Gas geben & in Ulm unter Kauczinski erstmals auswärts punkten.

Löwen-Trainer Markus Kauczinski ist optimistisch, dass sein Team in Ulm erstmals auswärts unter seiner Regie punktet.
Zunächst standen in der Löwenrunde die Personalien im Blickpunkt. „Zu den langzeitverletzten Jesper Verlaat, Morris Schröter, Tunay Deniz und Raphael Schifferl gesellt sich jetzt noch Manuel Pfeifer“, erzählt 1860-Chefcoach Markus Kauczinski. Die Verletzung sei aber nicht so schlimm, betont der 55-Jährige. Aber drei Wochen bedeute, dass er in der Vorrunde nicht mehr zum Einsatz komme. „Das fällt dann genau in die Winterpause. Ich hoffe, dass er Anfang Januar wieder auf dem Platz steht.“
Da passt es gut, dass Kilian Jakob wieder „ein Kandidat für eine Kadernominierung“ ist, wie Kauczinski betont. Er ist wie Pfeifer auf der linken Schiene zuhause. Der Löwen-Trainer lobt den 27-Jährigen in höchsten Tönen. „Er kann nur Vollgas, geht immer volles Tempo, hat einen guten Körper und trifft fast immer die richtigen Entscheidungen.“ Kauczinski bescheinigt dem 1860-Eigengewächs „ein gutes Gesamtpaket!“ Bei den gegen Saarbrücken vorzeitig ausgewechselten Marvin Rittmüller und Max Reinthaler gibt der Trainer für einen Einsatz grünes Licht.
Bisher geht die Bilanz von Kauczinski zwischen Heim- und Auswärtsspielen krass auseinander. Während auf Giesings Höhen alle drei Spiele gewonnen wurden, steht auswärts noch die Null. „Wir haben keine Erklärung, wieso es auswärts nicht läuft. Wir versuchen, den Fokus auf die Abläufe zu legen, auf harte Arbeit und aufs Spiel!“
Kauczinski ist optimistisch, dass es in Ulm endlich mit einem Erfolgserlebnis klappt. „Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft Schritte nach vorne macht.“ So habe zum Beispiel Kevin Volland gegen Saarbrücken die „stärkste Leistung gezeigt“, seit er Löwen-Trainer sei. „Die Siege, auch gegen Aubstadt und Passau, haben gutgetan. Wir haben das Spiel gegen Regensburg hinter uns gelassen und sehr fokussiert gegen Saarbrücken gespielt. Es war ein verdienter Sieg und ein guter Auftritt von uns. Wir haben gezeigt, dass das Spiel in Regensburg ein Ausrutscher war.“
Es gab auch gegen Saarbrücken Momente, in denen die Partie hätte kippen können, so Kauczinski. „Wir haben uns den Pfosten-/Lattenschuss von Florian Pick nochmals angeschaut, wo wir etwas die Struktur verloren haben. Man kann nie alles kontrollieren, dafür gibt es keine Regel“, weiß der Coach, „aber wir haben darüber geredet und analysiert, was wir in der Situation besser machen können.“
Gegner Ulm steht auf einem Abstiegsplatz, hat kürzlich den Trainer gewechselt. Bei der Premiere des neuen Coachs Pavel Dotchev gab es eine 1:2-Niederlage beim TSV Havelse. Trotzdem hält Kauczinski viel vom Zweitliga-Absteiger. „Ulm ist eine Mannschaft mit guten Einzelspielern. Ich rechne mit einem harten Kampf. Sie werden zu Hause alles reinlegen.“ Sein Team wolle dagegenhalten. „Wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir gegen jede Mannschaft in der Liga gewinnen“, sagt Kauczinski selbstbewusst. Natürlich kennt er seinen Widerpart auf Ulmer Seite bestens. Schon einige Male hat er mit Dotchev die Klingen gekreuzt. „Er ist ein Trainer, der Fußball spielen lässt, seine Mannschaften haben immer eine gute Energie“, weiß der Löwen-Coach.
Kauczinski ist froh, dass er trotz Verletzungen noch einige Alternativen im Kader hat. Philipp Maier, Patrick Hobsch und David Philipp hätten bewiesen, dass sie jederzeit für einen Startelf-Einsatz in Frage kommen. Maier und Hobsch durften bereits gegen Saarbrücken von Beginn an ran und überzeugten den Trainer mit Leistung. „Ich lege mich fest, dass beide auch in Ulm beginnen“, ließ Kauczinski in der Löwenrunde wissen.
Gerade Maier war in dieser Saison lange außen vor. „Er hat ein Gesamtpaket, das uns hilft, in der Defensive stabil zu sein“, findet der Löwen-Coach. Er spiele einfache, aber durchdachte Bälle. „Mit seiner Erfahrung kann er Situationen analysieren und selbst Entscheidungen fällen oder anstoßen“, lobt er den 31-jährigen Routinier, für den die Partie in Ulm eine besondere ist. Er war mit den Spatzen in die 2. Bundesliga aufgestiegen, wechselte im vergangenen Winter als Stammspieler überraschend eine Klasse tiefer zu den Löwen.
Obwohl der Kader bisher die Ausfälle kompensiert, gibt Kauczinski offen zu, den Markt zu beobachten. Gerade das langfristige Fehlen von Tunay Deniz treffe das Team hart. „Mal schauen, was bis zum Jahresende noch passiert. Wir sind für alle Eventualitäten gerüstet. Aber die Mannschaft hat gezeigt, wenn wir dranbleiben und den Fuß auf dem Gas lassen, dass wir jedes Spiel gewinnen können.“ Diesen Nachweis muss das Team unter Kauczinski noch in der Fremde erbringen!
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
ULM: 39 Ortag (Tor) – 28 Scholze, Vater, 34 Boller, 19 Meier – 23 Brandt, 8 Westermeier, 11 Chessa, 43 Dajaku, 17 Besong – 49 Becker.
Ersatz: 1 Schmitt (Tor) – 2 Görlich, 4 Etse, 7 Aksakal, 9 Röser, 14 Dressel, 20 Pepic, 21 Seegert, 24 Crnovrsanin, 25 Löder, 27 Mazagg, 32 Kölle, 33 Brown.
Es fehlen: 5 Reichert, 6 Wenig, 10 Martinovic, 12 Seybold, 15 David.
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 16 Reinthaler, 3 Voet – 29 Rittmüller, 26 Maier, 5 Jacobsen, 41 Lippmann – 8 Philipp, 31 Volland – 22 Haugen.
Ersatz: 12 Qela, 40 Bachmann (beide Tor) – 2 Danhof, 7 Niederlechner, 9 Steinkötter, 13 Christiansen, 18 Jakob, 19 Erdogan, 20 Althaus, 30 Wolfram, 33 Faßmann, 34 Hobsch.
Es fehlen: 4 Verlaat, 17 Schröter, 27 Pfeifer, 36 Deniz, 37 Schifferl.
Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis (Ickern); Assistenten: Tarik Damar (Hürth), Jannik Schneider (Laboe); Vierter Offizieller: Martin Wilke (Merzhausen).