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Die Löwen wollen mit Gier und Zielstrebigkeit in Rostock punkten.

Die Löwen müssen in der Mitte der Englischen Woche 800 Kilometer einfache Anreise zum Auswärtsspiel beim F.C. Hansa Rostock zurücklegen. Anpfiff im Ostseestadion ist am Mittwoch, 17. September 2025 um 18.60 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen.
Für Löwen-Chefcoach Patrick Glöckner ist es das A und O, „Punkte einzusammeln.“

Für Löwen-Chefcoach Patrick Glöckner ist es das A und O, „Punkte einzusammeln.“

„Wir suchen immer das Haar in der Suppe“, erklärte Löwen-Trainer Patrick Glöckner im Rückblick auf den Last-Minute-Sieg gegen den TSV Havelse. „Wir haben besprochen, wie wir es künftig besser machen können, die Dominanz länger als 25 Minuten zu halten.“ Letztlich sei aber Fußball immer Ergebnissport und da habe man mit dem 3:2 geliefert. „Durch das Tor in der Nachspielzeit haben wir große Emotionen freigesetzt, es war eine geile Stimmung. In Unterzahl haben wir es bravourös gelöst. Das nehmen wir mit“, strich er den positiven Aspekt heraus. Sein Team schalte nie ab, lasse auch nach Rückschlägen die Köpfe nicht hängen und habe noch eine Antwort parat, lobte er den Glauben an die eigene Stärke. „Das dritte Tor gegen Havelse war super herausgespielt, wir hatten Klarheit in der Situation.“

Schmerzlich vermissen werden die Löwen in Rostock Kevin Volland wegen seiner Gelb-Roten Karte. „Ihn kannst du nicht Eins-zu-Eins ersetzen mit seiner Erfahrung, Kaltschnäuzigkeit und wie er Tore vorbereitet“, weiß Glöckner. Einige Konstellationen kämen in Frage, auch eine Änderung der Grundordnung. Kandidaten für Volland seien Tunay Deniz, David Philipp oder auch Patrick Hobsch. Entscheiden möchte sich der 48-jährige Coach aber erst am Spieltag.

Für Glöckner, der selbst schon Trainer bei Hansa Rostock war, zählt das Auswärtsspiel bei der Kogge neben Essen zu den schwersten, auch wegen der Atmosphäre im Ostseestadion. „Die Stimmung wird herausragend sein. Von uns kommen 600 Fans mit. Es ist wahrscheinlich ausverkauft.“ Für ihn sei es bei der Lautstärke schwierig „reinzucoachen“. Trotzdem freut es sich auf die Partie. „Wer so ein Spiel nicht genießt, hat den falschen Sport gewählt“, findet Glöckner.

Rostock wurde vor Saisonbeginn wie die Löwen als Mitfavorit um den Aufstieg gehandelt. Während die Sechzger den Vorschusslorbeeren bisher gerecht werden konnten, nach fünf Spielen noch ohne Niederlage sind, verlief der Start für das Team aus Mecklenburg-Vorpommern durchwachsen. Zwar gab es bisher nur eine Niederlage, aber auch nur einen Sieg. Besonders auffällig: Mit zwei Toren hat Hansa die wenigsten selbst geschossen, aber mit ebenfalls zwei Gegentoren die wenigsten zugelassen. 

„Generell haben sie einen guten Kader, aber viele Verletzte und neue Spieler in ihren Reihen. Es braucht seine Zeit“, analysiert Glöckner den Kontrahenten. „Ich denke, es ist eine Mannschaft, die oben mitspielen wird“, hat er die Hanseaten keinesfalls abgeschrieben. Der Löwen-Trainer weiß, dass ein Team im Ostseestadion nicht viele Chancen gegen die Starke Defensive bekommen wird. Deshalb müsse man hellwach sein und nehmen, was kommt. Auch mit einem Tor nach Standard könne er leben, sagte er mit einem Grinsen.

