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Löwen-Trainer Glöckner warnt vor Havelse: „Sie haben nichts zu verlieren!“

Die Löwen schließen am Sonntag, 14. September 2025, gegen Aufsteiger TSV Havelse 1912 den 5. Spieltag ab. Anpfiff im ausverkauften Grünwalder Stadion ist um 19.30 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio das Spiel.
Findet Gefallen an späten Treffern wie zuletzt in Aachen oder gegen die U23 des VfB: Löwen-Chefcoach Patrick Glöckner.

Findet Gefallen an späten Treffern wie zuletzt in Aachen oder gegen die U23 des VfB: Löwen-Chefcoach Patrick Glöckner.

Die Partie gegen Aufsteiger Havelse ist der Auftakt zur Englischen Woche mit drei Spielen in sechs Tagen. „Für mich ist das der schönste Spielmodus“, sagt Löwen-Cheftrainer Patrick Glöckner ohne Ironie. Er freue sich darauf. „Das spielt uns in die Karten, weil wir qualitativ nachlegen können“, sagt er mit Blick auf seinen breit aufgestellten Kader. Zwar ist der 48-Jährige nicht gerade bekannt für große Veränderungen in der Startelf. „Ich bin ein Freund von Automatismen“, führt er als Begründung an. „aber wir werden handeln, wenn wir das Gefühl haben, dass ein Spieler überspielt ist.“ Zudem waren es zuletzt die Joker, die stachen.

Durch die Ausfälle von Tim Danhof und Kilian Jakob – beide absolvierten Lauftraining – sowie Max Reinthaler und dem langzeitverletzten Morris Schröter ist die Auswahl etwas eingeschränkt. Dafür ist Sean Dulic von seinem Länderspieldebüt für die deutsche U20 zurück. Der 19-jährige Innenverteidiger gehörte sowohl beim 5:1 über die Schweiz als auch beim 4:0 über Italien zur Startelf, bekam von allen Seiten hervorragende Kritiken. „Auch von Hannes Wolf war das Feedback gut“, erzählt Glöckner von seinem Gespräch mit dem U20-Coach des DFB. Mit Dulic und Marvin Rittmüller, der am letzten Transfertag verpflichtet wurde und seinen ersten Kurzeinsatz beim 3:1-Erfolg im Toto-Pokal in Illertissen hatte, stehen wieder mehr Optionen zur Verfügung. Eventuell könnte Rittmüller schon gegen Havelse in die Anfangself rücken. „Wir haben ihn sicher nicht geholt, dass er auf der Bank sitzt“, kommentiert Glöckner die Personalie. Es gehe aber auch darum, als Team die beste Leistung zu bringen und hier müsse er vielleicht beim Neuzugang noch Abstriche machen, was die Integration in das Spielsystem der Löwen angehe. 

Dabei passt Rittmüller bestens zur Dreierkette als rechter Schienenspieler vor der Abwehr. Die Umstellung auf diese Grundordnung habe sich bisher als „gelungen“ erwiesen, findet Glöckner. „Wir haben die wenigsten Chancen zugelassen und erst drei Gegentore bekommen. Die Spieler fühlen sich damit wohl.“ Ohnehin sei er im „Großen und Ganzen“ zufrieden, wie gut und schnell das neue Spielsystem umgesetzt werden konnte. Bei gewissen Automatismen bestehe aber noch Nachholbedarf. „Daran arbeiten wir.“ So habe man z.B. am Donnerstag im Training im Elf-gegen-Elf diese Situationen simuliert. Der Trainer sprach von einer „sensationellen Umsetzung. Ich habe es selten so gut gesehen“, geriet er fast schon ins Schwärmen. 

