1:5-Niederlage der Löwen gegen die U23 von Hoffenheim zum Wiesnstart.

Raphael Schifferl (v. li.), Thore Jacobsen und Florian Niederlechner sind nach der 1:5-Plaite gegen Hoffenheim frustriert.
Personal: Trainer Patrick Glöckner musste gegen die U23 der TSG Hoffenheim verletzungsbedingt auf Tim Danhof, Jesper Verlaat, Max Reinthaler, Morris Schröter und Kilian Jakob verzichten. Miran Qela, Emre Erdogan und Lasse Faßmann hatten am Abend zuvor in der U21 gegen den SV Erlbach (1:2) gespielt.
Spielverlauf: Ungewohnt: Die Löwen spielten in schwarzen Wiesntrikots und versuchten gegen aggressiv pressende Hoffenheimer mit hohen Bällen nach vorne, wo die großgewachsenen Patrick Hobsch und Florian Niederlechner eine Doppelspitze bildeten, zu Chancen zu kommen. Erstmals musste 1860-Keeper Thomas Dähne nach einem abgefälschten Schuss von Deniz Zeitler von der Strafraumkante in der 7. Minute eingreifen. Ein Schuss von Paul Hennrich aus 18 Metern landete auf der Osttribüne (12.). Trotzdem gehörte die Anfangsviertelstunde den Kraichgauern. Die Löwen taten sich schwer, auch weil sie Umschaltmöglichkeiten nicht konsequent nutzten. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß kam Hennrich zentral aus 20 Metern zum Abschluss, sein Schuss flog genau auf den Körper von Dähne, der damit keine Probleme hatte (27.). Im Anschluss an eine Ecke von links durch Thore Jacobsen kam Hobsch am zweiten Pfosten zum Kopfball, köpfte aber einen Hoffenheimer an (30.). Zwei Minuten später verlor Manuel Pfeifer an der Außenlinie den Ball gegen Ayoube Amaimouni-Echghouyab, der mit Tempo von rechts Richtung Tor zog, Simen Voet wartete lange, verkürzte den Winkel, den Schuss des Hoffenheimer Stürmers aus sieben Metern konnte Dähne letztlich zur Ecke abwehren (32.). Nach einem schönen Heber von Jacobsen in den Strafraum waren sich Florian Niederlechner und Marvin Rittmüller nicht einig, wer zum Ball gehen soll, so war TSG-Torhüter Lukas Petersson der lachende Dritte (37.). Das Tor fiel auf der anderen Seite. Erst rettete der rechte Pfosten bei einem Schuss von Zeitler, dann kam Amaimouni-Echghouyab rechts im Strafraum an den Ball, zog nach hinten und gleichzeitig in die Mitte, schloss dann aus neun Metern mit links ab und traf flach neben den linken Pfosten zum 1:0 ins 1860-Tor (39.). In der 1. Minute der Nachspielzeit sogar das 0:2. Ein Stockfehler von Voet nach Zuspiel von Dähne vorm eigenen Strafraum nutzte Amaimouni-Echghouyab, um ihm den Ball abzuluchsen. Anschließend ließ er dem Löwen-Keeper mit seinem Schuss auf Höhe des Elfmeterpunkts keine Chance (45.+1). Unterm Strich war die Führung zur Pause nicht unverdient für die U23 des Bundesligisten!
Gleich viermal wechselte Löwen-Trainer Patrick Glöckner zu Beginn der 2. Halbzeit. Die Sechzger waren nun besser im Spiel, mussten aber bei einem der wenigen Konter das 0:3 hinnehmen, als sie im eigenen Strafraum den Ball nicht geklärt bekamen, Hennrich am Elfmeterpunkt zum Abschluss kam und die Kugel unhaltbar für Dähne flach im linken Eck versenkte (56.). Vier Minuten später umspielte Justin Steinkötter TSG-Torhüter Petersson, versuchte mit links den Ball im langen Eck zu platzieren, doch dem Schuss fehlte die Härte, zudem ging er knapp am rechten Pfosten vorbei ins Tor-Aus (60.). Trotzdem waren die Hausherren nun wesentlich engagierter, auch wenn das Spiel weiterhin sehr fehlerbehaftet war. In der 69. Minute machte auch Hennrich seinen Doppelpack perfekt. Nach einem weiten Einwurf von rechts irrlichtete die komplette Abwehr einschließlich Torhüter Dähne durch den Strafraum, Ben Labes, der den Ball beim Abschlussversuch nicht richtig traf legte dabei ungewollt auf Hennrich vor, der unbedrängt aus neuen Metern den Ball zum 4:0 im 1860-Tor versenkte. Zumindest machte David Philipp in der 72. Minute das Ergebnis erträglicher. Er setzte sich auf der rechten Strafraumseite gegen Hennes Behrens durch, versenkte dann den Ball im langen Eck. Dann sah nach einem hohen Ball auch Sean Dulic als letzter Mann nicht gut aus, verschätzte sich, der eingewechselte Ben Labes nutzte das, schob vollkommen frei an Dähne die Kugel vorbei zum 5:1 ins 1860-Tor (80.). Bis zum Schluss versuchten die Giesinger das Ergebnis erträglicher zu gestalten, am Ende stand mit dem 1:5 die höchste Saison-Niederlage auf der Anzeigentafel.
