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Meisterlöwe Fredi Heiß feiert 85. Geburtstag. Ois Guade!

Er ist einer von nur noch vier lebenden Löwen-Legenden, die bei den großen Erfolgen in den 1960er Jahren auf dem Platz standen: Alfred „Fredi“ Heiß feiert seinen 85. Geburtstag. Die Löwen gratulieren ihrem Meisterspieler dazu recht herzlich.
Fredi Heiß in seinem Wohnzimmer bei der Ehrung für 60 Jahre Wembley-Finale gegen West Ham United.

Fredi Heiß in seinem Wohnzimmer bei der Ehrung für 60 Jahre Wembley-Finale gegen West Ham United.

Er ist einer von nur noch vier lebenden Löwen-Legenden, die bei den großen Erfolgen in den 1960er Jahren auf dem Platz standen:  Alfred „Fredi“ Heiß feiert seinen 85. Geburtstag. Die Löwen gratulieren ihrem Meisterspieler dazu recht herzlich.

Das höchste Lob, das Fredi Heiß während seiner aktiven Karriere erhielt, kam vom vielleicht besten Fußballer aller Zeiten, dem dreifachen Weltmeister Pelé. Der brasilianische Ballzauberer sagte im Mai 1963 über den Münchner: „Ein toller Rechtsaußen, den die Deutschen da haben. Er war ihr bester Spieler.“

Löwe Heiß hatte im Mai 1963 gegen Brasilien gerade sein zweites von insgesamt acht A-Länderspielen für die DFB-Elf bestritten, doch eilte dem Außenstürmer bereits seit seiner Zeit als Jugend-Auswahlspieler ein guter Ruf voraus, den Bundestrainer Helmut Schön in folgende Worte fasste: „Jetzt haben wir einen neuen Helmut Rahn gefunden“, verglich er ihn mit dem Siegtorschützen des WM-Finales von 1954 in Bern.

In der Münchner Klinik in der Nussbaumstraße erblickte Alfred Heiß am 5. Dezember 1940, während des 2. Weltkrieges, das Licht der Welt. Er wuchs in der Barer Straße in der Maxvorstadt auf, wo sein Großvater eine Metzgerei hatte, die der Vater übernahm. Am liebsten kickte er auf der Wiese neben der Alten Pinakothek. Der Vater war ein Bayern-Fan, aber den kleinen Alfred zog es dann doch 1954 als 13-Jähriger zum TSV 1860 München. „Ich bin zu Sechzig“, erzählt er, „weil mir der Löwe so gut gefallen hat.“ Sein Vater weigerte sich zunächst, ein Spiel seines Sohnes zu besuchen. 1959 berief ihn DFB-Coach Helmut Schön in die Jugend-Nationalmannschaft. „Wir hatten ein Länderspiel in Coburg. Da war er das erste Mal dabei, bis dahin wollte er als Bayern-Fan mich nicht Fußballspielen sehen, weil ich ein Sechzger war“, erzählt Heiß.

Im gleichen Jahr debütierte er beim 1:1 in Aschaffenburg in der Oberliga-Mannschaft von 1860, am 13. Dezember desselben Jahres erzielt er beim 1:4 in Karlsruhe sein erstes Tor. Eine schwere Gelbsucht 1961 warf ihn zunächst zurück. Mit 22 Jahren, am 23. Dezember 1962, debütierte er dann beim 5:1 über die Schweiz unter Sepp Herberger in der A-Nationalmannschaft. Als Süddeutscher Meister 1963 schaffte Heiß mit den Löwen die Aufnahme in die Bundesliga. 1964 dann der DFB-Pokalsieg, 1965 das Europacup-Finale der Pokalsieger und als Höhepunkt 1966 die Deutsche Meisterschaft.

Eigentlich wollte er nach der Spielzeit 1968/1969 mit dem Fußball spielen aufhören. Im November 1969 ließ er sich aber nochmals zu einem Comeback überreden, weil die Mannschaft gegen den Abstieg spielte. Mit ihm ging es zwischenzeitlich bergauf, er spielte so gut, dass ihn Bundestrainer Schön sogar nochmals in die Nationalelf zurückholen wollte. Eine Verletzung kam dazwischen. Am Ende der Saison stieg der TSV 1860 aus der Bundesliga ab. Heiß beendete mit 29 Jahren, davon 16 Jahre bei den Löwen, die Karriere, obwohl er ein lukratives Angebot von den Young Boys aus Bern hatte. Er lehnte ab, konzentrierte er sich auf seine Speditionsfirma, die er schon während der aktiven Zeit aufgebaut hatte und zog mit seiner Frau Ingrid und den Kindern Peter und Carolin nach Neukeferloh. 

Irgendwie konnte er sich von den Sechzgern aber nie lösen. In den 1990er Jahren ließ er sich zum Vizepräsidenten wählen und übernahm 1991 bis zum Saisonende die sportliche Leitung. Nach dem Zweitliga-Abstieg trat Heiß zurück. 2004 feierte er als Aufsichtsratsmitglied ein Comeback. 2007 legte er auch dieses Amt nieder. 

Bis heute ist Fredi Heiß seinen Löwen treu geblieben, für die er in 169 Bundesligapartien 40 Treffer erzielte. Dazu kamen nochmals 73 Oberliga-Spiele, in denen er 19 Mal traf.

Die Löwen gratulieren ihrem Meisterspieler zum 85. Geburtstag und wünschen ihm alles Gute, vor allem Gesundheit und viel Lebensfreude.

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