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spielbericht

Löwen stürzen erneut Spitzenreiter: 3:0-Sieg über Energie Cottbus.

Die Löwen sind zumindest zu Hause wieder eine Macht. Mit 3:0 besiegte das Team von Trainer Markus Kauczinski auf Giesings Höhen Tabellenführer FC Energie Cottbus. Thore Jacobsen per Foulelfmeter (39.) und in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit stellte mit einem Doppelschlag die Weichen in der 1. Halbzeit. Zum Endstand traf Energie-Spieler Samuel Manu, bedrängt von Sigurd Haugen, ins eigene Tor (82.).
Thore Jacobsen brachte die Löwen in der 39. Minute per Foulelfmeter gegen Cottbus in Führung.

Thore Jacobsen brachte die Löwen in der 39. Minute per Foulelfmeter gegen Cottbus in Führung.

Personal: Im Heimspiel gegen Cottbus musste Trainer Markus Kauczinski verletzungsbedingt auf Jesper Verlaat, Morris Schröter, Kilian Jakob und Raphael Schifferl verzichten. Nicht im 20er-Kader standen Torhüter Miran Qela, Tim Danhof, Emre Erdogan und Samuel Althaus.

Spielverlauf: Beide Teams waren von Anpfiff weg sehr präsent, Torchancen blieben aber zunächst aus. In der 9. Minute nahm Marvin Rittmüller eine abgewehrte Flanke am rechten Strafraumeck direkt, sein Schuss ging aber auf die Westtribüne. Nach einem Lupfer von Tunay Deniz in den Lauf von Sigurd Haugen steuerte der 1860-Stürmer Richtung Tor zu, im letzten Moment konnte ihn jedoch der nachsetzende Samuel Manu im Strafraum vom Ball trennen (13.). Ein nicht sonderlich gut platzierter 18-Meter-Schuss von Tolcay Cigerci wurde sichere Beute von Thomas Dähne (18.). In der 22. Minute wurde Deniz im rechten Halbfeld nicht angegriffen, also lief er bis 20 Meter vors Tor, zog dann ab, Marius Funk konnte den wuchtigen Schuss nur nach vorne abwehren, Deniz kam erneut an die Kugel, brachte sie aber nicht unter Kontrolle, sein anschließender Nachschuss ging nicht aufs Cottbuser Tor. Auf der anderen Seite konnte Sean Dulic den enteilten Erik Engelhardt nur durch ein Foul kurz vor der Strafraumgrenze bremsen. Den anschließenden Freistoß aus 17 Metern halblinks setzte Henry Rorig in die Mauer, den Nachschuss von Cigerci aufs lange Eck parierte Dähne zur Ecke (25.). Nach einer abgewehrten Ecke kam Ex-Löwe Anderson Lucoqui am Elfmeterpunkt zum Kopfball, Dähne hatte damit Probleme, konnte die Kugel aber um den rechten Pfosten lenken (28.). In der 37. Minute Elfmeter für die Löwen. Thore Jacobsen hatte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld kurz auf Kevin Volland ausgeführt, der chipte den Ball an den langen Pfosten, wo Engelhardt den eingelaufenen Reinthaler an der Grundlinie am Fuß traf. Schiedsrichter Konrad Oldhafer pfiff Elfmeter. Jacobsen lief an, hämmerte die Kugel hoch zum 1:0 ins linke Eck (39.). Etwas glücklich die Führung zu diesem Zeitpunkt! Im Anschluss an einen Eckball kam Cigerci aus 15 Metern zum Schuss, doch wieder war Dähne zur Stelle (44.). In der 4. Minute der Nachspielzeit sogar das 2:0 für die Löwen. Deniz hatte einen Eckball von rechts in die Mitte geflankt, wo Jacobsen den Ball mit der Brust am Elfmeterpunkt annahm, mit dem zweiten Kontakt per Dropkick abschloss und aus neun Metern genau ins linke obere Eck traf. Direkt nach dem Anstoß war Pause. 

Die erste Chance im zweiten Durchgang hatten die Sechzger. Rittmüller legte die Kugel von rechts in den Rückraum, wo Deniz aus 17 Metern in zentraler Position zum Abschluss kam, aber etwas zu viel Rücklage hatte und weit übers Tor schoss (50.). Nach einer Balleroberung im Aufbau ging David Philipp auf der linken Seite Richtung Tor, legte die Kugel im Strafraum quer, aber Funk warf sich in die Hereingabe, begrub den Ball unter sich (58.). Für Deniz, der in diesem Spiel viel einstecken musste, ging es nach einer Stunde nicht mehr weiter. Für ihn kam Max Christiansen in die Partie. Auf Zuspiel von Haugen drehte sich Volland mit dem Rücken zum Tor links um seinen Gegenspieler schloss dann aus acht Metern mit rechts ab, zielte aber am kurzen Eck vorbei (70.). Wenig später kam Philipp halblinks im Strafraum zum Abschluss, schoss aber übers kurze Eck (71.). Zwischenzeitlich unterbrach Oldhafer die Partie, nachdem Zuschauer aus einem 1860-Block Gegenstände aufs Spielfeld geworfen und angeblich einen Cottbuser Spieler beleidigt hatten. Nach fünf Minuten ging’s weiter. Stadionsprecher Sebastian Schäch sprach von einem rassistischen Vorfall, entschuldigte sich dafür. Wahrscheinlich war Energie-Spieler Justin Butler das Opfer. Einen Lupfer aufs Lange Eck von halbrechts des kurz zuvor eingewechselten Florian Niederlechner wischte Funk im Rückwärtslaufen über die Latte (81.). Kurz danach lag der Ball im Tor. Niederlechner hatte von der rechten Grundlinie scharf nach innen geflankt, der eingelaufene Haugen kam zwar nicht an die Kugel, dafür sein Gegenspieler Manu, der den Ball von der Fünfmeterkante mit der Brust ins eigene Tor zum 3:0 beförderte (82.). Zehn Minuten gab’s obendrauf. In dieser Zeit passierte nichts mehr. Damit gewannen die Löwen zum zweiten Mal in Folge zu Hause gegen den Tabellenführer und sind seit drei Spielen auf Giesings Höhen ungeschlagen.

