In Unterzahl feiern die Löwen beim FC Ingolstadt den vierten Sieg in Folge.

In dieser Szene konnte Ex-Löwe Simon Lorenz 1860-Top-Torjäger Sigurd Haugen nur mit einem Foul bremsen.
Personal: Im Auswärtsspiel in Ingolstadt musste Trainer Markus Kauczinski verletzungsbedingt auf Jesper Verlaat, Morris Schröter, Manuel Pfeifer, Tunay Deniz und Raphael Schifferl verzichten, Maximilian Wolfram fehlte erkrankt. Nicht im 20er-Kader standen Torhüter Miran Qela und Emre Erdogan.
Spielverlauf: Die erste Chance des Spiels hatten die Löwen. Kevin Volland chipte die Kugel in den Lauf von Sigurd Haugen, der täuschte im Strafraum halbrechts einen Schuss an, zog dann nach innen an seinem Gegenspieler vorbei und schloss mit links aus zehn Metern ab, sein Schuss war aber zu schwach und unplatziert, um Kai Eisele im FCI-Tor vor Probleme zu stellen (3.). Auf der anderen Seite versuchte es Dennis Kaygin mit einem Flachschuss aus 18 Metern. Leicht abgefälscht ging die Kugel knapp am rechten Tor vorbei (4.). In der 12. Minute musste Thomas Dähne sein ganzes Können aufbieten. Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld flankte Yann Sturm an den zweiten Pfosten, wo der eingelaufene Marcel Costly zum Kopfball kam, der Löwen-Keeper parierte mit einem Reflex, den Nachschuss setzte Jonas Scholz aus zwölf Metern links neben das Tor. Schiedsrichter Florian Lechner zeigte Simen Voet nach einem Zweikampf mit Costly völlig überzogen eine Gelbe Karte. Es war seine Fünfte, weswegen der Innenverteidiger im letzten Spiel des Jahres gegen Verl gesperrt fehlen wird. Auf der anderen Seite dribbelte sich Haugen über die rechte Strafraumseite durch, kam an der Fünfmeterkante zum Abschluss, jedoch rutschte ihm der Ball über den Spann, wodurch er weit am langen Eck vorbeiging (18.). Das Tor fiel auf der anderen Seite nach schnellem Umschaltspiel. Ognjen Drakulic leitete halbrechts ein Zuspiel direkt auf Kaygin weiter, der kam unbedrängt an der Strafraumkante zum Abschluss, versenkte die Kugel zum 1:0 der Schanzer im linken, unteren Eck (20.). Drei Minuten nach dem Gegentreffer kassierte auch Volland seine 5. Gelbe Karte, wird ebenfalls im Jahresfinale fehlen (23.). Ein Schrägschuss von Costly nach einem Konter im Drei-gegen-Drei aufs lange Eck wurde sichere Beute von Dähne (26.). Nach starkem Antritt auf der linken Seite kam Volland im Strafraum zum Abschluss, sein Schuss aufs lange Eck war aber nicht platziert genug, so dass Keeper Eisele zufassen konnte (34.). Die Löwen taten sich schwer, die massierte Deckung zu überspielen. Das gelang in der 39. Minute. Volland spielte die Kugel optimal in den Lauf von Haugen, der halblinks vor Eisele zum Abschluss kam, den Ball aber nicht am Torwart vorbeibrachte. Es war bis dato die beste 1860-Chance! Drei Minuten später fiel dann doch der Ausgleich. Einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld flankte Jacobsen an den zweiten Pfosten, Hobsch köpfte die Kugel nach innen, wo Haugen, ebenfalls per Kopf, zum 1:1 ins kurze Eck traf (42.). Es war bereits das siebte Saisontor des Norwegers. Dähne bewahrte kurz vor der Pause sein Team vor dem erneuten Rückstand. Nach Querpass kam Max Besuschkow im Zentrum zum Abschluss, der 1860-Keeper tauchte ab, wehrte den 15-Meter-Schuss ab, den Rest erledigte Sean Dulic. Mit 1:1 ging es in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff machten die Sechzger mächtig Druck, monierten in der 50. Minute Handelfmeter, nachdem Kaygin ein Kopfball-Zuspiel von Philipp Maier mit dem Arm geblockt hatte. Doch der Pfiff blieb aus. Kurz danach kam Hobsch im Zentrum aus 18 Metern zum Schuss, zielte aber deutlich über die Querlatte (51.). Im Anschluss an ein Traumzuspiel von Volland tauchte Haugen frei vor Eisele auf, war aber etwas zu überrascht und brachte den Ball im Eins-gegen-Eins nicht am Keeper vorbei (54.). In der 58. Minute belohnten sich die Löwen. Sean Dulic hatte auf der rechten Seite den Ball zu Volland weitergeleitet, der lupfte die Kugel von der Grundlinie an den zweiten Pfosten, wo Hobsch hochstieg, das Spielgerät aus fünf Metern zum 2:1 unter die Latte wuchtete. Im Anschluss an einen weiten Einwurf von rechts durch Clemens Lippmann schloss Hobsch aus dem Gewühl halbrechts zum Abschluss, hämmerte die Kugel aus sechs Metern an den Pfosten (65.). Kurz danach kassierte Volland nach einem Zweikampf im Strafraum die zweite Gelbe Karte, weil er den Gegenspieler, der den Kopf nur knapp über der Grasnarbe hatte, dort getroffen hatte (68.). Auch hier war die Gelbe Karte wie zuvor bei Voet mehr als zweifelhaft. In der Folge verlor Schiedsrichter Lechner endgültig seine Linie – einmal mehr eine der vielen schwachen Leistungen eines Unparteiischen in dieser Saison! Die Löwen verlegten sich aufs Kontern. Nach Steckpass lief Haugen Richtung Tor, Eisele kam ihm entgegen, schlug den Ball weg, der Norweger konnte nicht mehr bremsen, stieß voll mit dem FCI-Keeper zusammen (78.). Für den Stürmer ging’s nicht mehr weiter. Nach einem Querschläger in der 1860-Defensive konnte Dähne gerade noch den Einschlag verhindern, klärte den Ball zur Ecke (87.). Der Nachschlag fiel mit elf Minuten deftig aus. Nach einer Rechtsflanke von Costly kam Dähne beim Rauslaufen nicht an die Kugel, doch Davide Sekulovic ließ die Chance ungenutzt, hob aus neun Metern den Ball übers leere Löwen-Tor (90.+4). Ein Drehschuss aus 14 Metern von Lorenz lenkte Dähne um den rechten Pfosten (90.+8). In der 11. Minute der Nachspielzeit hätte bei einem Konter Florian Niederlechner alles klarmachen können, scheiterte aber mit seinem Schuss an Eisele. Kurz danach war Schluss und die Löwen konnten, trotz aller Widrigkeiten, den vierten Sieg in Folge feiern.
