Die Löwen-U21 brachte dem Tabellenzweiten TSV Rain/Lech nach fünf Siegen in Folge wieder eine Niederlage bei. Die Führung der Schwaben durch Julian Brandt (50.) drehten in der Schlussphase Felix Bachschmid (79.) und Kapitän Lukas Aigner (89.) in einen 2:1-Sieg.
Gleich acht Spieler aus dem Profikader – Alexander Strobl, Lucas Genkinger, Lukas Aigner, Dennis Dressel, Nicholas Helmbrecht, Ugur Türk, Felix Bachschmid und Tobias Steer – sammelten Spielpraxis. Der Neunte stand zwar auf dem Spielbogen, durfte aber nicht ran: Michael Görlitz. Er war als Ü23-Spieler nach seinem Einsatz tags zuvor beim FC Ingolstadt II nicht spielberechtigt.
Die 1. Halbzeit war geprägt von Taktik. Beide Mannschaften standen kompakt, ließen den Gegner nicht zur Entfaltung kommen. So endeten die ersten 45 Minuten ohne nennenswerte Strafraumszenen. Das sollte sich zu Beginn der zweiten Hälfte ändern. Marco Cosic hatte Marco Friedl bedient, der legte quer auf Julian Brandt. Damit war die Löwen-Abwehr ausgehebelt. Mit seinem Abschluss ließ der Schwabe Alexander Strobl im 1860-Tor keine Chance (50.). In der 67. Minute war Felix Bachschmid nach Zuspiel von Ugur Türk auf und davon, doch der Schiedsrichter-Assistent hob die Fahne: Abseits! Sieben Minuten später foulte der eingewechselte Fatlum Talla auf der Strafraumlinie Leon Klassen, doch Schiedsrichter Fabian Kilger verweigerte den Elfmeter, legte den Tatort außerhalb. Der Freistoß von Lukas Aigner fand zwar den Weg aufs Tor, aber ein Rainer Verteidiger köpfte den Ball von der Linie (75.). In der 79. Minute war es dann passiert. Die Löwen überwanden die gut gestaffelte Abwehr der Schwaben. Ugur Türk war rechts bis zur Grundlinie gekommen, legte zurück an den Fünfmeterraum, wo Bachschmid lauerte und zum 1:1 ins kurze Eck traf. Kurz vor dem Abpfiff sogar der Siegtreffer. Eine Ecke von links durch Türk verlängerte Lucas Cyriacus am langen Posten in die Mitte, wo Aigner aus kurzer Distanz frei zum Kopfball kam, die Kugel unter der Latte zum 2:1 versenkte (89.).
Trainer Christian Wörns war nicht nur wegen der drei Punkte zufrieden, sondern freute sich über die gezeigte Moral seines Teams nach dem Rückstand. „Den Sieg haben wir uns erkämpft, wenn es auch ein bisschen glücklich war, dass der entscheidende Treffer so spät gefallen ist.“ Letzte Woche beim Auswärtsspiel sei es noch umgekehrt gewesen. „Die Jungs haben sich den Erfolg verdient!“ Der 45-Jährige hatte im ersten Durchgang eine ausgeglichene Partie gesehen. „Wir haben versucht, Spielkultur reinzubringen. Leider konnten wir nicht die nötige Durchschlagskraft entwickeln. Aber wir haben auch nichts zugelassen. Rain selbst hat im Aufbau nur lange Bälle gespielt.“ Ärgerlich fand der Ex-Nationalspieler, dass der erste Fehler seines Teams zum Rückstand führte. „Das hat die Sache gegen eine körperlich robuste Mannschaft wie Rain nicht leichter gemacht“, philosophierte er. „Wir haben nochmals eine Schippe an Herz und Leidenschaft draufgelegt und hatten diesmal das Glück auf unserer Seite.“
STENOGRAMM, 33. Spieltag, 18.04.2018, 18 Uhr
1860 München II – TSV Rain/Lech 2:1 (0:0)
1860: Strobl (Tor) – Gebhart Aigner, M. Spitzer, Klassen – Türk, Genkinger, Dressel – Helmbrecht (60., Cyriacus), Bachschmid (89., Rother), Steer (29., Awata).
Tore: 0:1 Brandt (51.), 1:1 Bachschmid (79.), 2:1 Aigner (89.).
Gelbe Karten: Dressel, Cyriacus – müller, Talla.
Zuschauer: 120 am Trainingsgeländer Grünwalder Straße 114.
Schiedsrichter: Fabian Kilger; Assistenten: Alexander Schuster, Jakob Putz.