TRAINERSTIMMEN

Löwen-Trainer Markus Kauczinski hatte ein „größtenteils ausgeglichenes Spiel“ gesehen. „Wir waren heute konsequent, auch wenn wir ein paar Angriffe haben liegengelassen. Dabei waren wir immer gut positioniert fürs Gegenpressing“, lobte der 55-Jährige. „Es war ein reifer Auftritt von uns. In Ballbesitz haben wir immer wieder gute Momente gehabt.“ An der Diskussion um den Elfmeter wollte sich Kauczinski nicht beteiligen. „Selbst wenn es keiner war: Kein Team wurde in dieser Saison so oft benachteiligt wie wir.“ Insgesamt habe seine Mannschaft wenig zugelassen. „Wenn mal was durchkam, dann war Thomas Dähne zur Stelle. Wir haben es jetzt zweimal zu Hause geschafft, das Spiel in unsere Richtung zu ziehen.“ Deshalb sei er glücklich. Sowohl die Verletzung von Tunay Deniz – Kauczinski: „Der erste Eindruck ist nicht positiv!“ – als auch die Vorfälle aus dem 1860-Block, wo ein Zuschauer mit Affengeräuschen den Cottbuser Spieler Justin Butler beleidigt hatte, würden die Freude trüben.

Darauf ging auch Energie-Trainer Claus-Dieter „Pelé“ Wollitz zunächst ein. „Das 1860-Präsidium war direkt nach dem Spiel bei uns, hat sich dafür entschuldigt. Das finde ich gut, auch wenn Sechzig dafür nichts kann, wenn ein Mensch solch Geräusche macht. Die Leute, die drumherum waren, haben sich vorbildlich verhalten. Danke für die Entschuldigung.“ Erst danach blickte der Cottbuser Coach auf die Partie. „Wir sind richtig gut reingekommen, hatten das Spiel relativ sicher unter Kontrolle.“ Wollitz echauffierte sich jedoch über den Strafstoß, der zum 1:0 führte. „Ich kann nicht erkennen, wieso der Schiedsrichter auf den Punkt zeigt.“ Auch ärgerte er sich über das 0:2 in der 4. Minute der Nachspielzeit, weil der Unparteiische zuvor nur drei Minuten angezeigt hatte. „Das war wahrscheinlich der Knackpunkt!“ Er nahm aber auch seine Mannschaft in die Pflicht. „Wenn man so viele Strafraumszenen hat, dann sollte man diese Momente auch mal nutzen“, monierte er die Chancenverwertung.

STENOGRAMM, 13. Spieltag, 01.11.2025, 14.03 Uhr

TSV 1860 München – FC Energie Cottbus 3:0 (2:0)

1860: 21 Dähne (Tor) – 3 Voet, 16 Reinthaler, 25 Dulic – 29 Rittmüller, 36 Deniz, 5 Jacobsen, 41 Lippmann – 31 Volland – 22 Haugen, 8 Philipp.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 7 Niederlechner, 9 Steinkötter, 13 Christiansen, 26 Maier, 27 Pfeifer, 30 Wolfram, 33 Faßmann, 34 Hobsch.

FCE: 33 Funk (Tor) – 3 Rorig, 2 Manu, 23 Awortwie-Grant, 24 Lucoqui – 5 Pelivan, 20 Borgmann – 10 Cigerci, 8 Michelbrink, 19 Boziaris – 18 Engelhardt.
Ersatz: 1 Sebald (Tor) – 4 Campulka, 7 Thiele, 11 Hannemann, 17 Moustfa, 21 Guwara, 31 Butler, 37 Biankadi, 44 Straudi.

Wechsel: Christiansen für Deniz (62.), Wolfram für Philipp (79.), Niederlechner für Volland (79.), Hobsch für Haugen (90.+3), Pfeifer für Rittmüller (90.+3) – Biankadi für Michelbrink (46.), Thiele für Boziaris (61.), Butler für Lucoqui (61.), Straudi für Rorig (90.+3), Moustfa für Cigerci (90.+3).

Tore: 1:0 Jacobsen (39., Foulelfmeter), 2:0 Jacobsen (45.+4), 3:0 Manu (83., Eigentor).
Gelbe Karten: Dulic, Voet – Michelbrink, Engelhardt. 
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Poppenbüttel); Assistenten: Stefan Zielsdorf (Hülsen-Westerloh), Asmir Osmanagic (Stuttgart); Vierter Offizieller: Felix Grund (Haidlfing).

Bildergalerie

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