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TSV 1860 München
TSV 1860 München
3:2
TSV Havelse
TSV Havelse
K. Volland
39'
S. Haugen
45'
P. Hobsch
96'
F. Niederlechner (Eigentor)
58'
J. Posselt
89'
Liga
SO, 14.09.25
19:30 Uhr
Grünwalder Stadion
spielbericht

Lucky Punch durch Hobsch: Löwen besiegen Havelse mit 3:2.

Ein Auf und Ab der Gefühle erlebten die Fans auf Giesings Höhen. Nach Toren von Kevin Volland (39.) und Sigurd Haugen (45.) führten die Löwen bereits mit 2:0. Dann glich Havelse durch ein Eigentor von Florian Niederlechner (58.) und durch den eingewechselten John Posselt aus (89.). Dazwischen sah Volland Gelb-Rot (85.). Mit der letzten Spielaktion in Unterzahl gelang Patrick Hobsch der Lucky Punch (90.+6).
In der 6. Minute der Nachspielzeit mit der letzten Aktion erzielte der eingewechselte Patrick Hobsch in Unterzahl den Siegtreffer.

In der 6. Minute der Nachspielzeit mit der letzten Aktion erzielte der eingewechselte Patrick Hobsch in Unterzahl den Siegtreffer.

Personal: Trainer Patrick Glöckner musste gegen Havelse verletzungsbedingt auf Tim Danhof, Max Reinthaler, Morris Schröter und Kilian Jakob verzichten. Nicht im 20er-Kader standen der dritte Torhüter Miran Qela, Philipp Maier sowie Emre Erdogan und Lasse Faßmann, die am Freitagabend beim 3:1-Sieg über Türkspor Augsburg die U21 verstärkt hatten. 

Spielverlauf: Unter den Zuschauern waren Marco Hiller und Fynn Lakenmacher, die in der Westkurve ihr ehemaliges Team anfeuerten. Sie sahen forsch beginnende Löwen. Kevin Volland flankte in der 2. Minute von rechts an den zweiten Pfosten, wo ein Gästespieler vor Sigurd Haugen klärte. Anschließend wurde Sean Dulic umgestoßen, Schiedsrichter Michael Näther gab aber nicht den vom Gefoulten geforderten Elfmeter. Eine Rechtsflanke von Volland rutschte drei Minuten später auf Manuel Pfeifer durch, der visierte aus spitzem Winkel das lange Eck an, sein Schuss aus acht Metern ging aber am langen Eck vorbei (5.). Auf der anderen Seite kam Robin Müller aus ähnlicher Position, nur rechts, zum Abschluss, auch er zielte am langen Pfosten vorbei (6.). Ein 20-Meter-Schuss von Leon Sommer aus zentraler Position wurde sichere Beute von Thomas Dähne (9.). Aber die Niedersachsen zeigten, dass sie keinesfalls nach München gekommen waren, um die Punkte hier zu lassen. Auf der anderen Seite flankte Pfeifer aus dem linken Halbfeld auf Haugen am kurzen Pfosten, doch der brachte an der Fünfmeterkante den Ball nicht unter Kontrolle, das Spielgerät landete letztlich neben dem linken Pfosten im Tor-Aus (10.). Nach einer Hereingabe von links durch Florian Niederlechner brachte Volland die Fußspitze an den Ball, schoss jedoch aus fünf Metern Torhüter Tom Opitz an (12.). In der nächsten gefährlichen Szene schalteten die Löwen nach Ballgewinn schnell um, Niederlechner passte tief auf Marvin Rittmüller, der seinem Gegenspieler davonlief, sich aber die Kugel etwas zu weit vorlegte, trotzdem kam er vor dem herausstürzenden Opitz im Strafraum zum Abschluss, traf aber nur die Querlatte (14.). Glück hatten die Sechzger drei Minuten später. Ein zu kurz geratener Rückpass konnte Dähne zwar nach vorne abwehren, aber genau auf Julius Dünker, doch der Löwen-Keeper setzte sofort nach, ging dem Ball entgegen, konnte so am Elfmeterpunkt den Abschluss des Havelse-Stürmers verhindern (17.). Nach diesem temporeichen Auftakt ging es zwar intensiv weiter, aber auf beiden Seiten gab es zunächst keine klare Torszenen mehr. In der 35. Minute kam Nassim Boujellab, der mit Tempo in den Strafraum gedribbelt war, am Elfmeterpunkt zu Fall, forderte Elfmeter. Aber auch hier blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm. Vier Minuten später die Löwen-Führung. Volland hatte auf der rechten Seite den Ball in die Tiefe auf Haugen gespielt, Opitz kam aus seinem Strafraum, war vor dem Sechzger an der Kugel, wehrte sie aber genau zu Volland ab, der mit links keine Mühe hatte, das Spielgerät aus 23 Metern zum 1:0 im leeren Gästetor zu platzieren (39.). Noch vor der Pause fiel das 2:0. Es gab im linken Halbfeld Freistoß für die Löwen. Thore Jacobsen, Volland und Niederlechner hatten sich um den Ball platziert, am Ende war es Niederlechner der die Kugel an den kurzen Pfosten chipte, wo Haugen hochstieg und das Spielgerät aus sechs Metern ins linke Eck köpfte (45.). Beinahe wäre sogar noch das 3:0 gefallen, wieder war ein Standard Ausgangsstation. Einen Freistoß vorm rechten Strafraumeck schlenzte Jacobsen an den ersten Pfosten, wo der eingelaufene Niederlechner an den Ball kam, ihn aber aus fünf Metern rechts ans Außennetz setzte (45.+3). Direkt danach war Pause.

