Erste Niederlage: Löwen unterliegen Hansa Rostock 1:2.

In dieser Szene kann sich Jesper Verlaat nur mit einem Foul gegen Maximilian Krauß helfen. Später musste der Löwen-Kapitän verletzungsbedingt raus.
Personal: Trainer Patrick Glöckner musste in Rostock verletzungsbedingt auf Tim Danhof, Max Reinthaler, Morris Schröter und Kilian Jakob verzichten. Gelb-rot-gesperrt fehlte Kevin Volland. Ansonsten standen diesmal nicht im 20er-Kader Torhüter Miran Qela sowie Emre Erdogan und Lasse Faßmann.
Spielverlauf: Rostock dominierte vom Anpfiff weg. Ein Schuss von Franz Pfanne aus der Distanz lenkte Thomas Dähne über die Latte. (2.). Nach dem anschließenden Eckball von rechts war Pfanne per Kopf zur Stelle, setzte die Kugel aber aus sechs Metern übers Tor (3.). Ein Fehlpass im Aufbau von Sean Dulic führte zur nächsten Hansa-Chance. Simen Voet versuchte zu klären, brachte dabei Cedric Harenbrock zu Fall, Schiedsrichter Felix Prigan ließ Vorteil laufen. Emil Holten schnappte sich die Kugel, zog an der Strafraumkante ab, traf aber nur die Latte. Den Abpraller servierte Jesper Verlaat per Flugkopfball seinem Torwart (6.). Fünf Minuten später passte Holten von der linken Strafraumseite in die Mitte auf den eingelaufenen Viktor Bergh, aber Dähne warf sich dazwischen, klärte mit viel Risiko die Situation (11.). Ein Indiz für die Überlegenheit der Gastgeber war die Tatsache, dass die Löwen nach nicht einmal einer Viertelstunde bereits drei Gelbe Karten hatten. In der 16. Minute passte Marco Schuster tief auf Maximilian Krauß der Verlaat davonlief, aber aus halblinker Position vor Dähne die Kugel aus neun Metern am langen Eck vorbeischob. Erstmals wurden die Löwen zwei Minuten später gefährlich. Manuel Pfeifer passte mit dem Außenrist vom linken Strafraumeck an den zweiten Pfosten, Florian Carstens konnte gerade noch vor Maximilian Wolfram zur Ecke klären (18.). Eine Rechtsflanke von Marvin Rittmüller senkte sich gefährlich über Torwart Benjamin Uphoff hinweg Richtung langes Eck, drehte sich aber vom Tor weg (23.). In dieser Phase waren die Löwen etwas präsenter. Das änderte sich aber schnell wieder. In der 27. Minute musste Dähne Kopf und Kragen riskieren, als er gegen den durchgebrochenen Holten, der von Krauß freigespielt worden war, per Grätsche am Fünfmeterraum klären musste. Vier Minuten später war es passiert. Krauß legte aus dem Strafraum den Ball zurück auf Benno Dietze, der im Zentrum per Innenrist aus 17 Metern den Ball ins rechte untere Eck zur 1:0-Führung für die Kogge schlenzte (31.). Drei Minuten später der nächste Treffer für Rostock. Dietze hatte Krauß vorm Strafraum angespielt, der konnte unbehelligt in den Sechzehner eindringen, ließ Dähne aus neun Metern keine Chance und traf zum 2:0 (34.). Kurz danach verletzte sich auch noch Verlaat bei einem Zweikampf mit Dietze am linken Oberschenkel. Für den Kapitän ging’s nicht mehr weiter. Er wurde von Raphael Schifferl ersetzt (38.). Die restliche Zeit bis zur Pause überstanden die Sechzger ohne Gegentor.
Gleich dreimal wechselte Patrick Glöckner zu Beginn der 2. Halbzeit. Nach einem weiten Einwurf von rechts durch Carstens verlängerte Pfanne die Kugel per Kopf, Dietze nahm das Spielgerät halblinks im Strafraum aus neun Metern direkt, zielte aber über den Querbalken (47.). Die Riesenchance zum Anschlusstreffer vergab der eingewechselte Tunay Deniz in der 50. Minute. Keeper Uphoff hatte den Ball genau in die Beine des Löwen gespielt, der nahm aus 28 Metern Maß, setzte seinen Schuss aber nicht hoch genug an, sodass Ahmet Gürleyen per Kopf klären konnte. Eine Flanke von rechts durch Deniz konnte Jan Mejdr am Torraum vor Wolfram zur Ecke klären (53.). Ein Diagonalball von links durch Wolfram erreichte David Philipp am zweiten Pfosten, setzte die Kugel aber aus sechs Metern ans Außennetz (57.). Die Löwen waren nun wesentlich besser in der Partie, initiierten Angriff auf Angriff. Rostock wurde nur noch selten gefährlich. Ein 20-Meter-Freistoß in zentraler Position von Harenbrock wurde sichere Beute von Dähne (67.). Nach einem Eckball von links durch Deniz ließ FCH-Keeper Uphoff die Kugel fallen, jedoch war kein Sechzger zur Stelle, der diesen Fehler hätte nutzen können (78.). In der 89. Minute traf Dulic nach Ecke von rechts durch Philipp im Fünfmeterraum aus der Drehung zum 1:2 (89.). Es gab noch mal fünf Minuten obenauf, aber diesmal kein Happy End für die Löwen. In der 5. Minute der Nachspielzeit kam der Pass von Julian Steinkötter im Strafraum nicht bei Patrick Hobsch an. Bei der anschließenden Ecke köpfte Torhüter Dähne zwar Richtung Tor, traf aber nur den Rücken von Pfanne (90.+5). Es gab nochmals eine Ecke, die nichts einbrachte. Dann war Schluss. So stand am Ende die erste Saisonniederlage der Sechzger zu Buche.
