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Trainer Markus Kauczinski hat richtig Bock auf die Zebras.

Die Löwen empfangen nach der Länderspielpause mit ihrem neuen Coach Markus Kauczinski am Sonntag, 19. Oktober 2025, Tabellenführer MSV Duisburg. Anpfiff im ausverkauften Grünwalder Stadion ist um 16.30 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio das Spiel.
Neu Löwen-Trainer Markus Kauczinski amüsiert sich darüber, dass die Münchner Medien jeden Tag einen neuen Weggefährten über seine Person interviewen.

Neu Löwen-Trainer Markus Kauczinski amüsiert sich darüber, dass die Münchner Medien jeden Tag einen neuen Weggefährten über seine Person interviewen.

Auch nach der ersten Löwen-Woche macht Markus Kauczinski noch einen recht entspannten Eindruck. Der 55-Jährige bedankte sich zunächst artig für die gute Aufnahme „von allen Beteiligten“ in München. „Ich wurde mit offenen Armen empfangen. Auch mit dem Team habe ich mich schnell zusammengefunden.“ Er habe im Training versucht, Dynamik zu kreieren und Lockerheit zu vermitteln. „Alles andere haben wir hinter uns gelassen.“ Die Vergangenheit spielt für den gebürtigen Gelsenkirchner keine Rolle, er schaut nach vorne.

Und da wartet im ersten Spiel ausgerechnet der Tabellenführer der 3. Liga auf ihn und seine Löwen. „Duisburg hat einen Lauf, ist das Team der Stunde.“ Die Zebras seien eine disziplinierte und laufstarke Mannschaft, „in beide Richtungen mit viel Tempo“, wie er betont, „sie sind eng zusammengewachsen“. Das imponiert ihm, dass der MSV seine Erfolge vor allem über die mannschaftliche Geschlossenheit generiert. Nichtsdestotrotz sei jeder Gegner zu schlagen. Es sei sogar besonders reizvoll, gegen den Tabellenführer zu spielen. „Die Herausforderung gegen so ein starkes Team kickt, macht richtig Bock“, findet Kauczinski.

Große taktische Änderungen wird es in der Kürze der Zeit unter dem neuen Coach nicht geben. Das machte er bereits bei seiner Vorstellung klar. „Wir haben Dinge angerissen, die Jungs haben schnell gemerkt, wo ich hinwill.“ Dabei sei er nicht festgefahren, sondern habe immer „eine gewisse Flexibilität im Kopf“. Der moderne Fußball sei ohnehin variabel, lautet sein Credo. Viel wichtiger sei es, das Ganze „mit Energie und Leidenschaft durchzuziehen“. Erst im nächsten Schritt komme die individuelle Qualität zu tragen, die zweifellos in der Mannschaft stecke.

Gegen den Meidericher Spielverein müssen die Löwen auf die verletzten Morris Schröter, Jesper Verlaat und Kilian Jakob verzichten. Emre Erdogan und Samuel Althaus sammeln in der U21 Spielpraxis beim Auswärtsspiel gegen den FC Sturm Hauzenberg. Dagegen kehrt Kevin Volland wohl in den Kader zurück. Der Stürmer habe die Woche im Training das Pensum kontinuierlich gesteigert. Trotzdem ist Kauczinski vorsichtig. „Wir müssen abwarten, ob nicht noch etwas nach dem schnellen Belastungsaufbau passiert.“

Der Trainer hat schnell gemerkt, wie die Medienlandschaft in München tickt und es mit seinem ganz eigenen Humor aufgenommen. „Es ist ein komisches Gefühl, wenn du morgens die Zeitung aufschlägst und immer ein anderer Weggefährte was über dich erzählt. Das ist cool, aber langsam auch gut“, findet er. 

In diesem Zusammenhang wurde auch Klaus Fischer gefragt. Der Ex-Nationalspieler aus dem Bayerischen Wald, der bei den Löwen erstmals Profiluft schnupperte, war Trainer von Kauczinski in der A-Jungend von Fortuna Gelsenkirchen, nahm den talentierten Linksaußen mit zum VfL Bochum, wo er die Profis übernahm. Dort spielte der jetzige 1860-Coach in der zweiten Mannschaft. „Ich habe es dort probiert“, erzählt er, „aber nach einem halben Jahr gemerkt, dass der Weg zu weit ist. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mit Fußball spielen meinen Lebensunterhalt verdienen kann“, gab er ehrlich zu. Er habe dann studiert und seinen Fokus anders ausgerichtet, ist aber dem Fußball treu geblieben. 

Die direkte, ehrliche Art von Kauczinski wurde offensichtlich, als er von einem Medienvertreter gefragt wurde, ob er seinen Plan gegen Duisburg konkretisieren könne. „Nee!“, war die kurze und klare Antwort, die er mit einem breiten Grinsen quittierte. Letztlich müsse sein Team das eigene Spiel durchdrücken, dabei aber immer die Verteidigung im Blick behalten. „Wir wollen intensiv sein, eine gewisse Aggressivität gegen den Ball haben und mutig spielen.“ Zuletzt habe er den Eindruck gehabt, dass sich bei der Mannschaft etwas gelöst hat. „Am Anfang der Woche hat man gemerkt, dass noch was hängt.“ Das sei am Freitag im Training ganz anders gewesen. „Wenn wir diese Intensität auf den Platz bringen, das umsetzten, was an Talent in der Mannschaft steckt, dann wird das am Sonntag ein mega Spiel“, ist er überzeugt.

Zumal er dem MSV Duisburg einiges zutraut, sogar den Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Trotzdem geht er optimistisch in die Partie. „Wir werden uns sicher nicht hinstellen und uns niederspielen lassen. Die Mannschaft ist bereit, die Situation anzunehmen. In jedem Spiel gibt es drei Punkte zu gewinnen.“ Und genau das sei das Ziel!

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN 

1860: 21 Dähne (Tor) – 29 Rittmüller, 25 Dulic, 3 Voet, 27 Pfeifer – 13 Christiansen, 5 Jacobsen – 8 Philipp, 30 Wolfram – 7 Niederlechner, 22 Haugen.
Ersatz: 12 Qela, 40 Bachmann (beide Tor) – 2 Danhof, 9 Steinkötter, 16 Reinthaler, 26 Maier, 31 Volland, 33 Faßmann, 34 Hobsch, 36 Deniz, 37 Schifferl, 41 Lippmann.
Es fehlen: 4 Verlaat, 17 Schröter, 18 Jakob, 19 Erdogan, 20 Althaus. 

MSV: 1 Braune (Tor) – 29 Bitter, 5 Fleckstein, 42 Hahn, 27 Coskun – 33 Tugbenyo, 6 Bulic – 23 Symalla, 10 Viet, 37 Sussek – 22 Töpken.
Ersatz: 13 Hanin, 24 Paris (beide Tor) – 2 Montag, 9 Heike, 11 Dittgen, 14 Noß, 17 Göckan, 18 Meuer, 19 Müller, 20 Jessen, 26 Krüger, 28 Egerer, 30 Visser, 38 Sadlek, 40 Schlicke.
Es fehlen: 7 Bookjans, 25 Borkowski.

Schiedsrichter: Martin Wilke (Merzhausen); Assistenten: Mathias Heilig (Erzingen), Mika Forster (Flehingen); Vierter Offizieller: Manuel Bergmann (Erbach).