TRAINERSTIMMEN
Löwen-Trainer Patrick Glöckner blieb nichts anderes übrig, als seinem Kollegen zu gratulieren. „Es war ein verdienter Sieg. Wir hatten viel Austausch nach dem Spiel gegen Rostock und uns viel vorgenommen“, ließ er wissen. Die Dreierkette hatte er umgestellt, hatte den Linksfuß Sean Dulic auf rechts verteidigen lassen, Simen Voet wegen dem guten Aufbauspiel ins Zentrum gestellt und Raphael Schifferl wegen seiner Geschwindigkeit nach links beordert. Die Erkenntnis von Glöckner: „Wir haben es anders gestaltet, als wir uns das vorgestellt hatten. Wir sind ins Mittelfeldpressing verfallen“, kritisierte der 48-Jährige. Sein Team sei überhaupt nicht im Spiel gewesen, die Stürmer in der Luft gehangen und zudem hätte man „einfachste Fehler in den Basics gemacht“. Trotzdem wäre es mit der „richtigen Einstellung und Mentalität“ möglich gewesen, das Spiel durchzudrücken. „Aber wir waren in den entscheidenden Phasen zu passiv. Wir müssen eine Struktur finden, in der wir die Ausfälle gut kompensieren“, fordert Glöckner, der keine Erklärung für die schlechte Leistung hatte. „Wir müssen jetzt kühlen Kopf bewahren und wieder Klarheit in unsere Abläufe bringen.“
Hoffenheims Coach Stefan Kleineheismann war dagegen rundum zufrieden. „Es ist fast alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Von Anfang an hatten wir das Zepter in der Hand und die Tore gemacht. Für uns gilt es jetzt, den Erfolg mitzunehmen und kühlen Kopf zu bewahren.“
STENOGRAMM, 7. Spieltag, 20.09.2026, 16.30 Uhr
TSV 1860 München – TSG Hoffenheim II 1:5 (0:2)
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 37 Schifferl, 3 Voet – 29 Rittmüller, 13 Christiansen, 5 Jacobsen, 27 Pfeifer – 31 Volland – 7 Niederlechner, 34 Hobsch.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 8 Philipp, 9 Steinkötter, 20 Althaus, 22 Haugen, 26 Maier, 30 Wolfram, 36 Deniz, 41 Lippmann.
TSG II: 1 Petersson (Tor) – 24 Erlein, 49 Lührs, 6 Lässig, 3 Behrens – 16 Hör, 10 Duric – 7 Amaimouni-Echghouyab, 11 Hennrich, 38 Zeitler – 22 Llugiqi.
Ersatz: 34 Onohiol (Tor) – 4 Strobl, 8 Dagdeviren, 9 Kalambayi, 18 Onos, 30 El-Jindaoui, 39 Bähr, 40 Donkor, 45 Labes.
Wechsel: Steinkötter für Hobsch (46.), Lippmann für Pfeifer (46.), Deniz für Christiansen (46.), Philipp für Voet (46.), Haugen für Niederlechner (74.) – Dagdeviren für Hör (65.), El-Jindaoui, für Amaimouni-Echghouyab (65.), Labes für Zeitler (67.), Bähr für Behrens (75.), Onos für Llugiqi (75.).
Tore: 0:1 Amaimouni-Echghouyab (39.), 0:2 Amaimouni-Echghouyab (45.+1), 0:3 Hennrich (56.), 0:4 Hennrich (69.), 1:4 Philipp (72.), 1:5 Labes (80.).
Gelbe Karten: Pfeifer, Philipp, Volland – Hör.
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Cristian Ballweg (Bickenbach); Assistenten: Tim Waldinger (Rauschenberg), Maximilian Prölss (Ober-Ramstadt); Jonas Krzyzanowski (Neuburg/Donau).
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