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spielbericht

Löwen siegen beim Kauczinski-Einstand gegen Spitzenreiter Duisburg mit 3:1.

Was für eine Premiere von Trainer Markus Kauczinski. Mit 3:1 bezwangen seine Löwen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer nach zuvor fünf Partien ohe eigenen Sieg. Sigurd Haugen hatte die Sechzger in Führung gebracht (41.), Joshua Bitter antwortete postwendend (43.). Als die Zebras stärker wurden, war es erneut Haugen, der das 2:1 erzielte (78.). In der Nachspielzeit traf Thore Jacobsen zum Endstand (90.+5).
Sigurd Haugen gelang gegen Duisburg ein Doppelpack. Er besiegelte die erste Saisonniederlage von Duisburg.

Sigurd Haugen gelang gegen Duisburg ein Doppelpack. Er besiegelte die erste Saisonniederlage von Duisburg.

Personal: In seinem ersten Spiel musste Trainer Markus Kauczinski verletzungsbedingt auf Jesper Verlaat, Morris Schröter und Kilian Jakob verzichten. Nicht im 20er-Kader standen Torhüter Miran Qela, Justin Steinkötter, Emre Erdogan, Samuel Althaus und Manuel Pfeifer.

Spielverlauf: Den ersten gelungen Angriff hatten die Löwen in der 3. Minute. Sigurd Haugen hatte rechts Marvin Rittmüller tief angespielt, der mit Tempo die Linie entlang spurtete, dann in die Mitte flankte, wo Kevin Volland zwar mit dem Kopf an die Hereingabe kam, aber den Ball nur touchierte. Auf der anderen Seite setzte sich Jan-Simon Symalla am rechten Flügel im Laufduell gegen Clemens Lippmann und Simen Voet durch, passte fast von der Grundlinie scharf an die vordere Fünfmeterkante, wo der zurückgeeilte Rittmüller gerade noch vor dem einschussbereiten Patrick Sussek den Ball ins Tor-Aus grätschen konnte (8.). Eine Ecke von rechts spielte Tunay Deniz ans vordere Strafraumeck, wo sich Florian Niederlechner von der Mitte zurückfallen hatte lassen, seine Direktabnahme aus zwölf Metern misslang aber vollkommen (14.). Die Hereingabe von links durch Volland in der 19. Minute nach schnellem Umschaltspiel auf Haugen war etwas zu hoch. Der Norweger war am kurzen Eck eingelaufen, wäre vollkommen frei zum Abschluss gekommen. Einen mächtigen Schuss von Sussek halblinks aus 20 Metern konnte Thomas Dähne nach vorne wegfausten (22.). Deniz chipte in der 37. Minute einen Freistoß aus dem zentralen Halbfeld in den Strafraum, der Aufsetzer ging, ohne dass ein Sechzger ihn berührte, aufs Tor, wo ihn Maximilian Braune abfing. Kurz danach konterten die Löwen mit Lippmann, Volland und Haugen. Letztgenannter wollte mit Tempo in den Strafraum eindringen, wurde kurz davor rüde von Sussek abgeräumt. Dieser sah nur Gelb, weil sich in der Mitte noch Mitspieler befanden. Den anschließenden Freistoß aus 19 Metern schoss Deniz aufs rechte obere Eck, Braune brachte die Fäuste hoch, konnte zur Ecke klären (40.). Diese flankte Thore Jacobsen von rechts in die Mitte, die MSV-Defensive wehrte die Hereingabe ab, Deniz brachte die Kugel zurück in den Strafraum, wo Haugen mit der Fußspitze die Richtung änderte und zum 1:0 für die Löwen ins linke Eck traf (41.). Die Freude über diesen Treffer währte kaum länger als 60 Sekunden. Im direkten Gegenzug nach dem Anstoß erzielte Joshua Bitter das 1:1 (43.). Symalla war auf der rechten Seite tief angespielt worden, fand mit seiner Ablage im Strafraum den freistehenden Joshua Bitter, der von rechts aus sechs Metern Dähne überwand. Mit diesem Ergebnis ging’s auch in die Pause.

