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Glöckner fordert in Aue Grundtugenden und die größere Gier.

Die Löwen müssen nach der bitteren 1:5-Heimniederlage gegen die U23 von Hoffenheim am Samstag, 27. September 2025, zum FC Erzgebirge Aue reisen. Anpfiff im Erzgebirgsstadion ist um 14.03 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport und im BR Fernsehen zu sehen.
Löwen-Chefcoach Patrick Glöckner stellt sich vor seine Spieler, fordert aber in Aue eine kollektive Reaktion.

Löwen-Chefcoach Patrick Glöckner stellt sich vor seine Spieler, fordert aber in Aue eine kollektive Reaktion.

Die Unterstützung ist ungebrochen. Der Gästeblock ist mit 1.800 Löwenfans voll. Schon nach dem 1:5-Debakel vergangenen Samstag hatte die Westkurve trotz aller Enttäuschung Feingefühl gezeigt, als sich die Mannschaft nach Spielschluss dem Gespräch stellte. 1860-Chefcoach Patrick Glöckner sprach von einem positiven Support. „Das war genau das, was die Jungs gebraucht haben. Keiner war mehr enttäuscht über die Leistung als wir.“ Vor der Saison habe man sich getroffen, gesagt, „dass wir gemeinsam durch die Saison gehen, in guten wie in schlechten Situationen. Ich freue mich, dass sich die Fans daran halten!“

Aber auch das Team ist in der Pflicht. Gerade gegen Hoffenheim habe sich Glöckner gefragt: „Ist das meine Mannschaft?“ Es sei definitiv nicht das gewesen, „was wir spielen wollen und können.“ Im Gegensatz zum Rostock-Spiel, wo wenigstens die Umstellungen in der Pause gefruchtet hatten, war das gegen Hoffenheim nicht der Fall. „Das tut weh, das müssen wir abhaken und versuchen, die Energie vom Training unter der Woche in Aue auf den Platz zu bringen.“

Zuletzt ist auch seine Person immer mehr in die Schusslinie geraten. „Druck hat man immer“, erklärt der 48-Jährige, „aber es geht nicht um mich“, stellt er klar. „Ich stelle nicht alles in Frage, nur weil wir einmal eine Klatsche bekommen haben. Ich vertraue der Mannschaft“, sagt er. Glöckner handelt nach dem Leitsatz von Otmar Hitzfeld: „Schütze deinen Spieler!“ Für ihn zähle in erster Linie der Mensch, der Spieler. „Ich will die Jungs begleiten und mit ihnen das gemeinsam durchstehen. Ich hoffe, dass das gute Verhältnis zur Mannschaft ein Trumpf ist, dass sie mit mir durchs Feuer gehen. Wir müssen das in Aue als Kollektiv schultern, das maximale Engagement an den Tag legen. Nur darum geht es.“

Ob die Viererkette in Aue schon von Beginn an eine Option sei, wurde Glöckner gefragt, zumal er in Rostock zur Pause darauf umgestellt hatte, gegen Hoffenheim sogar schon im Anschluss an die Trinkpause nach einem Viertel der Spielzeit. „Es ist auf alle Fälle eine Option“, erklärt der Löwen-Coach, „zumal wir auf der Innenverteidiger-Position eng besetzt sind.“ Dort fallen weiterhin Kapitän Jesper Verlaat sowie Max Reinthaler aus. Doch auch personell wir es Veränderungen geben. „Wir wollen die Spieler mit dem Momentum aus der Trainingswoche haben“, so Glöckner. Seine bisherige Startelf habe den Bonus mehr oder weniger verspielt. „In den letzten Spielen war nichts Gutes dabei“, begründet er.  

Noch mehr als Glöckner selbst steht Aues Trainer Jens Hertel unter Druck. Der FC Erzgebirge hat erst ein Spiel gewonnen, steht mit vier Punkten auf einem Abstiegsplatz. „Das mit Jens blende ich aus“, kommentiert Glöckner die Situation seines Kollegen, „wir kennen das Geschäft.“ Für ihn hat Aue eine Ergebniskrise, keine Spielkrise. „Mit Julian Guttau auf der Zehn ist richtig Alarm“, weiß er um die Qualität seines Ex-Spielers, der nach Verletzung immer besser in Form kommt. „Im Erzgebirgsstadion ist es immer schwierig zu spielen. Da muss jeder Spieler bereit sein, den letzten Meter zu gehen, auch mal versuchen, einen aussichtslosen Zweikampf zu gewinnen.“ Beide Teams sieht der Löwen-Chefcoach auf Augenhöhe. „Es geht darum, wer hat die bessere Tagesform, wer hat die größere Gier, das Spiel auf seine Seite zu ziehen.“ 

Sein Team müsse wieder die Grundtugenden Einsatz, Wille und Leidenschaft auf den Platz bringen, aggressiv die Zweikämpfe bestreiten und variabler von innen nach außen und umgekehrt kombinieren, ballsicherer spielen „und versuchen, die Jungs in die Position zu bringen, wo sie sich wohlfühlen.“ Entscheidend wird auch sein, „mit welcher Analyse gehen wir aus einem Spiel wie gegen Hoffenheim und wie ist die Reaktion.“ Eins ist sicher: Die Mannschaft muss jetzt liefern!

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN 

AUE: 1 Männel (Tor) – 17 Fallmann, 13 Majetschak, 25 Zobel, 23 Barylla – 20 Fabisch, 11 Uhlmann – 8 Clausen, 19 Guttau, 34 Stefaniak – 39 Schmid.
Ersatz: 22 Lord, 36 Uhlig (beide Tor) – 5 Simnica, 7 Weinhauer, 9 Bornschein, 10 Günther-Schmidt, 24 Ehlers, 27 Hetzsch, 30 Seiffert, 37 Seidel.
Es fehlen: 6 Özkan, 14 Tashchy, 15 Bär, 16 Malone.

1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 37 Schifferl, 3 Voet – 29 Rittmüller, 13 Christiansen, 5 Jacobsen, 27 Pfeifer – 31 Volland – 7 Niederlechner, 22 Haugen.
Ersatz: 12 Qela, 40 Bachmann (beide Tor) – 2 Danhof, 8 Philipp, 9 Steinkötter, 19 Erdogan, 20 Althaus, 26 Maier, 30 Wolfram, 33 Faßmann, 34 Hobsch, 36 Deniz, 41 Lippmann.
Es fehlen: 4 Verlaat, 16 Reinthaler, 17 Schröter, 18 Jakob.

Schiedsrichter: Luca Jürgensen (Norderstedt); Assistenten: Fabian Porsch (Barsbüttel), Gerhard Alexander Ludolph (Hoisbüttel); Vierter Offizieller: Johannes Drößler (Gotha).