TRAINERSTIMMEN
„Es war heute eine mega Leistung und deswegen muss man das feiern“, sagte Löwen-Trainer Markus Kauczinski kurz nach dem Abpfiff. „Wir haben spielerisch und kämpferisch unser bestes Spiel gemacht. Es war totale Mentalität, auch wenn wir den Sieg teuer bezahlen mussten.“ Der 55-Jährige zeigte sich beeindruckt, wie die Mannschaft nach dem Platzverweis zusammengestanden und zusammen gekämpft hatte. Wenig Verständnis dagegen hatte Kauczinski für die Gelb-Rote Karte gegen Kevin Volland. „Der Fuß war normal hoch, der Kopf war halt zu tief“, kommentierte er die Szene trocken. „Er muss das pfeifen, aber es ist keine Gelbe Karte. Prinzipiell hat der Schiedsrichter relativ viel gegen uns gepfiffen. Das darfst du so nicht geben!“
Ingolstadts Trainerin Sabrina Wittmann hatte von ihrem Team eine „überragende 1. Halbzeit“ gesehen. „Wir haben die Löwen total bespielt, immer wieder ganz gefährliche Situationen gehabt.“ Insgesamt hätte ihre Mannschaft nur zwei Torchancen vor der Pause zugelassen. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir unsere Überlegenheit auch in Tore ummünzen.“ Das 2:1 für die Sechzger in der 2. Halbzeit sei „zu einem sehr ungünstigen Moment gefallen. Es war uns klar, dass sie nicht so aus der Halbzeit kommen werden, wie sie in der 1. Halbzeit gespielt haben. Wir sind im Moment nicht in der Lage, den Druck standzuhalten. Wir beschäftigen uns hier immer mit den gleichen Dingen, wir machen gute Spiele haben zu 80 Prozent das Spiel unter Kontrolle, schaffen es am Ende trotz Überzahl nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Sinnbildlich war, dass wir selbst das leere Tor nicht getroffen haben“, sprach sie die Chance von Davide Sekulovic in der Nachspielzeit an.
STENOGRAMM, 18. Spieltag, 13.12.2025, 14.03 Uhr
FC Ingolstadt 04 – TSV 1860 München 1:2 (1:1)
FCI: 25 Eisele (Tor) – 2 Hoppe, 32 Lorenz, 15 Scholz, 7 Sturm – 14 Plath – 22 Costly, 17 Besuschkow, 10 Kaygin, 24 G. Christensen – 30 Drakulic.
Ersatz: 47 Klein (Tor) – 4 Decker, 9 Borchers, 11 F. Christensen, 23 Maljojoki, 33 Sekulovic, 34 Fröde, 39 Öztürk, 42 Özden.
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 16 Reinthaler, 3 Voet – 29 Rittmüller, 26 Maier, 5 Jacobsen, 41 Lippmann – 31 Volland – 34 Hobsch, 22 Haugen.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 2 Danhof, 7 Niederlechner, 8 Philipp, 9 Steinkötter, 13 Christiansen, 18 Jakob, 20 Althaus, 33 Faßmann.
Wechsel: Borchers für Drakulic (62.), Fröde für Kaygin (77.), Maljojoki für Hoppe (86.), Sekulovic für Plath (86.), Öztürk für Sturm (86.) – Niederlechner für Haugen (81.), Christiansen für Hobsch (81.), Jakob für Lippmann (90.+3).
Tore: 1:0 Kaygin (20.), 1:1 Haugen (42.), 1:2 Hobsch (58.).
Gelbe Karten: Kaygin, Fröde, Öztürk – Voet, Maier, Haugen, Rittmüller, Jakob.
Gelb-Rote Karten: – Volland (68.).
Zuschauer: 13.292 im Audi Sportpark.
Schiedsrichter: Florian Lechner (Poel); Assistenten: Julius Martenstein (Cölbe), Hannes Ventzke (Kritzmow); Vierter Offizieller: Kenny Abieba (Nürnberg).
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