Schwacher Auswärtsauftritt: Löwen unterliegen 0:4 in Regensburg.

Thomas Dähne im Löwen-Tor hatte gegen Jahn Regensburg viel zu tun, musste gleich viermal hinter sich greifen.
Personal: Trainer Markus Kauczinski musste in Regensburg verletzungsbedingt auf Jesper Verlaat, Morris Schröter, Kilian Jakob, Tunay Deniz und Raphael Schifferl verzichten, Emre Erdogan und Miran Qela sammelten Spielpraxis in der U21. Nicht im 20er-Kader stand Tim Danhof.
Spielverlauf: Den ersten Schuss aufs 1860-Tor gab Benedikt Bauer von der Strafraumkante ab, doch Thomas Dähne war unten, hielt den Ball sogar fest (2.). Drei Minuten später die Riesenchance der Oberpfälzer zur Führung. Die Löwen spielten auf Abseits, Lucas Hermes steuerte nach Pass in die Tiefe frei auf Dähne zu, der nachsetzende Max Reinthaler grätschte ihn im letzten Moment mit vollem Risiko ab, von Sean Dulic prallte anschließend der Ball dann nach vorne weg (5.). In der 10. Minute legte Sebastian Stolze von rechts die Kugel zurück an die Strafraumkante, in der Mitte nahm Bauer den Ball direkt mit vollem Risiko, traf aber nur die Latte. Die Sechzger bekamen in der Anfangsphase überhaupt keinen Zugriff. Nach Rechtsflanke köpfte Hermes am zweiten Pfosten den Ball aus sechs Metern neben den linken Pfosten (16.). Kurz danach kam Eric Hottmann im Zentrum aus 13 Metern zum Abschluss, sein Schuss wurde gerade noch geblockt (17.). Zwei Minuten später der erste gefährliche Angriff der Sechzger. Marvin Rittmüller hatte von rechts flach nach innen geflankt, der Ball rutschte zu David Philipp am langen Pfosten durch, der 1860-Stürmer brauchte etwas zu lange, die Kugel zu verarbeiten, so dass Stolze seinen anschließenden Schuss aus acht Metern blocken konnte (19.). Nach einer Vier-gegen-Drei-Situation passte Philipp nach rechts raus auf Rittmüller, der schloss an der Strafraumkante mit links ab, schoss aber weit übers Jahn-Tor (27.). in der 32. Minute die Führung für Regensburg. Stolze leitete auf rechts den Angriff ein, Reinthaler griff Noel Eichinger im Strafraum an der Grundlinie nicht konsequent an, der leitete den Ball zu Hermes weiter, der sich einmal um die eigene Achse drehte, Sean Dulic aussteigen ließ und aus acht Metern zum 1:0 ins lange linke Eck traf. In eine Hereingabe von links durch Eichinger sprintete Hottmann, erreichte sie vor Reinthaler am rechten Fünfmetereck, brachte die Kugel aus vollem Lauf aber nicht aufs 1860-Tor (43.). So blieb es beim 0:1-Rückstand zur Pause, mit dem die Löwen aufgrund der Regensburger Chancen noch gut bedient waren.
Kurz nach Wiederanpfiff musste Schiedsrichter Robert Schröder die Partie unterbrechen, weil die Regensburger Fans einige Bengalos gezündet hatten und minutenlang nichts zu sehen war, weil der Rauch wegen des Nebels nur langsam abzog. Erst nach sechs Minuten ging’s weiter. Dann wehrte Reinthaler im Liegen am eigenen Strafraum den Ball genau vor die Füße von Saller ab, der schoss aus 17 Metern, doch zu unplatziert, so dass Dähne parieren konnte (55.). Einen weiten Einwurf von rechts durch Clemens Lippmann verlängerte Florian Niederlechner mit dem Kopf, der Ball landete jedoch auf dem Tor-Dach (57.). Auf der anderen Seite kam Saller rechts im 1860-Strafraum zum Abschluss, sein Schrägschuss aus 15 Metern ging knapp am langen Eck vorbei (58.). Nach Ecke von rechts durch Thore Jacobsen köpfte Sigurd Haugen am kurzen Eck aufs Tor, traf aber nur die Latte, den Abpraller nahm Niederlechner direkt aus neun Metern, doch ein Regensburger brachte das Knie dazwischen, lenkte den Schuss ins Tor-Aus (61.). Eine Hereingabe von rechts durch Rittmüller verlängerte Haugen am ersten Pfosten in die Mitte, der Ball lag frei am Fünfmeterraum, aber kein Sechzger war zur Stelle (66.). Nun waren die Löwen das dominante Team, doch genau in diese Phase hinein erzielte der Jahn das 2:0. Ein Eckball von rechts durch Adrian Fein verlängerte Hottmann per Kopf am ersten Pfosten, der durchgelaufene Leopold Wurm drückte am zweiten Pfosten die Kugel über die Linie (75.). Vier Minuten später kam Hottmann im Strafraum gegen Dulic zu Fall, der Unparteiische pfiff Elfmeter (79.). Eichinger schickte Dähne in die falsche Ecke, verwandelte sicher zum 3:0 (80.). Damit war die Partie endgültig gelaufen. Es kam aber noch schlimmer. Der eingewechselte Philipp Müller konnte halbrechts im Strafraum einen weiten Ball von Fein unbedrängt herunterpflücken, traf anschließend aus neun Metern zum 4:0 ins lange Eck (86.). In der Schlussphase gab Lasse Faßmann noch sein Drittligadebüt, kam in der 90. Minute für Voet in die Partie. Auch nach dem zweiten Auswärtsspiel unter seiner Regie wartet Trainer Markus Kauczinski weiter auf den ersten Punktgewinn in der Fremde.
