Die Löwen-U21 dominierte in der 1. Halbzeit Schwaben Augsburg, kassierte aber nach einem krassen Defensivfehler in der 14. Minute durch Maximilian Löw das 0:1. Trotz vier hochkarätiger Chancen noch vor der Pause wollte der Ausgleich nicht fallen. Durch einen torlosen zweiten Durchgang verließen die Sechzger als Verlierer den Platz und warten seit elf Spielen auf einen Sieg.
Am Ende blieb Trainer Christian Wörns nichts anderes übrig, als „eine unglückliche Niederlage“ zu konstatieren. „In der 1. Halbzeit waren wir spielbestimmend, hatten eine gute Spielanlage und vier hochkarätige Chancen. Nur haben wir nichts reingebracht“, ärgerte sich der 45-Jährige. Noch größer war der Ärger über den spielentscheidenden Treffer in der 14. Minute. Torhüter Johann Hipper hatte nach einer abgefangenen Flanke den Ball einem Kollegen zugespielt, der vertändelte kurz vor dem eigenen Strafraum die Kugel gegen Maximilian Löw. Der Augsburger Angreifer hatte anschließend keine Mühe, Hipper im Strafraum zum 1:0 zu überwinden (14.). „Das war wieder ein krasser individueller Fehler“, sagte Wörns kopfschüttelnd, „nicht rausgespielt vom Gegner.“ Es sollte auch die einzige gefährliche Szene der Schwaben in den ersten 45 Minuten bleiben. In der 19. Minute hätte Mohamad Awata den Ausgleich erzielen können. Nach einer Flanke von Marvin Zimmermann kam er am Torraum zum Flugkopfball, doch Keeper Tobias Antoni lenkte mit einem tollen Reflex die Kugel an die Latte. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Okan Memetoglou kam Fabian Rother aus kurzer Distanz zum Abschluss, setzt die Kugel aber übers Tor (27.). In der 39. Minute wurde Awata per Foul am Abschluss gehindert, doch die Pfeife von Schiedsrichter Andreas Dinger blieb stumm. Kurz vor der Pause verpasste Awata freistehend eine Hereingabe von Sebastian Gebhart nur um Millimeter (43.). So ging es mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine, obwohl das Chancenverhältnis klar für die Sechzger sprach.
Nach der Pause waren die Löwen nicht mehr so dominant, es war nun ein Kampfspiel mit ausgeglichenen Spielanteilen, in dem die Schwaben aber nur durch Standards gefährlich wurden. In der 52. Minute kam Zimmermann im Augsburger Strafraum zu Fall, wieder gab es keinen Elfmeter für die Sechzger. Eine Minute klärten die Gastgeber Awatas Schuss in aussichtsreicher Position irgendwie zur Ecke. Im Anschluss an diese versuchte es Fabian Rother mit einem Schuss aus dem Rückraum, zielte aber knapp links vorbei (53.). Auf der anderen Seite verhinderte Hipper nach Löw-Schuss das 2:0, indem er den Ball an den Pfosten lenkte (63.). Danach passierte nicht mehr viel. „In der letzten Viertelstunde hat uns die Durchschlagskraft gefehlt“, monierte deshalb Wörns.
Die Erkenntnis, dass sein junges Team – bis auf Hipper und Awata standen nur U19-Spieler auf dem Feld, Kilian Wallner sogar als jüngerer A-Junioren-Jahrgang – gegen eine erfahrene Mannschaft wie Schwaben Augsburg mithalten konnte, tröstete Wörns wenig. „Im Fußball gibt es keine B-Note, nur Punkte“, stellte er realistisch fest. „Mit der Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. Immer wieder führen grobe, individuelle Fehler zu Gegentoren. Das hat etwas mit Sorglosigkeit zu tun.“
Dass Memetoglu in der 90. Minute auch noch die Rote Karte sah, passte zu dem Spiel. „Es war ein bisschen Geschubse“, so Wörns, der die Szene von der Trainerbank gut beobachten konnte. „Der Platzverweis war übertrieben, die Gelbe Karte hätte es auch getan.“
STENOGRAMM, 30. Spieltag, 31.03.2018, 15 Uhr
Schwaben Augsburg – 1860 München II 1:0 (1:0)
1860: Hipper (Tor) – Rother, Spitzer, Siebdrat, Heigl – Braun (74., Ezekwem), Wallner, Memetoglu – Gebhart, Awata, Zimmermann (65., Mathis).
Tor: 1:0 Löw (14.).
Gelbe Karten: Löw, Fackler-Stamm, Plesner – Heigl, Rother, Ezekwem.
Rote Karte: Memetoglu (90., Unsportlichkeit).
Zuschauer: 200 im Ernst-Lehner-Stadion.
Schiedsrichter: Andreas Dinger; Assistenten: Marius Heerwagen, Michael Bäumel.
