SECHZIGMÜNCHEN.
 

Stefan Schneider: Seit 25 Jahren Stimme der Löwen.

Stefan Schneider ist Kult: Seit einem Vierteljahrhundert leiht er den Löwen seine Stimme. 

Die Stimme der Löwen, Stefan Schneider, feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Seit 10. Juli 1993 ist der 56-Jährige Stadionsprecher beim TSV 1860 München und in dieser Funktion längst über die Münchner Stadtgrenzen hinaus zum Kult geworden.

Wie kam es dazu? Stefan Schneider moderierte im Sommer 1993 eine sehr erfolgreiche Nachmittagsshow bei Radio Energy 93.3. Seine Löwen, deren Heimspiele er seit 1969 regelmäßig besucht, waren gerade unter Werner Lorant von der Bayernliga in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Schneider selbst hatte zu diesem Zeitpunkt schon drei Jahre Erfahrung als Stadionsprecher, lieh dem damaligen Eishockey-Klub Hedos München seine Stimme. Von dort kannte ihn auch Löwen-Geschäftsführer Sven Jäger.

Der damals 31-jährige Schneider war im Urlaub auf Fuerteventura, als er im Hotel ans Telefon gerufen wurde. „Mein Geschäftsführer von Radio Energy war dran und sagte, ich sein nun 1860-Stadionsprecher“, erzählt Schneider. Er solle sofort zurück nach München, war die unmissverständliche Botschaft. „Ich komme nicht weg, ich bin Charter geflogen“, so seine Antwort.

Doch sein Chef hatte bereits alles organisiert, die Tickets im Hotel hinterlegen lassen. Über Fuerteventura flog der neue Löwen-Stadionsprecher Linie nach Ibiza, von dort über Madrid zurück nach München. Bezahlt wurde alles vom Sender, damals die Nummer Eins der Stadt, der zudem mit den Sechzgern kooperierte.

Nun stand der gebürtige Münchner nicht mehr in der Westkurve des Grünwalder Stadions, sondern auf und neben dem Platz. Später im Olympiastadion, dann in der Allianz Arena und seit 2017 wieder „dahoam in Giasing“. Als Fan wusste er, was seine Kundschaft von ihm erwartet: Auf jeden Fall keine Objektivität. „Das ist nicht die erste Tugend eines Stadionsprechers“, erklärte er einst im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. „Ein Stadionsprecher sollte gerne deutlich in Richtung der eigenen Mannschaft eine Orientierung haben.“

Besonders deutlich wurde seine Orientierung immer beim Derby. Dort begrüßte Schneider, der bei den Löwen die Mitgliedsnummer 1-8-6-0 besitzt, seine Mannschaft als „Münchens große Liebe“ - ein Gegenpol zu den international denkenden Bayern. Bis heute ist dieser Spruch Synonym für die Heimatverbundenheit der Sechzger. 

Ein weiterer legendärer Spruch des einstigen Moderators, der nach 25 Jahren beim Radio 1999 seine Karriere beendete und sich fortan ganz auf seine Marketingagentur und den Job als Stadionsprecher konzentrierte, ist nicht ganz jugendfrei: „Manche gehen zur Domina, ich geh‘ zu Sechzig!“ Damit bringt er die Verbundenheit der Löwen-Fans, ihre Treue, zum Ausdruck: „Bei anderen Vereinen käme wirklich niemand mehr ins Stadion“, beschreibt er die vielen Rückschläge der vergangenen Jahre, „bei den Löwen sind sie trotzdem da.“ Deswegen war es für Schneider Ehrensache, auch in der Regionalliga als Stadionsprecher weiterzumachen.

Wie lange er noch bei den Heimspielen am Mikrophon stehen möchte, wurde Stefan Schneider schon oft gefragt. „Es gibt keinen Plan“, antwortet er darauf. „Ich bin den Fans unheimlich dankbar, dass ich jetzt schon so viele Jahre diesen Job in der Kurve machen darf. Es ist einfach großartig, vor den Fans zu stehen. Wir haben zusammen schon viel durchgemacht“ – gute und schlechte Zeiten. Es sei wie in einer Ehe. „Ich bin mit 1860 München verheiratet. Sechzig ist eine bezaubernde Lebenspartnerin.“

So schnell will sich Stefan Schneider nicht vom Mikro trennen. Nach wie vor genießt er es, vor der Kurve zu stehen und mit den Fans zu kommunizieren. „Ich war als Stadionsprecher mit den Löwen in der Ersten, Zweiten und Vierten Liga, nun in der Dritten, kenne in Deutschland so ziemlich jedes Stadion.“ Seine Kollegen, so erzählt er voller Stolz, beneiden ihn um sein Publikum bei Sechzig. Er selbst weiß dies nach all den Jahren immer noch zu schätzen: „Ich freue mich, wenn ich noch ein bisschen bleiben darf“, ist er weit davon entfernt, sich in den Ruhestand zu verabschieden.

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