TRAINERSTIMMEN
Löwen-Trainer Patrick Glöckner war richtig angefressen vom Auftritt seines Teams vor der Pause. „Wir sind weder in die Zweikämpfe gekommen, noch haben wir die Bälle festgemacht, waren viel zu weit weg vom Gegner. Vielleicht waren wir von der Kulisse beeindruckt. Es hat absolut alles an Mentalität und Einstellung gefehlt. Das kenne ich von der Mannschaft nicht. Deswegen war die 1. Halbzeit absolut zum Vergessen.“ Deswegen habe es eine „turbulente Halbzeitansprache“ gegeben und die Umstellung auf drei Positionen. „Danach haben wir endlich gezeigt, was wir können, haben das Spiel offen gestaltet.“ So richtig erklären konnte sich der 48-Jährige die ersten 45 Minuten nicht. „Wir hatten keinen kühlen Kopf, sonst hätten wir die taktische Marschroute eingehalten und das Anlaufverhalten besser gestaltet. Aber das Entscheidende im Fußball, das sage ich immer wieder, ist es, die Zweikämpfe zu gewinnen. Das haben wir einfach nicht geschafft. Wir waren viel zu harmlos und der Gegner viel dominanter in Sachen Zweikampfführung und Galligkeit. Zum Glück konnten wir das in der 2. Halbzeit korrigierten!“
Rostocks Trainer Daniel Brinkmann musste zugeben, dass er nach dem späten Anschluss der Löwen um einiges gealtert sei. Unterm Strich sei der Sieg aber verdient gewesen. „Die Mannschaft hat eine unfassbare 1. Halbzeit abgeliefert und eigentlich sah es auch bis zehn Minuten vor dem Ende nicht unbedingt danach aus, dass es noch mal richtig eng werden könnte.“ Er lobte die „brutale Hingabe“, das „aggressive Pressing“ seiner Mannschaft. „Wir hatten ein richtiges Maß zwischen Kontrolle und Tiefe bespielen und haben einige Torchancen kreiert. Ich glaube, es hätte auch 3:0 stehen können. Was die 1. Halbzeit angeht, bin ich wirklich stolz. Es war eine richtig gute Leistung. Daran werden sich die Jungs messen lassen müssen, denn wir haben ordentlich Ansprüche.“
STENOGRAMM, 6. Spieltag, 17.09.2025, 18.60 Uhr
F.C. Hansa Rostock – TSV 1860 München 2:1 (2:0)
FCH: 1 Uphoff (Tor) – 23 Pfanne, 15 Gürleyen, 17 Carstens – 19 Mejdr, 8 Harenbrock, 5 Schuster, 33 Bergh – 42 Dietze, 35 Krauß – 11 Holten.
Ersatz: 30 Hagemoser (Tor) – 4 Fatkic, 6 Dirkner, 7 Neidhart, 20 Naderi, 22 Reichardt, 24 Gebuhr, 36 Bock, 44 Krohn.
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 4 Verlaat, 3 Voet – 29 Rittmüller, 13 Christiansen, 5 Jacobsen, 27 Pfeifer – 30 Wolfram – 7 Niederlechner, 22 Haugen.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 8 Philipp, 9 Steinkötter, 20 Althaus, 26 Maier, 34 Hobsch, 36 Deniz, 37 Schifferl, 41 Lippmann.
Wechsel: Fatkic für Dietze (68.), Naderi für Holten (79.), Dirkner für Harenbrock (79.), Krohn für Krauß (90.), Gebuhr für Gürleyen (90.) – Schifferl für Verlaat (38.), Steinkötter für Haugen (46.), Philipp für Voet (46.), Deniz für Jacobsen (46.), Hobsch für Wolfram (76.).
Tore: 1:0 Dietze (31.), 2:0 Krauß (34.), 1:2 Dulic (89.).
Gelbe Karten: Dietze – Voet, Verlaat, Haugen, Steinkötter, Rittmüller, Deniz.
Zuschauer: 24.303 im Ostseestadion.
Schiedsrichter: Felix Prigan (Deizisau); Assistenten: Eric Müller (Bremen), Fynn Kohn (Husum); Vierter Offizieller: Alexander Roppelt (Bad Schwartau).