Havelse begann die 2. Halbzeit aktiver, spielte sich in den ersten Minuten in der Hälfte der Sechzger fest. Nach Pass von Max Christiansen zog Niederlechner fast von der linken Tor-Auslinie nach innen, schloss mit rechts ab, sein Schuss aufs lange Eck wurde jedoch geblockt (54.). In der 58. Minute der nicht unverdiente Anschlusstreffer der Niedersachsen. Eine Ecke von rechts schoss Besfort Kolgeci mit links und viel Schnitt aufs vordere Eck, wo Niederlechner gegen Dünker klären wollte, die Kugel mit dem Knie über die eigene Linie drückte. Nach einem Konter flankte Marko Ilic von links auf den freistehenden Florian Riedel im Zentrum, doch die Hereingabe kam etwas zu sehr in den Rücken des Haveleser Mittelfeldspielers, der die Kugel dadurch nicht aufs Tor drücken konnte (62.). Glück für die Löwen! Kurz danach versucht es Ilic mit einem Schlenzer aus der zweiten Reihe, doch Dähne wischte den Schuss über die Latte (63.). Ein Freistoß von Volland aus 21 Meter lenkte Opitz um den rechten Pfosten (70.). Der eingewechselte David Philipp spielte in der 78. Minute in den Lauf von Haugen, der kam am linken Fünfmetereck vor Opitz zum Abschluss, der Keeper parierte und auch den Nachschuss konnte er abwehren. Direkt danach war für den Norweger Feierabend. Für ihn kam Patrick Hobsch (79.). Der bereits gelbvorbelastete Volland brachte kurz vor der Strafraumgrenze Boujellab zu Fall, es war aber bereits wegen Abseits zuvor abgepfiffen. Trotzdem zeigte ihm Schiedsrichter Näther Gelb-Rot (84.). Anschließend gab es Freistoß für die Löwen, die die Schlussphase in Unterzahl bestreiten mussten. Fünf Minuten später wurden die Sechzger bestraft. Müller dribbelte an der rechten Tor-Auslinie entlang, legte die Kugel zurück auf John Posselt, der aus sechs Metern hoch ins kurze Eck zum 2:2 traf (89.). Eine Flanke von Maximilian Wolfram fast von der linken Eckfahne erreichte in der Mitte Hobsch mit dem Schopf, konnte die Kugel aber nicht mehr aufs Tor drücken, die rechts vorbei im Tor-Aus landete (90.+2). In der 5. Minute der Nachspielzeit landete ein Schuss vom rechten Strafraumeck von Rittmüller an der Latte über den kurzen Kreuzeck (90.+5). Es sollte aber nicht der Schlussakkord sein. Die Löwen initiierten nochmals einen Angriff über die rechte Seite. Dulic legte die Kugel in die Mitte, wo Hobsch vollkommen frei stand, Opitz aus fünf Metern zum 3:2 überwand (90.+5). Direkt nach dem Lucky Punch war Schluss und die Löwenfans ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Mit dem Sieg sprang der TSV 1860 München auf den 2. Tabellenplatz.