„Ob der Plan aufgeht, weiß man nie. Aber jedes Spiel nimmt seine eigene Dynamik an“, weiß Glöckner. „Wir müssen unser Spiel genauso konsequent umsetzen, wie die ersten 25 Minuten gegen Havelse. Wenn du 1, 2 Prozent nachlässt, dann reicht es in dieser Liga nicht.“ Wichtig sei, erneut an die Leistungsgrenze heranzukommen. „Wir müssen wieder Gier und Zielstrebigkeit auf den Platz bringen, dabei unserem Spiel treu bleiben und nie aufgeben, immer an uns glauben.“ Der Druck liege beim Gegner. „Rostock muss in seinem Wohnzimmer gewinnen!“

Eine gewisse Brisanz hat die Partie auch deshalb, weil Hansa gerne Sigurd Haugen, der letzte Saison das Rostocker Trikot trug, behalten hätte. Außerdem haben die Ostsee-Städter im Sommer großes Interesse an Löwe Patrick Hobsch bekundet. „Ich bin sehr froh, dass beide bei uns spielen“, erklärt Glöckner. „Sigi hat schon drei Tore geschossen, passt wunderbar in unser Team – auch menschlich. Und bei Hobschi wussten wir ohnehin, was wir an ihm haben.“ Zumindest hier kann sich der Löwen-Trainer schon als Gewinner fühlen. 

Das Spiel bei der Kogge wird die nächste Herausforderung für den im Sommer neu zusammengestellten 1860-Kader, Zuletzt feierte Marvin Rittmüller sein Ligadebüt. Sein Trainer war mit dem Einstand zufrieden. „Hinten seriös und nach vorne mutig. Er konnte seine Geschwindigkeit ausspielen“, lautete das Fazit. Insgesamt sieht Glöckner sein Team schon relativ weit. „Wir spielen es in gewissen Phasen richtig reif.“ Aber es gäbe im Spiel immer wieder Situationen, die seine Mannschaft „aus dem Rhythmus bringen. Unser Ziel muss es sein, die Anteile an dominanten Phasen weiter zu erhöhen. Das A und O ist es, Punkte einzusammeln.“ Bisher konnten die Löwen immer Beute machen. Das soll sich auch in Rostock nicht ändern!

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN 

FCH: 1 Uphoff (Tor) – 23 Pfanne, 15 Gürleyen, 17 Carstens – 7 Neidhart, 4 Fatkic, 5 Schuster, 33 Bergh – 42 Dietze, 10 Stock – 11 Holten.
Ersatz: 25 Klewin, 30 Hagemoser (beide Tor) – 6 Dirkner, 8 Harenbrock, 19 Mejdr, 20 Naderi, 22 Reichardt, 24 Gebuhr, 27 Kinsombi, 35 Krauß, 36 Bock, 43 Zamzow, 44 Krohn.
Es fehlen: 3 Lanius, 9 Voglsammer, 14 Lebeau, 16 Wallner, 21 Hummel, 29 Ruschke, Brzozowski.

1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 4 Verlaat, 3 Voet – 29 Rittmüller, 13 Christiansen, 5 Jacobsen, 27 Pfeifer – 30 Wolfram – 7 Niederlechner, 22 Haugen.
Ersatz: 11 Vollath, 12 Qela, 40 Bachmann (beide Tor) – 8 Philipp, 9 Steinkötter, 19 Erdogan, 20 Althaus, 26 Maier, 33 Faßmann, 34 Hobsch, 36 Deniz, 37 Schifferl, 41 Lippmann.
Es fehlen: 2 Danhof, 16 Reinthaler, 17 Schröter, 18 Jakob, 31 Volland.

Schiedsrichter: Felix Prigan (Deizisau); Assistenten: Eric Müller (Bremen), Fynn Kohn (Husum); Vierter Offizieller: Alexander Roppelt (Bad Schwartau).