Die defensive Stabilität gibt im letzten Drittel „unseren Jungs die Möglichkeit, ihre Freiheiten auszuleben“, sagt er. Dabei sei es ihm egal, wann die Tore fallen. „Du musst immer an dich glauben, egal zu welcher Spielzeit.“ Zuletzt in Aachen hat sein Team mit Toren in der 89. und der 1. Minute der Nachspielzeit drei Punkte eingefahren, im Heimspiel gegen den VfB fiel der Ausgleich in der 7. Minute der Nachspielzeit. „Das hat was für sich“, sagt Glöckner mit einem Grinsen, „du brauchst immer eine Top-Tagesform, darfst nie nachlassen. Wir wissen, dass ab der 70. Minute die meisten Tore fallen.“ Deshalb müsse man geduldig sein, „damit wir gegebenenfalls am Ende das Spiel ziehen“.

Das sei auch gegen Havelse die Marschroute. Glöckner warnt davor zu denken, dass es gegen den bisher sieglosen Neuling ein Spaziergang geben könnte. „Es gibt in dieser Liga keine leichten Spiele, alle sind eng“, warnt er. „Havelse ist ein Gegner, der nichts zu verlieren hat, der relativ gut eingespielt ist.“ Zwar würde sich das im Vergleich zu den anderen Mit-Aufsteigern in Punkten nicht widerspiegeln, aber gegen Essen hätte man gesehen, wie gefährlich die Niedersachsen seien, als sie in der 6. Minute der Nachspielzeit die Führung von RWE aus der 89. Minute durch einen Fallrückzieher von Lorenzo Paldino konterten. „Ein wunderschöner Treffer“, so Glöckner, der nicht nur deswegen Respekt vor dem Gegner zeigt. „Sie sind nicht umsonst aufgestiegen, wollen bestimmt in München ihren ersten Sieg einfahren.“

Das will sein Team verhindern, denn gerne würden die Löwen das 190. Oktoberfest auf einem Aufstiegsplatz feiern. „Die Wiesn macht uns sicher mehr Spaß, wenn wir gute Ergebnisse erzielen“, weiß Glöckner. „Aber letztlich zählt das Saisonziel, nicht die Zwischenstände!“

Der Löwen-Trainer trifft am Sonntag mit Michael Näther auf einen Schiedsrichter, der ihn letzte Saison beim SC Verl (2:2) mit Gelb-Rot auf die Tribüne geschickt hatte. „Ich werde ihn beim Gespräch der Trainer und Kapitäne mit dem Schiedsrichter 70 Minuten vor dem Spiel fragen, ob ich mich diesmal bei einer Rudelbildung raushalten soll“, erzählt er lachend. Glöckner wollte damals schlichten, stand dabei aber auf dem Spielfeld und war bereits verwarnt. Die Karte war zwar übertrieben, aber regelkonform.

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN 

1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 4 Verlaat, 3 Voet –29 Rittmüller, 36 Deniz, 5 Jacobsen, 27 Pfeifer – 31 Volland – 7 Niederlechner, 22 Haugen.
Ersatz: 11 Vollath, 12 Qela, 40 Bachmann (beide Tor) – 8 Philipp, 9 Steinkötter, 13 Christiansen, 19 Erdogan, 20 Althaus, 26 Maier, 30 Wolfram, 33 Faßmann, 34 Hobsch, 37 Schifferl, 41 Lippmann.
Es fehlen: 2 Danhof, 16 Reinthaler, 17 Schröter, 18 Jakob.

HAV: 1 Opitz (Tor) – 5 Minz, 24 Plume, 4 Kolgeci – 39 Riedel, 19 Boujellab, 31 Oltrogge, 10 Düker, 7 Aytun – 17 Posselt, 14 Ilic.
Ersatz: 40 Busse (Tor) – 3 Schleef, 8 Berger, 9 Paldino, 11 Jaeschke, 13 Schindler, 16 Engelking, 21 Behrens, 22 Sommer, 23 Müller, 28 Rufidis, 30 Friedrich, 34 Rexhepi, 37 Özdemir, 38 Svitek.
Es fehlen: –.

Schiedsrichter: Michael Näther (Haselbachtal); Assistenten: Lukas Pilz (Magdeburg), Luis Riedel (Chemnitz); Vierter Offizieller: Fabian Büchner (Mariakirchen).