Löwen kämpfen sich zurück: 2:2 gegen Viktoria Köln.

Max Christiansen erzielte noch vor der Pause den wichtigen Anschlusstreffer zum 1:2.
Personal: Interimstrainer Alper Kayabunar musste gegen Viktoria Köln verletzungsbedingt auf Tim Danhof, Jesper Verlaat, Max Reinthaler, Morris Schröter und Kilian Jakob verzichten. Kurzfristig musste auch Keeper Thomas Dähne passen. Für ihn stand erstmals in dieser Saison René Vollath im Tor. Nicht im 20er-Kader standen der dritte Torhüter Miran Qela, Samuel Althaus und Lasse Faßmann, die am Freitag das Bayernliga-Team in Kirchanschöring verstärken sollen.
Spielverlauf: Kuriose Szene nach einer Ecke für die Viktoria in der 3. Minute, die Lex Tyger Lobinger über die Latte köpfte. Die Gästespieler monierten eine erneute Ecke, doch Schiedsrichter Lukas Benen hatte ein Handspiel von Maximilian Wolfram gesehen, zeigte auf den Elfmeterpunkt. Lobinger lief an, verlud René Vollath und traf zum 1:0 flach ins rechte Eck (4.). In der 7. Minute ging Gäste-Keeper Dudu völlig unnötig ins Risiko, versuchte den heranstürmenden Florian Niederlechner am eigenen Fünfmeterraum auszuspielen. Der Schlussmann hatte Glück bei dieser Aktion, dass der Löwe nicht an den Ball kam. Wenig später erzielten die Gäste sogar das 2:0. Ex-Löwe Tim Kloss hatte links auf David Otto durchgesteckt, der halblinks im Strafraum zum Abschluss kam und die Kugel präzise über Vollath hinweg unter die Latte setzte (8.). Den ersten Torabschluss verzeichneten die Sechzger nach zehn Minuten. Ein Schuss von Kevin Volland von der Strafraumkante ging knapp links am Tor vorbei (10.). Zu allem Überfluss traf Lars Dietz bei einem taktischen Foul an der Mittellinie Volland so unglücklich am Knie, dass der Stürmer ausgewechselt werden musste. Für ihn kam nach dreiminütiger Unterbrechung Sigurd Haugen. Eine Hereingabe von link s durch Niederlechner landete in der 30. Minute genau in den Armen von Dudu. Nur langsam erholten sich die Löwen in dieser Phase von den zwei Gegentoren und der Verletzung von Volland, spielten zu langsam und umständlich. Ein Kopfball von Haugen setzte auf der Oberkante der Latte auf (35.). Kurz danach brachte Dietz, der schon nach dem Foul an Volland gelbvorbelastet war, Haugen kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall, sah folgerichtig die Ampelkarte (36.). Den anschließenden Freistoß halblinks aus 18 Metern setzte Maximilian Wolfram in die Mauer (37.). Aber der Platzverweis hatte eine Initialzündung bei den Sechzgern ausglöst. Die Löwen waren jetzt wesentlich präsenter und aggressiver. In der 41. Minute wurden sie belohnt. Marvin Rittmüller legte von rechts den Ball in die Mitte auf Max Christiansen, der aus 23 Metern einfach abzog, die Kugel ins rechte Kreuzeck zum Anschlusstreffer schweißte. Nach Zuspiel von Wolfram, drehte sich Haugen am linken Fünfmetereck einmal um die eigene Achse, sein Schuss konnte jedoch gerade noch zur Ecke geblockt werden (43.). Einen 28-Meter-Schuss von Thore Jacobsen aufs rechte untere Eck konnte Dudu gerade noch um den Pfosten lenken (45.+4). Beim anschließenden Eckball von Jacobsen sprang Haugen am zweiten Pfosten am Ball vorbei (45.+5). Somit wurde es nichts mehr mit dem Ausgleich vor der Pause.
Die erste gelungene Angriffsaktion in der 2. Halbzeit brachte den Ausgleich. Manuel Pfeifer hatte von links geflankt, der eingewechselte Hobsch kam im Zentrum vollkommen frei zum Kopfball, setzte die Kugel aus sechs Metern links unter die Latte zum 2:2 (52.). Drei Minuten später lag der Ball erneut im Kölner Tor, aber aus unerfindlichen Gründen versagte Schiedsrichter Lukas Benen dem Treffer die Anerkennung (55.). Irgendwie haben die Sechzger derzeit kein Glück mit den Schiedsrichtern. Zwei Minuten später kam Niederlechner im Strafraum durch Kloss zu Fall, wieder ließ der Unparteiische weiterspielen (57.). Die Löwen spielten weiter unbeirrt nach vorne, aber klare Chancen sprangen zunächst nicht dabei heraus. Ein Drehschuss von Wolfram nach Pfeifer-Zuspiel aus elf Metern konnte Dudu nicht festhalten, aber kein Sechzger war zur Stelle, um den Abpraller zu verwerten (74.). Eine Ablage von Hobsch nahm der herbeigesprintete Sean Dulic aus zwölf Metern direkt, der Ball ging aber um Zentimeter am rechten Eck vorbei (77.). Auch ein Handspiel von Lucas Wolf im Strafraum pfiff der Schiri nicht (81.). So ging das Anrennen der Sechzger weiter. Dulic zögerte in der 83. Minute zu lange mit dem Schuss im Strafraum, so dass der Ball geblockt werden konnte. Leonhard Münst setzte die Kugel nach einem Konter über die rechte Seite und Flanke von Simon Handle am zweiten Pfosten per Seitfallzieher knapp am 1860-Tor vorbei (84.). Das war aber die einzige nennenswerte Offensivaktion der Gäste in der 2. Halbzeit. Ein pass in die tiefe von Philipp erlief sich Niederlechner, in dessen Hereingabe fiel Hobsch bedrängt von Kloss am Fünfmeterraum, doch Dudu wehrte den Ball mit einem Reflex ab (89.). Sechs Minuten gab’s obenauf, doch das Happy End gelang nicht mehr. So wurde zwar die Niederlagen-Serie gestoppt, aber aus dem erhofften Sieg wurde nichts.
