Trainer Kauczinski sieht eine Entwicklung & fordert Geduld in Ingolstadt.

Löwen-Trainer Markus Kauczinski kann über seine wenig erfolgreiche Zeit beim FC Ingolstadt mittlerweile lachen.
Zuletzt war Markus Kauczinski mit den Leistungen seiner Mannschaft zufrieden. Nicht nur wegen der drei Siege in Folge, die immer mit der gleichen Startformation eingefahren wurden. „Wir rücken von Woche zu Woche näher zusammen, die Dinge und Abläufe funktionieren immer besser, das merkt man an den Auftritten.“ Vor der Miniserie sei er aber auch nicht „todtraurig“ gewesen. „Genauso feiere ich jetzt keine Party. Aber wenn wir das umsetzen, was wir trainieren und uns vornehmen, dann wird es von Woche zu Woche besser.“ Trotzdem gäbe es noch einige Dinge, wo Verbesserungspotential schlummere. „Mir ist momentan die Entwicklung wichtiger als die Tabelle. Wenn du gut spielst, dich permanent verbesserst, dann stellen sich Erfolge automatisch ein.“
Zuletzt sei auch immer mehr die Selbstverständlichkeit ins Spiel der Löwen zurückgekehrt. Als Beispiel nannte Kauczinski den Ausgleichstreffer zum 1:1 in der letzten Partie gegen Schweinfurt kurz vorm Pausenpfiff. „Die Mannschaft hat sich davon nicht beeindrucken lassen, ist stark aus der Halbzeit gekommen und hat das Tempo erhöht. Wir haben die entsprechende Reaktion gezeigt.“
Der 55-jährige Löwen-Coach kann auf eine Vergangenheit als Cheftrainer der Schanzer zurückblicken, wenngleich es eine kurze Zeit mit lediglich zwölf Spielen war. Groll hegt er deswegen aber keinen. „So was gehört dazu“, sieht er die Episode FCI pragmatisch. „Es war für mich eine tolle Herausforderung in der Ersten Liga. Vielleicht war ich der falsche Mann zur falschen Zeit“, scherzte er. Ralph Hasenhüttl hatte zuvor 2015 mit Ingolstadt als Zweitligameister den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. „Da war die Fallhöhe sehr hoch“, räumte Kauczinski ein. Es hätte Achtungserfolge wie ein 3:3 gegen den BVB gegeben, aber unterm Strich zu wenig Punkte. „Trotz der kurzen Zeit habe ich daran positive Erinnerungen. Ich habe gelernt, wie eng Erfolg und Misserfolg beieinander liegen!“
Mit Respekt begegnet er dem Team seiner Kollegin Sabrina Wittmann. „Es ist eine Mannschaft, die eine Idee hat und gut eingestellt ist, die uns sicher mit ihrem Umschaltspiel überraschen will.“ Er bescheinigt dem Gegner einen „gewissen Stil und Handschrift. Aber wir wissen auch, wenn wir geduldig sind und Ingolstadt entsprechend begegnen, dann werden wir unsere Chancen bekommen.“
Wie immer bei Spielen im bayerischen Raum ist das Interesse der Löwenfans groß. Regulär wurden 4.500 Tickets nach München verkauft, doch viele haben auch direkt Karten geordert. „Die Mannschaft muss bei sich sein“, stellt der Löwen-Trainer klar, „die Unterstützung von außen ist immer ein Bonbon, aber man hat in Regensburg gesehen, dass das nicht alleine entscheidend ist. Am Ende kommt es immer auf uns an, wie wir uns auf den Gegner einstellen!“
Weiterhin werden in Ingolstadt Jesper Verlaat, Morris Schröter, Manuel Pfeifer, Tunay Deniz und Raphael Schifferl fehlen. „Bei den Langzeitverletzten hat sich nichts gendert. Sie stehen zwar teilweise ab und zu auf dem Platz, sind aber noch nicht in der Spielbelastung.“ Am weitesten sei Pfeifer, mit dem er nächste Woche wieder im Mannschaftstraining rechne. Außerdem wird am Samstag Maximilian Wolfram im Aufgebot fehlen. Der Offensivallrounder fehlte krankheitsbedingt im Training.
Zuletzt zeigte Kevin Volland aufsteigende Form. „Er ist ein sehr kreativer Spieler, unser Kopf, der die Nebenleute einsetzt“, lobte Kauczinski seinen erfahrensten Spieler. „Kevin hatte aber gegen Schweinfurt auch einige unnötige Ballverluste.“ Trotzdem sei er jemand, „der seine Freiheiten braucht. Für den Moment bin ich mit ihm zufrieden. Ich sehe seinen unermüdlichen Einsatz, seine Bereitschaft, zusammen mit den anderen zu kämpfen und zu verteidigen“, sagt er über den 33-jährigen Spiritus Rector im Offensivspiel der Löwen.
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
FCI: 25 Eisele (Tor) – 2 Hoppe, 32 Lorenz, 15 Scholz, 4 Decker – 14 Plath – 22 Costly, 17 Besuschkow, Öztürk, 24 G. Christensen – 9 Borchers.
Ersatz: 1 Ponath, 47 Klein (beide Tor) – 5 Gül, 7 Sturm, 9 Borchers, 10 Kaygin, 11 F. Christensen, 19 Rosenlöcher, 23 Maljojoki, 30 Drakulic, 33 Sekulovic, 34 Fröde, 39 Öztürk.
Es fehlen: 8 Carlsen, 20 Deichmann, 29 Kügel.
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 16 Reinthaler, 3 Voet – 29 Rittmüller, 26 Maier, 5 Jacobsen, 41 Lippmann – 31 Volland – 34 Hobsch, 22 Haugen.
Ersatz: 12 Qela, 40 Bachmann (beide Tor) – 2 Danhof, 7 Niederlechner, 8 Philipp, 9 Steinkötter, 13 Christiansen, 18 Jakob, 19 Erdogan, 20 Althaus, 33 Faßmann.
Es fehlen: 4 Verlaat, 17 Schröter, 27 Pfeifer, 30 Wolfram, 36 Deniz, 37 Schifferl.
Schiedsrichter: Florian Lechner (Poel); Assistenten: Julius Martenstein (Cölbe), Hannes Ventzke (Kritzmow); Vierter Offizieller: Kenny Abieba (Nürnberg).