schussversuch entscheidend gestört. Aber auch Bayreuth war gefährlich. Böhnlein kam bis zur rechten Grundlinie, seine scharfe Hereingabe fand aber im Torraum keinen Adressaten (76.). Ein abgefälschter Schuss von Justvan landete knapp neben dem rechten Pfosten (81.). In der 85. Minute hatte Bachschmid die Riesenchance zum 2:1. Nach einem Pass in die Tiefe zog er an Torwart Hempfling vorbei, seinen Schuss aus acht Metern aufs leere Tor grätschte Thore Dengler ab (86.). Kurz danach klärte Hannemann fast auf der Linie einen Schrägschuss von Kokocinski im Anschluss an die Ecke (87.). Trotz aller Bemühungen der Löwen blieb es beim 1:1, dem dritten Unentschieden in Folge.
TRAINERSTIMMEN
Natürlich war Löwen-Trainer Daniel Bierofka mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden, trotzdem wollt er ihr keinen Vorwurf machen. „Fakt ist, dass wir nicht die Mannschaft vom Saisonbeginn sind. Ich habe derzeit keine richtige Trainingsgruppe, weswegen wir nichts einüben können. Im Spiel müssen wir uns deshalb alles erkämpfen.“ Die Partie seines Teams sei „nicht flüssig“ gewesen, zudem bemängelte der 37-Jährige die vielen Ballverluste. „Auch vor dem 0:1 verlieren wir leichtfertig den Ball.“ Zudem stellte Bierofka die Frage, ob man bei der Elfmetersituation „so hingehen muss?“ Danach habe sich sein Team geschüttelt und versucht, nach vorne zu spielen. „Das ging aber nur bis zum Sechzehner gut.“ Ein Extralob bekam Torschütze Julian Justvan von ihm. „Er kann immer etwas Überraschendes machen“, lobte er die Unberechenbarkeit seines Stürmers, die zum Ausgleich führte. „In der 2. Halbzeit hatten wir noch zwei Großchancen. Der Sieg wäre nicht unverdient gewesen“, so das Fazit von Bierofka.
Bayreuths Coach Marc Reinhardt sprach von einem „gerechten Unentschieden. Wir sind gut in die Partie gekommen. Nach der Führung haben wir den Faden verloren, um den Ausgleich gebettelt.“ Die 2. Halbzeit, so Reinhardt, sei „relativ ausgeglichen“ gewesen. „Wir sind mit dem Punkt zufrieden“, lautete sein Fazit.
STENOGRAMM: 19. Spieltag, 12.11.2016, 14 Uhr
1860 München II - SpVgg Bayreuth 1:1 (1:1)
1860 II: Hiller - Weeger, Kokocinski, Pongracic, Köppel, Heinrich - Genkinger, Hursan, Türk (46., Helmbrecht) - Justvan, Bachschmid, Marton (68., Heinrich).
Tore: 0:1 Marenko (16., Foulelfmeter), 1:1 Justvan (41.).
Gelbe Karten: Kokocinski, Pongracic,, Hursan, Helmbrecht - Hannemann, Jainta, Seiter, Weimar.
Zuschauer: 682 im Grünwalder Stadion.
Schiedsrichter: Tobias Schultes; Paul Birkmeir, Elias Wörz.