Nach einer scharfen Hereingabe von rechts durch Haugen ging Niederlechner am vorderen Fünfmetereck zum Ball, stieß dabei mit Keeper Braune zusammen, der sich ihm entgegenwarf (51.). Beide blieben zunächst liegen. Während der Torhüter gleich wieder stand, dauerte es bei dem Löwen-Stürmer knapp zwei Minuten, dann ging es auch für ihn weiter. Einen weiten Einwurf durch Deniz von der rechten Seite verlängerte Simen Voet per Kopf, Haugen setzte aus neun Metern zum Seitfallzieher an, traf den Ball aber nicht optimal, der weit rechts neben dem Tor landete (59.). Wenig später kam Volland im Strafraum zum Schuss, traf aber nur Dulic an der Fünfmeterkante (61.). Beinahe wären die Sechzger in der 65. Minute in Rückstand geraten, weil Schiedsrichter Martin Wilke nach einem klaren Handspiel von Bitter im Strafraum weiterlaufen ließ. Anschließend scheiterte der Duisburger zweimal aus spitzem Winkel an Dähne. 1860-Trainer Markus Kauczinski reagierte auf eine Druckphase der Gäste, brachte mit Patrick Hobsch und Max Christiansen zwei frische Kräfte (73.). Vier Minuten später kam auch noch David Philipp ins Spiel. Er durfte wenige Sekunden nach seiner Einwechslung das 2:1 bejubeln. Hobsch hatte den Angriff mit einem Pass in die Tiefe eingeleitet. Haugen setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch, lief auf den Torwart zu. Von der Seite rauschte Tobias Fleckstein heran, grätschte den Ball weg, der aber genau beim durchgelaufenen Norweger landete. Aus spitzem Winkel musste er rechts im Fünfmeterraum nur noch einschieben (78.). Die Zebras versuchten in der Folge, die erste Saisonniederlage zu verhindern, spielten mit viel Risiko nach vorne, was Räume für die Sechziger zum Kontern ergab. In der 87. Minute verhinderte Dähne mit einer Weltklasse-Parade den Ausgleich, indem er einen Kopfball von Andy Visser nach Ecke von Conor Noß aus dem rechten unteren Eck fischte. Sechs Minuten gab’s obendrauf. Die endgültige Entscheidung besorgte Thore Jacobsen. Nach einer abgewehrten Ecke der Duisburger konterten die Löwen in Überzahl, Philipp steckte für Jacobsen durch, der alleine auf Braune zulief und ihn zum 3:1-Endstand überwand (90.+5). Damit war nach fünf sieglosen Spielen der Dreier unter Dach und Fach. Trainer Kauczinski feierte einen optimalen Einstand.

TRAINERSTIMMEN

Löwen-Trainer Markus Kauczinski war mit dem Start ins Spiel zufrieden. „Wir haben gut angefangen, machen das Tor und kassieren dann direkt das Gegentor.“ In der Pause habe er nachjustiert. In der 2. Halbzeit hätte es immer wieder Phasen gegeben, „wo wir gefährlich wurden. Es sah lange nach einem Unentschieden aus, dann haben wir einen Fehler von Duisburg genutzt. Nach dem 2:1 war es Kampf und Leidenschaft. Wir können mit der Leistung zufrieden sein, wenn man weiß, wo wir herkommen“, so der 55-Jährige, der in der Kürze der Zeit viel Gutes bei seinem Team gesehen hatte. „Wir haben das hervorragend gemacht und konnten uns am Ende mit dem Sieg belohnen. Jetzt freue ich mich auf den freien Tag. Ich fahre nach Hause nach einer Woche, in der ich durchgearbeitet habe.“

„Fußball ist Ergebnissport“, sagte ein zerknirscht wirkender MSV-Coach Dietmar Hirsch nach der ersten Saisonniederlage seiner Mannschaft. „Ich bin mir nicht sicher, ob es von der Leistung her ein gerechtes Ergebnis war“, haderte er mit der Niederlage. „Nach dem 0:1 haben wir uns geschüttelt und schnell den Ausgleich gemacht. Wir sind mit einer breiten Brust aus der Halbzeit gekommen, haben viel den Ball gehabt, aber gegen den tiefstehenden Block des Gegners keine Lösungen gefunden.“ Vielleicht hätte sein Team mit dem Unentschieden zufrieden sein sollen. „Wir haben dann den Fehler gemacht, den Sechzig zum 2:1 nutzen konnte. Heute haben wir die Gegentore selbst geschossen. Jetzt werden wir versuchen, eine neue Serie zu starten“, sagte Hirsch trotzig.

STENOGRAMM, 11. Spieltag, 19.10.2025, 16.30 Uhr

TSV 1860 München – MSV Duisburg 3:1 (1:1)

1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 37 Schifferl, 3 Voet – 29 Rittmüller, 5 Jacobsen, 41 Lippmann – 36 Deniz, 31 Volland – 7 Niederlechner, 22 Haugen.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 2 Danhof, 8 Philipp, 13 Christiansen, 16 Reinthaler, 26 Maier, 30 Wolfram, 33 Faßmann, 34 Hobsch. 

MSV: 1 Braune (Tor) – 29 Bitter, 5 Fleckstein, 42 Hahn, 27 Coskun – 33 Tugbenyo, 6 Bulic – 23 Symalla, 10 Viet, 37 Sussek – 22 Töpken.
Ersatz: 24 Paris (Tor) – 14 Noß, 17 Göckan, 18 Meuer, 20 Jessen, 26 Krüger, 28 Egerer, 30 Visser, 40 Schlicke.

Wechsel: Hobsch für Niederlechner (73.), Christiansen für Deniz (73.), Philipp für Volland (77.), Reinthaler für Haugen (90.) – Meuer für Tugbenyo (46.), Noß für Viet (63.), Visser für Symalla (87.), Krüger für Sussek (87.), Göckan für Coskun (87.). 

Tore: 1:0 Haugen (41.), 1:1 Bitter (42.), 2:1 Haugen (78.), 3:1 Jacobsen (90.+5).
Gelbe Karten: Deniz – Sussek, Töpken.
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Martin Wilke (Merzhausen); Assistenten: Mathias Heilig (Erzingen), Mika Forster (Flehingen); Vierter Offizieller: Manuel Bergmann (Erbach).

Bildergalerie

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