U19 verliert 1:7 in Ulm – „Es ist maximal alles gegen uns gelaufen!“

Nur selten konnten Jamie Jenni (li.) und Arda Efe (re.) Ulms Mittelstürmer Yannick Müller (Mitte) in Schach halten.
Ulm dominierte die Anfangsphase, kam aber zunächst nicht zu Chancen. Nach einem Eckball in der 8. Minute gingen die Spatzen in Führung. Iljas El-Hadj-Safi hatte mit rechts den Ball von links vors Tor geflankt, Yannick Müller stieg an der Fünfmeterraumkante am höchsten, drückte den Ball zum 1:0 unter die Latte. Mit dem Rückstand wurden die Junglöwen etwas aktiver, ohne aber zu Abschlüssen zu kommen. Die hatten die Gastgeber. Nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte verlängerte Müller mit dem Kopf auf den durchgelaufenen El-Hadj-Safi, der 1860-Keeper Luca Scholl an der Strafraumkante überlupfte, aber Arda Efe war mitgelaufen, klärte für seinen geschlagenen Torhüter (17.). Vier Minuten später der nächste Treffer der Spatzen. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite landete der Ball am linken Flügel, wo Ewan Brown fast an der Grundlinie zum Flanken kam, Müller war im Rücken von Ludwig Estermann mit dem Kopf zur Stelle, überwand den chancenlosen Scholl zum 2:0 (21.). Ein 22-Meter-Schuss von Edon Krasniqi, der ungefähr einen Meter am rechten Pfosten vorbeiging, war die erste halbwegs gefährliche Torannäherung der Sechzger in der 23. Minute. Beinahe hätte Müller seinen dritten Treffer per Kopfball erzielt. Wieder war eine Ecke von links durch El-Hadj-Safi der Ausgangspunkt, doch diesmal wurde der Mittelstürmer beim Kopfball entscheidend gestört, so dass Scholl parieren konnte (26.). Ein Freistoß halblinks aus 20 Metern von Mateo Mraden ging knapp über die Querlatte des 1860-Tores (32.). Aus dem Nichts heraus hatten die Junglöwen die Chance zum Anschluss. Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte spielte Loris Husic tief auf den gestarteten Emre Erdogan, der seinen Gegenspielern davonlief, aber im Strafraum mit seinem Schuss im Eins-gegen-Eins an Torwart Paul Zielke scheiterte (33.). Wie das 1:0 fiel auch das 3:0 in der 37. Minute: Eckball El-Hadj-Safi von links, Kopfball Müller! Ein Rechtsschuss vom linken Strafraumeck durch Erdogan, der als Flanke gedacht war, landete genau in den Armen von Zielke (44.). Kurz danach kam Husic rechts im Strafraum zum Abschluss, scheiterte aber mit seinem Zehn-Meter-Schuss am Spatzen-Keeper (45.). Kurz danach ging es mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Pause.
Nur kurz schwappte nach Wiederanpfiff nochals Hoffnung auf. Ein Freistoß fünf Meter vorm rechten Strafraumeck flankte Arda Efe mit links an den vorderen Pfosten, wo der eingelaufene Erdogan zum Kopfball kam und aus sieben Metern zum 1:3 vollendete (53.). Zwei Minuten später kam Luk Hohmann an der Strafraumkante zum Schuss, zielte aber über das Ulmer Tor (55.). Einen weiten Abschlag von Torhüter Zielke köpfte Oliver Arnits in den Lauf von Linus Mahle, der passte tief auf Müller, der frei vor Scholl zum 4:1 traf (61.). Damit war die Partie entschieden, jedoch der Torhunger der Spatzen noch lange nicht gestillt. In der 70. Minute konnte Bodie Raidt über die rechte Seite ohne größere Gegenwehr in den Junglöwen-Strafraum eindringen, seine Hereingabe von der Grundlinie bugsierte Jamie Jenni am kurzen Eck ins eigene Tor (70.). Einen weiten Abschlag des Ulmer Torhüters verlängerte Krasniqi beim Klärungsversuch mustergültig in den Lauf von Mrden, der ebenfalls frei vor Scholl zum Abschluss kam, diese Chance sich nicht entgehen ließ (80.). Der Treffer zum 7:1-Endstand war ein Slapstick-Tor. Scholl fing einen Eckball ab, warf die Kugel Richtung Mittellinie, die kam postwendend zurück, Müller konnte sie ungehindert fünf Meter vorm Strafraum annehmen, Jenni wollte an der Sechzehnerlinie klären, schoss den Ulmer Stürmer dabei an, von seinem Schienbein prallte der Ball ab und fand den Weg ins 1860-Tor (90.).
„Es ist maximal alles gegen uns gelaufen“, fand Junglöwen-Trainer Jonas Schittenhelm, der seinen Spielern keine großen Vorwürfe machen wollte. „Sie haben immer versucht anzuschieben.“ Trotzdem sah er keine gute 1. Halbzeit seiner Mannschaft. „Wie wir bei den Standards verteidigt haben, das war richtig schlecht“, musste er einräumen. „Wir hatten auch vor der Pause ein, zwei Möglichkeiten, die wir aber nicht nutzen konnten.“ Im zweiten Durchgang sah der 40-Jährige sein Team besser im Spiel. „Wir machen das 1:3, versuchen nochmals alles, aber es lief dann wieder komplett gegen uns. Es war ein Tag zum Vergessen. Wir müssen die letzten beiden Spiele erst mal verdauen.“ Sein Team hätte dabei viel zu viele Chancen zugelassen. „So hoch habe ich noch nie als Trainer verloren“, räumte er ein. „Das ist schon ein Brett. Die Pause kommt jetzt zum richtigen Zeitpunkt. Wir brauchen jetzt Zeit, um uns zu sammeln!“
STENOGRAMM
U19-DFB-Nachwuchsliga, Vorrunde Gruppe E
14. Spieltag, 06.12.2025, 13 Uhr
SSV Ulm 1846 – TSV 1860 München 7:1 (3:0)
1860: Scholl (Tor) – Arnits (63., Bannert), Jenni, Estermann, Efe – Hohmann, Krasniqi, Karakoc (63., Schurz) – Husic – Sturm (73., Wohlketzetter), Erdogan (63., Plöttner).
Tore: 1:0 Müller (8.), 2:0 Müller (21.), 3:0 Müller (37.), 3:1 Erdogan (53.), 4:1 Müller (61.), 5:1 Jenni (70., Eigentor), 6:1 Mrden (80.), 7:1 Müller (90.).
Gelbe Karten: Gülcü, Vater, Ehe – Hohmann, Arnist, Jenni, Efe.
Zuschauer: 120 Platz 6 Donaustadion.
Schiedsrichter: Tim Bruckner (Waltenhofen-Hegge); Assistenten: Jakob Hanser (Buching), Felix Haggenmüller (Wiggensbach).