TRAINERSTIMMEN

„Das war das verrückteste Spiel, das ich als Trainer an der Seitenlinie erlebt habe“, sagte 1860-Chefcoach Patrick Glöckner. „Wir kommen hervorragend in die Partie, schaffen es aber nicht, ein Tor zu erzielen. Als es ruhiger wurde, erzielen wir plötzlich zwei Tore.“ Gar nicht zufrieden war der 48-Jährige mit dem zweiten Durchgang. „Wir haben viel zu schnell die Bälle abgegeben, unsere Dominanz verloren.“ Nach dem Anschlusstreffer hätte der Gegner das Momentum bekommen, über seine Verhältnisse gespielt. Dass seine Mannschaft nach dem späten Ausgleich nochmals kontern konnte, habe ihm gezeigt, „was für eine Truppe wir sind. Wir glauben bis zur letzten Sekunde an uns, können immer nochmals eine Chance kreieren und den Lucky Punch setzen.“ Danach hätten sich die Emotionen entladen. „Ich habe noch nie die Kurve so ausflippen sehen!“

Havelses Trainer Samir Ferchichi sprach von „Ergebnissport“. Deshalb gehe der Sieg für Sechzig in Ordnung. „Wir sind die ersten 20 bis 25 Minuten nicht gut ins Spiel gekommen, wollten aktiver vorne draufgehen, um mehr Zugriff im Zentrum zu bekommen.“ Durch einen individuellen Fehler sei man in Rückstand geraten. „Dann bekommen wir nach einem Standard den zweiten Gegentreffer“, ärgerte sich Ferchichi. Er habe dann für die 2. Halbzeit Umstellungen vorgenommen. „Danach waren wir klar die bessere Mannschaft, verteidigen dann in der letzten Sekunde nicht gut, haben dadurch das Spiel abgeschenkt. Ich will meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie wollte in der Euphorie auf Sieg gehen. Heute hätten wir mindestens einen Punkt verdient gegen eine sehr starke Mannschaft“, war er trotz der Niederlage mit der Leistung seines Teams zufrieden. 

STENOGRAMM, 5. Spieltag, 14.09.2025, 19.30 Uhr

TSV 1860 München – TSV Havelse 3:2 (2:0)

1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 4 Verlaat, 3 Voet – 29 Rittmüller, 13 Christiansen, 5 Jacobsen, 27 Pfeifer – 31 Volland – 22 Haugen, 7 Niederlechner.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 8 Philipp, 9 Steinkötter, 20 Althaus, 30 Wolfram, 34 Hobsch, 36 Deniz, 37 Schifferl, 41 Lippmann.

HAV: 1 Opitz (Tor) – 5 Minz, 22 Sommer, 4 Kolgeci – 39 Riedel, 24 Plume, 31 Oltrogge, 19 Boujellab – 10 Düker – 23 Müller, 14 Ilic.
Ersatz: 40 Busse (Tor) – 6 Belkahia, 7 Aytun, 8 Berger, 9 Paldino, 11 Jaeschke, 17 Posselt, 28 Rufidis, 33 Rexhepi.

Wechsel: Philipp für Niederlechner (68.), Wolfram für Pfeifer (68.), Hobsch für Haugen (78.) – Berger für Oltrogge (72.), Paldino für Ilic (80.), Posselt für Minz (88.).

Tore: 1:0 Volland (39.), 2:0 Haugen (45.), 2:1 Niederlechner (58., Eigentor), 2:2 Posselt (89.), 3:2 Hobsch (90.+5).
Gelbe Karten: – Müller, Plume, Kolgeci. Posselt.
Gelb-Rote Karten: Volland (84.) –.
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Michael Näther (Haselbachtal); Assistenten: Lukas Pilz (Magdeburg), Luis Riedel (Chemnitz); Vierter Offizieller: Fabian Büchner (Mariakirchen).

Bildergalerie

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