TRAINERSTIMMEN
„Für uns hat das Spiel denkbar schlecht begonnen, mit der ersten Aktion haben wir einen Elfmeter gegen uns bekommen“, analysierte Löwen-Trainer Alper Kayabunar. „Das ist dann schwer, wir hatten uns viel vorgenommen, geraten früh in Rückstand und mit der zweiten Aktion fällt das 0:2.“ Danach sei seine Mannschaft gut im Spiel gewesen. „Wir haben viele Dinge umgesetzt, die wir uns vorgenommen haben und dementsprechend auch das 2:1 vor der Pause erzwungen.“ Nach Wiederanpfiff zur 2. Halbzeit habe man die Idee, die in der Pause besprochen wurde, sofort umgesetzt, beschreibt Kayabunar das 2:2 durch Patrick Hobsch. „Die Mannschaft hat alles gegeben. Wir wollten heute unbedingt die Fans mitnehmen. Das ist uns gelungen, auch nach dem 0:2-Rückstand.“ Natürlich wäre der 39-Jährige gerne mit einem Sieg in seine Zeit als Interimscoach gestartet. „Aber ich glaube, wir können darauf aufbauen, auch wenn es sich aktuell nicht so gut anfühlt mit dem Unentschieden. Die Mannschaft hat nach drei Niederlagen Charakter bewiesen und eine richtig gute Partie hingelegt.“
Viktorias Trainer Marian Wilhelm sprach von einem optimalen Start mit den zwei schnellen Toren. „Danach sind wir zu passiv geworden, haben zu viele Räume gelassen und keinen Zugriff aufs Spiel mehr gehabt. Die Gelb-Rote Karte gegen Lars Dietz bezeichnete er als „übertrieben“. „Nach dem Gegentor in Unterzahl wurde es unfassbar schwer, Sechzig hat viel Druck gemacht. Wir haben dann relativ früh das 2:2 bekommen.“ Er müsse seiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie das Ergebnis bis zum Schluss halten konnte. „Der Schiedsrichter hätte auch noch in der Situation gegen Niederlechner einen Elfmeter geben können. Deswegen bin ich froh, dass wir einen Punkt mitnehmen.“
STENOGRAMM, 9. Spieltag, 01.10.2025, 18.60 Uhr
TSV 1860 München – FC Viktoria Köln 2:2 (1:2)
1860: 11 Vollath (Tor) – 41 Lippmann, 25 Dulic, 3 Voet, 27 Pfeifer – 13 Christiansen, 5 Jacobsen – 29 Rittmüller, 30 Wolfram – 7 Niederlechner, 31 Volland.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 8 Philipp, 9 Steinkötter, 19 Erdogan, 22 Haugen, 26 Maier, 34 Hobsch, 36 Deniz, 37 Schifferl.
VIK: 1 Dudu (Tor) – 2 Dietz, 15 Greger, 18 Kloss – 34 Ronstadt, 5 Münst, 6 Eisenhuth, 7 Handle – 8 Engelhardt, 10 Otto – 9 Lobinger.
Ersatz: 27 Schulz (Tor) – 3 Agyekum, 11 Velasco, 14 Ott, 19 Sponsel, 21 Wolf, 23 Zank, 38 Carella.
Wechsel: Haugen für Volland (24.), Hobsch für Lippmann (46.), Deniz für Christiansen (69.), Philipp für Wolfram (86.) – Sponsel für Otto (46.), Agyekum für Ronstadt (46.), Wolf für Engelhardt (59.), Zank für Lobinger (65.).
Tore: 0:1 Lobinger (4., Handelfmeter), 0:2 Otto (8.), 1:2 Christiansen (41.), 2:2 Hobsch (52.).
Gelbe Karten: Niederlechner, Phlipp – Sponsel.
Gelb-Rote Karte: – Dietz (36.).
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Lukas Benen (Nordhorn); Assistenten: Julius Martenstein (Cölbe), Fynn Kohn (Husum); Vierter Offizieller: Johannes Wagner (Ingolstadt).
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