Zwei Schweinfurter Eigentore beim 3:1-Heimerfolg der Löwen.

Dreimal konnten die Löwen jubeln, wenngleich zweimal der Torschütze ein Schweinfurter Spieler war. Fotos: Michael Bögl
Personal: Im Heimspiel gegen Saarbrücken musste Trainer Markus Kauczinski verletzungsbedingt auf Jesper Verlaat, Morris Schröter, Manuel Pfeifer, Tunay Deniz und Raphael Schifferl verzichten. Nicht im 20er-Kader standen Torhüter Miran Qela, Emre Erdogan und Lasse Faßmann.
Spielverlauf: Die Löwen machten vom Anpfiff weg Druck, fanden aber zunächst nicht die entscheidende Lücke in der Schweinfurter Defensive. Die Gäste hatten immer wieder Kontermöglichkeiten, wie in der 9. Minute, als es Joshua Endres mit einem Schuss aus 24 Metern versuchte, aber deutlich am 1860-Tor vorbeizielte. Besser war die Chance vier Minuten später, als Manuel Wintzheimer von rechts geflankt hatte, Jakob Tranziska in der Mitte vollkommen frei an den Ball kam, ihn aber zu weit vom Fuß springen ließ, so dass Thomas Dähne zupacken konnte (13.). Im direkten Gegenzug kam Sigurd Haugen halbrechts im Strafraum zum Abschluss, sein Schuss aus elf Metern landete aber am Außennetz (13.). Danach passierte eine Viertelstunde fast überhaupt nichts vor den Toren. In der 33. Minute dann die Löwen-Führung. Nach schnellem Umschaltspiel ließ Patrick Hobsch auf der rechten Seite Lucas Zeller stehen, passte die Kugel flach für Haugen ans vordere Fünfmetereck, zusammen mit Nick Doktorczyk setzte der Norweger dem Spielgerät nach, letztlich war es der Nullfünfer, der einen Tick vor ihm am Ball war, ihn an seinem Torwart Toni Stahl vorbei zum 1:0 ins kurze Eck drückte (33.). Ein Eckball von rechts durch Kevin Volland wurde an den zweiten Pfosten auf Hobsch verlängert, doch Pius Krätschmer blockte die Kugel vor dem Löwen-Stürmer zur erneuten Ecke (39.). Nach dieser kam Hobsch zum Kopfball, ein Schweinfurter Verteidiger klärte die Kugel vor der Linie, aber genau auf Haugen an der Strafraumkante, der sie mit der Brust annahm, mit dem zweiten Kontakt abschloss, jedoch knapp über die Querlatte zielte (40.). In der 1. Minute der Nachspielzeit lenkte Dähne noch einen 20-Meter-Schuss von Tranziska aufs rechte untere Eck um den Pfosten (45.+1). Doch nach der anschließenden Ecke von Johannes Geis war Tranziska am kurzen Pfosten zur Stelle, köpfte unbedrängt zum 1:1 ins kurze Eck (45.+2). Mit diesem Spielstand ging es auch in die Pause.
Die erste Chance im zweiten Durchgang hatten die Schnüdel. Einen abgefangenen Aufbaupass passte Ex-Löwe Kristian Böhnlein zu Wintzheimer, der zog aus 17 Metern sofort aufs linke Eck ab, doch Dähne war unten, lenkte den Schuss um den Pfosten (47.). Ein weiteres Mal hatten die Löwen wenig später Glück. Nach einem Kopfball von Tranziska brachte Krätschmer am Fünfmeterraum noch die Fußspitze an den Ball, dieser landete am rechten Pfosten, bevor ihn Dähne aufnehmen konnte (53.). Auf der anderen Seite legte Marvin Rittmüller am rechten Fünfmetereck einen Diagonalpass von Philipp Maier in die Mitte auf den eingelaufenen Hobsch, der zwar noch ans Zuspiel kam, den Ball aber nicht richtig traf und ihn links neben das Tor setzte (55.). Ein weiteres Eigentor der Schweinfurter brachte die Sechzger erneut in Führung. Eine flache Hereingabe von links durch Haugen grätschte Thomas Meißner vor Torwart Stahl am kurzen Eck ins eigene Tor zum 2:1 (57.). An einen weiten Einwurf von links durch Clemens Lippmann kam niemand ran, die Kugel sprang auf, über Ekin Celebi hinweg zu Rittmüller am zweiten Pfosten, der vollkommen frei aus acht Metern zum 3:1 ins rechte untere Eck einschob (69.). Danach hatten die Löwen die Möglichkeit, etwas für ihr Torverhältnis zu tun, gingen aber mit ihren Konterchancen fahrlässig um. In der Schlussminute kam Samuel Althaus noch zu seinem Profidebüt. Kurz danach schoss Florian Niederlechner nach Querpass von rechts durch David Philipp am Fünfmeterraum aus kurzer Distanz Stahl ins Gesicht (90.). Somit blieb es beim 3:1, womit die Löwen den dritten Sieg in Folge feiern konnten und auf Platz acht vorrückten.
