U21 will im Nachholspiel gegen Geretsried zurück an die Spitze.

Miran Qela wird zum dritten Mal in dieser Saison gegen den TuS Geretsried das Tor der U21 hüten.
Die Erstauflage war am 25. Juli 2025 beim Stande von 1:0 für die kleinen Löwen (Tor Xaver Kiefersauer) in der 2. Halbzeit durch Schiedsrichter Alexander Petzke wegen Gewitter und Starkregen unterbrochen und nicht mehr angepfiffen worden. Nun, etwas mehr als ein Vierteljahr später, das erneute Aufeinandertreffen.
Zuletzt ist die U21 etwas ins Straucheln geraten – zumindest was die Ergebnisse anbelangt. Durch die beiden Niederlagen bei Sturm Hauzenberg (0:1) und zu Hause gegen den TSV Nördlingen (2:3) ist Landsberg an der 1860-Reserve vorbeigezogen, hat die Tabellenspitze übernommen. „Wir haben das intern besprochen“, sagt Trainer Alper Kayabunar über die beiden Niederlagen, wobei er klarstellt: „Ich fand, dass wir gegen Nördlingen ein viel besseres Spiel gemacht haben als in Hauzenberg. Dort hatten wir wirklich wenig Torchancen. Im Heimspiel dagegen haben wir uns viele Möglichkeiten erarbeitet, ein gutes Spiel gemacht.“ Das große Problem sei nach wie vor die Effektivität vor dem gegnerischen Tor. „Das war letztlich der Grund, wieso wir verloren haben.“ Sein Team sei keineswegs die schlechtere Mannschaft gewesen.
Auf der anderen Seite fielen die Gegentore viel zu leicht. „Wir kassieren zwei Standardtor und eins nach einem individuellen Fehler.“ Das sei absolut ärgerlich, weil sich die Jungs viel vorgenommen hatten und fast alles umsetzen konnten. Deshalb ist die Forderung von Kayabunar vor dem Heimspiel gegen Geretsried, „dass wir ein ähnliches Spiel wie gegen Nördlingen machen, nur mit der Sache, dass wir unsere Chancen nutzen und die Möglichkeiten, die sich für den Gegner ergeben, besser verteidigen. Wenn wir das hinkriegen, glaube ich, kommen wir auch wieder in die Erfolgsspur zurück, können eine ähnliche Serie starten wie zuvor.“ Mit einem Sieg würden die kleinen Löwen wieder die Spitze erklimmen und könnten am Wochenende im letzten Vorrundenspiel in Ismaning die Herbstmeisterschaft aus eigener Kraft unter Dach und Fach bringen.
Der 39-jährige Coach ist derzeit nicht nur als Trainer, sondern auch als Psychologe gefragt. „Wir haben natürlich einen super Start hingelegt, auch die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war richtig gut. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir eine sehr junge Truppe sind und es immer viele Veränderungen im Kader gibt, mit denen man bei einer U-Mannschaft umgehen muss.“ Immer wieder würden Spieler von den Profis dazu kommen oder nach oben abwandern. „Und dann darf man nicht vergessen, dass uns einige Schlüsselspieler fehlen.“ Allen voran Kapitän Xaver Kiefersauer, der in einer super Form war, als er sich in Erlbach verletze. „Kiwi ist auf und neben dem Platz echt schwer zu ersetzen“, so Kayabunar. „Mit seinem Fehlen ist unsere Serie gerissen. Wir haben in Erlbach die erste Niederlage kassiert.“
Dazu komme, dass der Kader von Haus aus personell nicht üppig besetzt sei. „Im Schnitt fehlen uns etwa zehn bis elf Spieler verletzt. Das zieht sich irgendwie durch die Saison.“ Dadurch würden immer die Gleichen spielen. „Bei denen kommen jetzt auch Wehwehchen dazu.“ Das sei für alle ein Lernprozess, findet Kayabunar, der nicht Jammern will, aber Ursachenforschung für die Ergebniskrise der letzten Woche betreibt. „Wir dürfen dabei nie aus den Augen verlieren, dass unsere Hauptaufgabe bei der U21 ist, die Jungs ausbilden.“ Gerade solche Situationen, wo nicht alles rund läuft, könnte die jungen Spieler weiterbringen. „Wir als Trainer versuchen, Input zu geben, wie man dann wieder rauskommt.“ Dazu gehöre auch, dass man bei den gegenwärtigen Witterungsbedingungen und Platzverhältnissen vielleicht „fußballerisch ein bisschen anders spielen muss. Das ist auch ein Lernprozess, der die Jungs für die Zukunft weiterbringen kann – immer mit der Hoffnung, dass es mehr Spieler in den Profikader schaffen.“
Exemplarisch dafür sieht Kayabunar Lasse Faßmann, in dieser Saison lange eine Stürze in der Innenverteidigung der U21. Der neue Profi-Trainer Markus Kauczinski sah den 19-Jährigen beim 2:0-Erfolg im Bayernliga-Spitzenspiel gegen Landsberg und war von seiner Leistung angetan, nominierte ihn danach zweimal für den 20er-Kader der Drittliga-Mannschaft. „Das ist klasse und der eigentliche Erfolg, wenn solche Spieler wieder im Profikader sind und der Trainer an ihn glaubt.“ Dann sei auch die eigene Mission erfüllt, so Kayabunar. „Natürlich wollen wir auch den sportlichen Erfolg“, stellt der U21-Coach dennoch klar.
Gegner TuS Geretsried war stark in die Saison gestartet, musste dann aber viele knappe Niederlagen hinnehmen, feierte zuletzt jedoch mit 5:0 im Heimspiel gegen Hauzenberg den höchsten Saisonsieg und rangiert mit 17 Punkten auf Platz 13, einen Rang vor dem ersten Relegationsplatz. Mit Daniel Dittmann steht zudem der jüngste Trainer der Bayernliga mit gerade mal 25 Jahren an der Seitenlinie – und das bereits im vierten Jahr. Er war es auch, der die Oberbayern erstmals in der Vereinshistorie in die zweithöchste bayerische Spielklasse führte.
Nicht nur aus dem abgebrochenen ersten Spiel ist die 1860-Reserve vor dem Neuling gewarnt. „Geretsried hat viel Qualität im Kader und verfügt über eine sehr robuste Mannschaft, die gut umschalten kann. Da müssen wir vorsichtig sein“, weiß Kayabunar, der wieder mit Damjan Dordan rechnen kann. „Er trainiert seit Montag mit und wird definitiv im Kader sein.“ Das Tor am Mittwochabend hütet Miran Qela. „Das war von Anfang an so ausgemacht.“ Wer von oben noch in der U21 Einsatzzeiten bekommt, wird sich dagegen erst nach dem Training der Profis entscheiden.