TRAINERSTIMMEN
Löwen-Trainer Markus Kauczinski redete Tacheles. „Wir haben auch in der Höhe verdient verloren. Mit dem Ergebnis waren wir noch gut bedient. Das war ein Totalabsturz vom Anfang bis zum Ende. Wir sind überhaupt nicht reingekommen“, redete er sich in Rage. „Maximal eine Viertelstunde in der 2. Halbzeit waren wir auf Augenhöhe, ansonsten war Jahn Regensburg uns in allen Belangen überlegen.“ Die Mannschaft hätte gewusst, dass es ein Abnutzungskampf werden würde. „Das haben wir aber nicht angenommen. Wir sind immer einen Schritt zu spät gekommen, der Gegner war in jeder Sekunde, in jedem Zweikampf heißer als wir.“ Für den 54-Jährigen sei es schwer, das Ganze zu fassen. „Bei Waldorf Mannheim haben wir trotz der Niederlage eine gute Leistung geboten.“ Er könne das Gesehene so kurz nach dem Spiel noch nicht einordnen.
Munier Raychouni, der Vertreter des gesperrten Cheftrainers von Jahn Regensburg, Michael Wimmer, hatte einen „mehr als mutigen Auftritt“ seiner Mannschaft gesehen. „Wir sind sehr gut gestartet, haben uns in der 1. Halbzeit viele Torchancen erspielt, leider aber nur ein Tor erzielt.“ Die ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff habe sein Team Probleme gehabt. „Sechzig hatte den Lattentreffer nach einer Ecke. Da kann natürlich so ein Spiel auch kippen. Aber wir haben uns aus dieser schwierigen Situation wieder gelöst und alles entfacht in Richtung unserer eigenen Fans und dann noch mal drei Tore gemacht.“
STENOGRAMM, 14. Spieltag, 09.11.2025, 16.30 Uhr
SSV Jahn Regensburg – TSV 1860 München 4:0 (1:0)
SSV: 1 Gebhardt (Tor) – 14 Ziegele, 4 Strauss, 37 Wurm – 22 Stolze, 6 Saller, 29 Fein, 26 Bauer – 11 Eichinger – 27 Hermes, 21 Hottmann.
Ersatz: 23 Pollersbeck (Tor) – 5 Müller, 7 Schönfelder, 8 Geipl, 9 Galjen, 10 Beckhoff, 13 Dietz, 31 Mätzler, 33 Seidel.
1860: 21 Dähne (Tor) – 25 Dulic, 16 Reinthaler, 3 Voet – 29 Rittmüller, 13 Christiansen, 5 Jacobsen, 41 Lippmann – 8 Philipp, 31 Volland –22 Haugen.
Ersatz: 40 Bachmann (Tor) – 7 Niederlechner, 9 Steinkötter, 20 Althaus, 26 Maier, 27 Pfeifer, 30 Wolfram, 33 Faßmann, 34 Hobsch.
Wechsel: Mätzler für Ziegele (50.), Schönfelder für Stolze (69.), Müller für Saller (69.), Galjen für Hermes (88.), Dietz für Hottmann (88.) – Niederlechner für Volland (46.), Maier für Christiansen (46.), Hobsch für Philipp (76.), Wolfram für Lippmann (76.), Faßmann für Voet (90.).
Tore: 1:0 Hermes (32.), 2:0 Wurm (75.), 3:0 Eichinger (80., Foulelfmeter), 4:0 Müller (86.).
Gelbe Karten: Hottmann – Volland, Maier.
Zuschauer: 15.210 im Jahnstadion Regensburg (ausverkauft).
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover); Assistenten: Jan Clemens Neitzel-Petersen (Norderstedt), Robert Wessel (Grünau); Vierter Offizieller: Jonas Krzyzanowski (Neuburg/Donau).
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