Glöckner fordert Körperlichkeit & Zweikampfstärke gegen Hoffenheim II.

Löwen-Chefcoach Patrick Glöckner hat klar angesprochen, was ihm zuletzt nicht gepasst hat und erwartet die entsprechende Reaktion.
Nicht nur, dass die Löwen erstmals in dieser Saison ohne Punkte geblieben sind, auch die Ausfallliste verlängerte sich durch die Muskelverletzung von Jesper Verlaat. „Wenn der Kapitän ausfällt, ist das ein herber Rückschlag“, sagt 1860-Cheftrainer Patrick Glöckner, um trotzig anzufügen: „Da müssen eben andere in die Bresche springen und die Lücke schließen.“ Raphael Schifferl, der Verlaat ersetzte, hätte eine gute Energie aufs Spielfeld gebracht. „Wir waren mit seiner Leistung sehr zufrieden“, erklärte Glöckner. Zumindest kehrt gegen die Hoffenheimer Reserve Kevin Volland nach seiner Gelb-Rot Sperre ins Team zurück. Ein wichtiger Faktor für den Coach. „Kev ist ein polarisierender Spieler, den wir dringend benötigen, wie man in Rostock gesehen hat.“
Dort zeigten die Löwen einmal mehr zwei unterschiedliche Gesichter. Während es bisher meist nur Phasen waren, so lief an der Ostsee die komplette 1. Halbzeit an den Sechzgern vorbei. „Die Aufarbeitung war nicht schwer“, erklärt Glöckner, „jeder hat gesehen, dass alles in der ersten Hälfte gefehlt hat. Wir waren zu ängstlich in Ballbesitz, viel zu passiv.“ Besonders ärgerte den 48-jährigen Coach das Verhalten beim 2:0 durch Maximilian Krauß, wo die komplette Sechzger-Abwehr Spalier stand. „Nach den drei Wechseln zur Pause haben wir dann in der 2. Halbzeit das Gesicht gesehen, das wir uns wünschen.“ Dazu hatte auch die Umstellung auf eine Viererkette in der Abwehr beigetragen. Glöckner wurde gefragt, ob das eine Option gegen die U23 von Hoffenheim sei. „Es ist eine Überlegung wert“, wollte er es nicht grundsätzlich verneinen.
Allein schon aufgrund der Verletzung von Verlaat und der Rückkehr von Volland wird es zwei Wechsel in der Startelf geben. Einen weiteren kündigte Glöckner an. „Es wird auch ein Wechsel dabei sein, der mit der Leistung zu tun hat.“ Besonders Justin Steinkötter konnte bei seinem ersten Liga-Einsatz im 1860-Trikot Punkte sammeln und auf sich aufmerksam machen. „Er hat eine mega Intensität und Geschwindigkeit. Wir wollten den Gegner mit einem anderen Tempo anlaufen“, begründete der Trainer seine Einwechslung und den Vorzug gegenüber Torjäger Patrick Hobsch, der erst später kam. Steinkötter habe seine Aufgabe erfüllt, das Spiel gegen die Dreierkette der Rostocker zu öffnen. „Er hat das sehr gut gemacht, sein Engagement hat uns gefallen“, lobte ihn der Coach.
Die Löwen taten sich bereits gegen die U23 des VfB Stuttgart schwer. Die Zweite von Hoffenheim ist ein ähnliches Kaliber. „Da brauchen wir Körperlichkeit, müssen die Zweikämpfe beherrschen, brauchen aber auch Klarheit im Aufbau, schnellere Impulse im Spiel nach vorne, um die Offensivspieler entsprechend einsetzen zu können“, fordert Glöckner. Er erwarte von seiner Mannschaft einen ähnlich engagierten Auftritt „wie die ersten 20 Minuten gegen Havelse“.
Trotz der ersten Saisonniederlage sieht der Löwen-Trainer „alles im Soll“. Für die hohe Erwartungshaltung könne er nichts. „Wir wollten oben dranbleiben, das ist der Fall.“ Es gehe nicht darum, 90 Minuten Zauberfußball zu spielen, sondern um Effektivität. In den letzten Jahren hätten, bis auf Elversberg und Magdeburg, nur Mannschaften den Aufstieg geschafft, die nicht unbedingt spielerisch geglänzt hätten, dafür kontinuierlich punkteten.
Dass zuletzt etwas die klare Linie verlorengegangen sei, findet der Trainer nicht ungewöhnlich, fordert aber eine Reaktion „Da müssen wir nachjustieren. Es ist immer so, dass sich Fehler einschleichen. Bestimmte Dinge haben wir klar angesprochen und hoffen, dass es künftig besser wird.“
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 37 Schifferl, 3 Voet – 29 Rittmüller, 13 Christiansen, 5 Jacobsen, 27 Pfeifer – 31 Volland – 7 Niederlechner, 22 Haugen.
Ersatz: 12 Qela, 40 Bachmann (beide Tor) – 8 Philipp, 9 Steinkötter, 19 Erdogan, 20 Althaus, 26 Maier, 30 Wolfram, 33 Faßmann, 34 Hobsch, 36 Deniz, 41 Lippmann.
Es fehlen: 2 Danhof, 4 Verlaat, 16 Reinthaler, 17 Schröter, 18 Jakob.
TSG II: 1 Petersson (Tor) – 24 Erlein, 49 Lührs, 6 Lässig, 3 Behrens – 8 Dagdeviren, 10 Duric – 7 Amaimouni-Echghouyab, 11 Hennrich, 38 Zeitler – 45 Labes.
Ersatz: 32 Philipp, 34 Onohiol (beide Tor) – 13 Spranger, 4 Strobl, 40 Donkor, Onos, 9 Kalambayi, 16 Hör, 22 Llugiqi, 30 El-Jindaoui, 36 Bähr
Es fehlen: 5 Frees, 17 Reisig, 20 Poller, 25 Pelzer, 29 Makanda.
Schiedsrichter: Cristian Ballweg (Bickenbach); Assistenten: Tim Waldinger (Rauschenberg), Maximilian Prölss (Ober-Ramstadt); Jonas Krzyzanowski (Neuburg/Donau).