TRAINERSTIMMEN
„Wir haben ein hartes Spiel, harte Arbeit erwartet“, erklärte Löwen-Trainer Markus Kauczinski nach dem Spiel. Er sah sich darin bestätigt „Schweinfurt hat uns alles abverlangt. Mit der 1. Halbzeit meiner Mannschaft war ich nicht zufrieden. Wir sind nicht so ins Spiel gekommen, wie ich mir das vorgestellt habe.“ Besonders ärgerte sich der 55-Jährige, dass sein Team nach der Führung mit dem Pausenpfiff noch den Ausgleich kassierte. „In die 2. Halbzeit haben wir besser reingefunden, auch wenn der Gegner die erste Chance hatte. Wir haben aus dem Mittelfeld gut nachgeschoben und die Räume gefunden. Am Ende haben wir verdient gewonnen, ich muss aber vor Schweinfurt den Hut ziehen. Der dritte Sieg in Folge gibt uns ein gutes Gefühl, auch im Hinblick auf das Auswärtsspiel in Ingolstadt.“ Kauczinski musste aber trotz der Erfolgsserie einräumen: „Wir haben noch genügend Potential, um besser zu werden!“
Schweinfurts Coach Victor Kleinhenz sprach von einem verdienten Heimsieg der Löwen. „Trotzdem haben wir in der 1. Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht, teilweise dominiert. Wir kriegen dann nach zwei, drei Halbchancen der Sechzger das 0:1, kommen aber verdientermaßen noch vor der Pause zum Ausgleich.“ Der Coach der Nullfünfer trauerte der Szene nach dem Wiederanpfiff nach, wo Pius Krätschmer nur den Pfosten traf. „Fast im Gegenzug fällt dann durch ein erneutes Eigentor das 1:2. Auch das dritte Gegentor haben wir relativ einfach nach einem Einwurf hergeschenkt.“
STENOGRAMM, 17. Spieltag, 06.12.2025, 16.30 Uhr
TSV 1860 München – 1. FC Schweinfurt 05 3.1 (1:1)
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 16 Reinthaler, 3 Voet – 29 Rittmüller, 26 Maier, 5 Jacobsen, 41 Lippmann – 31 Volland – 34 Hobsch, 22 Haugen.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 2 Danhof, 7 Niederlechner, 8 Philipp, 9 Steinkötter, 13 Christiansen, 18 Jakob, 20 Althaus, 30 Wolfram.
S05: 1 Stahl (Tor) – 2 Doktorczyk, 8 Meißner, 6 Zeller, 23 Krätschmer – 13 Böhnlein, 30 Geis – 11 Celebi, 33 Endres – 25 Wintzheimer, 17 Tranziska.
Ersatz: 40 Weisbäcker (Tor) – 5 Grimbs, 7 Langhans, 9 Shuranov, 10 Dellinger, 15 Fery, 21 Bausenwein, 38 Kalandia, 39 Ibisi.
Wechsel: Danhof für Rittmüller (77.), Niederlechner für Hobsch (77.), Philipp für Haugen (90.), Althaus für Haugen (90.)– Langhans für Doktorczyk (67.), Obiogumu für Geis (77.), Shuranov für Wintzheimer (77.), Bausenwein für Krätschmer (77.), Ibisi für Celebi (89.).
Tore: 1:0 Doktorczyk (33., Eigentor), 1:1 Tranziska (45.+2), 2:1 Meißner (57., Eigentor), 3:1 Rittmüller (69.).
Gelbe Karten: – Geis, Tranziska.
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Lennart Kernchen (Wettbergen); Assistenten: Julian Bergmann (Bramsche), Mika Jungclaus (Lamstedt); Vierter Offizieller: Fabian Büchner (Mariakirchen).
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