Drei Tage nach dem 1:1 gegen Ingolstadt steht für die Löwen am Dienstag, 23. September, das Auswärtsspiel beim SV Sandhausen auf dem Programm. Anpfiff im Hardtwaldstadion ist bereits um 17.30 Uhr. „Es ist eine gute Möglichkeit, drei Punkte zu holen", zeigt sich Cheftrainer Ricardo Moniz optimistisch.
Für den 50-Jährigen ist das keine Abwertung des Gegners. „Ich habe Respekt vor Sandhausen. Sie haben einen Lauf, konnten die letzten zwei Spiele gewinnen. Trotzdem: Wir müssen konzentriert sein und auf uns schauen, dann können wir dort gewinnen."
Genau das tat der Niederländer in der Analyse des Ingolstadt-Spiels. „Unser Auftreten in der Offensive habe ich mir anders vorgestellt, wir standen viel zu tief. Aus dem Mittelfeld müssen wir mehr Initiative zeigen, da müssen wir einfach zwingender auftreten. Aber auch die anderen müssen mehr machen."
Seinem Team haben gegen Ingolstadt die Frische und die Abgeklärtheit gefehlt. „Der Gegner hatte viel mehr Ruhe in seinem Spiel, viel weniger Ballverluste. Bei uns war er nach zwei, drei Stationen wieder weg", bemängelte der Löwen-Cheftrainer. Seine Mannschaft sei aktuell noch nicht soweit, „um ein Spiel über 90 Minuten zu dominieren".
Dem Remis gegen die Schanzer gewann Moniz trotzdem eine positive Seite ab. „Ich sehe das Glas ist immer halb voll. Wir haben einen Punkt geholt und ein super Tor durch Valdet Rama und Ruben Okotie gemacht." Beide hatten in der schwachen 2. Halbzeit ebenfalls noch Luft nach oben. „Rubin war nicht 100 Prozent fit, konnte in der Woche zuvor wegen einer Erkältung nicht richtig trainieren, Valdet war nach 60 Minuten kaputt." Trotzdem will er auf die beiden nicht verzichten: Okotie traf sieben Mal in sieben Pflichtspielen. Rama bereitete den Foulelfmeter vorm 1:0 auf St. Pauli vor, gab die Flanke zum 1:1 gegen Ingolstadt. „Er hat die spezifische Qualität, die ich mir von den Spielern wünsche. Die konnte man in dieser Szene sehen", schwärmt Moniz von dem Deutsch-Albaner.
19 Mann nimmt der Holländer mit in die Kurpfalz, Änderungen in der Startformation hat er bereits angekündigt. „Es werden ein, zwei Spieler neu reinkommen", sagt er. Konkrete Namen wollte er aber nicht nennen.
Einer der bereit steht, ist Kai Bülow. Er könnte Gary Kagelmachers Platz in der Innenverteidigung einnehmen, obwohl sich Moniz der Kritik in den Medien am Uruguayer nicht anschließen möchte. „Ich sehe das anders. Gary hat sich gerade bei Ballbesitz gesteigert, spielt viel öfter in die Tiefe und geht ins Dribbling. Manchmal sieht es etwas unglücklich aus", räumt er ein, „auch er hat noch Steigerungspotential." Für Bülow spricht dessen exzellentes Kopfballspiel und seine Qualitäten in der Spieleröffnung. „Kai ist hervorragend bei Standards, da ist er klar der Beste. Aber als fünfter Verteidiger, wie in Heidenheim, wird er nicht spielen."
Eine Doppelspitze mit Okotie und Rodri, wie gegen Ingolstadt in der letzten halben Stunde, erteilt Moniz für Sandhausen ebenfalls eine Absage, obwohl er mit dem Experiment zufrieden war. „Es hat gezeigt, dass wir auch mit zwei zentralen Stürmern spielen können. Rodri ist ein Strafraumspieler, der keinen Respekt im positiven Sinne hat, immer gewinnen will", lobt der Trainer die Mentalität des Spaniers und kündigt „weitere Spielpraxis" für den Angreifer an.
Für Moniz lag die Verkrampfung im Ingolstadt-Spiel primär im mentalen Bereich. Zu Hause sei der Druck ungleich größer als in der Fremde. „Wir müssen in Sandhausen bereit sein, damit umgehen können. Bei uns muss noch viel im Kopf passieren. Auswärts tun wir uns momentan etwas leichter."
Die voraussichtlichen Aufstellungen
SVS: 33 Riemann - 30 Kübler, 27 Olajengbesi, 17 Hübner, 32 Achenbach - 6 Linsmayer, 31 Kulovits - 7 Thiede, 15 Bieler, 21 Stiefler - 12 Wooten.
Ersatz: 1 Knaller (Tor) - 4 M. Müller, 5 Schulz, 9 Bouhaddouz, 10 Zillner, 11 Kuhn, 13 Gartler, 14 Kister, 20 J.-P. Müller, 24 Tüting, 34 Pfertzel, 37 Knoll.
Nicht dabei: 8 Adler (Leisten-OP), 19 Paqarada (Bänderriss in der Schulter), 23 Kratz (Reha), 26 Jovanovic (Reha).
1860: 24 Ortega - 18 Angha, 25 Kagelmacher, 26 Schindler, 3 Wojtkowiak - 13 Sanchez, 29 Stark, 10 Bedia - 8 Leonardo, 19 Okotie, 20 Rama.
Ersatz: 30 Eicher (Tor) - 2 Volz, 4 Bülow, 5 Vallori, 7 Claasen, 9 Rodri, 11 Adlung, 14 Tomasov, 21 Steinhöfer, 23 Wood, 28 Weigl.
Nicht dabei: 6 Stahl, 16 Hain (alle Trainingsrückstand), 15 Burger, 17 Hertner, 22 Netolitzky, 27 Wolf, 32 Wittek (alle U21).
Schiedsrichter: Arne Aarnik (Nordhorn); Assistenten: Thorben Siewer (Drolshagen), Andreas Steffens (Mechernich). Vierter Offizieller: Benjamin Bläser (Niederzier).
FAKTENKARUSSELL. Erst vier Mal gegen Sandhausen