Lange führte die Löwen-U19 im Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern. Am Ende stand das Team von Trainer Josef Steinberger beim 1:3 erneut ohne Punkte da. Die Führung von Julian Justvan nach einer Viertelstunde (15.) glich Mario Andric in der 72. Minute aus. In der Schlussphase trafen Valdrin Mustafa (87.) und David Tomic (89.) zum Sieg für die Pfälzer.
Im Vergleich zum Auftaktspiel beim 1. FSV Mainz 05 (0:1) musste Löwen-Coach Josef Steinberger verletzungsbedingt auf Thomas Haas, Daniel Skodic und Christoph Daferner verzichten.
Nach 40 Sekunden hatten die Junglöwen die erste Riesenchance. Leander Lask dribbelte sich auf der linken Strafraumseite durch, legte zurück auf Maurice Mathis, der aus acht Metern bedrängt übers Tor zielte (1.). Im Gegenzug gab es die erste Ecke für die Pfälzer. Nicklas Shipnoski flankte von rechts nach innen, Torben Müsel kam zum Kopfball, hatte aber zu viel Rücklage und köpfte die Kugel aus sechs Metern deutlich über die Latte (2.). Eine Minute später stürmte Müsel alleine Richtung 1860-Tor, Alexander Spitzer konnte ihm an der Strafraumgrenze den Ball gerade noch vom Fuß grätschen (3.). In der 9. Minute setzte sich Kilian Jakob auf der linken Seite durch, überflankte die Innenverteidigung, Marvin Zimmermann nahm die Hereingabe per Seitfallzieher, traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz. Nach einer Viertelstunde fiel die Führung für die Löwen. Julian Justvan hatte rechts eine Ecke kurz auf Lino Tempelmann ausgeführt, der passte wieder auf den ihn hinterlaufenden Stürmer, der nach innen zog. Justvans 14-Meter-Flachschuss passte genau zum 1:0 ins kurze Eck. Glück und einen stark haltenden Torwart hatten die Junglöwen in der 21. Minute. Ein Abpraller fiel Müsel vor die Füße. Halbrechts aus acht Metern hielt er drauf, doch Tom Kretzschmar tauchte ab, parierte den nicht sonderlich platzierten Schuss aufs lange Eck. Ebenfalls nicht gut sah die 1860-Hintermannschaft in der 25. Minute aus. Luca Jensen konnte sich auf der rechten Strafraumseite durchsetzen, passte scharf nach innen, der Ball ging jedoch an Freund und Feind vorbei, ehe Luca Plattenhardt am zweiten Pfosten zur Ecke klären konnte. Eine Rechtsflanke von Plattenhardt köpfte Marvin Zimmermann per Bogenlampe aus acht Metern über das FCK-Tor (38.). Das 1:0 nahmen die Junglöwen mit in die Kabine.
Einem gelungenen Spielzug kurz nach Wiederanpfiff wurde die Krönung versagt, weil Mathis beim Pass von Tempelmann knapp im Abseits stand (48.). Plattenhardt hinterlief in der 57. Minute Justvan, bekam dann den Ball in den Lauf gepasst, dessen Hereingabe von rechts kam zu Lask, der beim Abschluss am Fünfmeterraum im letzten Moment entscheidend gestört wurde. Nach einer Stunde musste Innenverteidiger Alexander Spitzer verletzt vom Feld. Für ihn kam Lucas Cyriakus, Florian Flath übernahm Spitzers Position (60.). Wenig später klärte Flath einen Schuss von Valdrin Mustafa, der sich als Bogenlampe über Kretzschmar aufs lang Eck des 1860-Tores senkte, kurz vor der Linie (61.). Die Roten Teufel erhöhten in dieser Phase den Druck. Nur selten konnten sich die Junglöwen befreien. Eine Hereingabe von Cyriakus setzte Mathis in der 65. Minute aus sieben Metern über die Querlatte. Auf der anderen Seite verfehlte Shipnoski mit einem 22-Meter-Schuss knapp das Löwen-Gehäuse (67.). Ebenso wie Flath per Direktabnahme nach Justvan-Pass aus 14 Metern im Lauterer Strafraum (69.). Wenig später missriet Flath als letztem Mann ein Aufbaupass, David Tomic lief alleine auf Kretzschmar zu, der blieb lange stehen, wehrte den Schuss des FCK-Stürmers ab. Den Rest erledigte der zurückgeeilte Tempelmann gegen den nachsetzenden Tomic (71.). Kurze Zeit später lag der Ball doch im 1860-Tor. Mario Andric bekam einen zu kurz abgewehrten Ball der Löwen-Defensive im Halbfeld. Der Rechtsverteidiger wurde nicht konsequent angegriffen, kam aus 19 Metern zum Schuss und traf unhaltbar für Kretzschmar zum 1:1 ins lange Eck (72.). 1860-Trainer Josef Steinberger war mit dem Punkt nicht zufrieden, brachte in der Schlussphase mit Felix Braun und Maximilian Krüger nochmals zwei frische Offensivkräfte. Das Tor machten aber die Gäste. Shipnovski konnte auf der rechten Seite fast von der Grundlinie ungehindert Flanken, Mustafa am zweiten Pfosten drückte völlig freistehend den Ball unter die Latte des langen Ecks (87.). Die Junglöwen warfen alles nach vorne und wurden in der 89. Minute ausgekontert. Tomic tauchte frei vor Kretzschmar auf, ließ dem Sechzger-Keeper diesmal keine Chance: 3:1 für die Pfälzer. Das war auch der Endstand.
„Bis zur 70. Minute war es okay“, lautete das Resümee von U19-Trainer Josef Steinberger, „auch wenn der FCK die eine oder andere Chance hatte. Danach konnten wir einfach nicht mehr zusetzen.“ Der 43-Jährige führt das darauf zurück, dass die Pfälzer schon einen Tag früher in der Englischen Woche ihr Auftaktmatch bestritten, sein Team erst am Sonntag in Mainz antrat. Steinberger moniert aber auch die „viel zu vielen einfachen Ballverluste. Jedes Mal laufen wir in Konter.“
Offensiv sei das Gezeigte in Ordnung gewesen, wenngleich er bemängelte, dass „zu wenig zwingende Chancen“ erspielt wurden. Neben dem Tor hatte Maurice Mathis in der 1. Minute und Leander Lask in der 57. Minute noch die Möglichkeit, einen weiteren Treffer zu erzielen. „Wenn Leander das 2:0 macht, gewinnen wir das Spiel. Aber im Gegensatz zur Vorsaison fehlt uns die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss.“
Das Derby am kommenden Sonntag beim FC Bayern kommt Steinberger gerade recht. „Das ist für uns das beste Spiel, da können wir nur gewinnen.“ Gleichzeitig schiebt der Löwen-Coach eine Warnung hinterher: „Wenn wir unsere Naivität nicht schnell genug ablegen, dann wird es richtig schwer in dieser Saison.“
STENOGRAMM: 2. Spieltag, 17.08.2016, 11 Uhr
1860 München - 1. FC Kaiserslautern 1:3 (1:0)
1860: Kretzschmar - Plattenhardt, A. Spitzer (60., Cyriacus), Hepp, Jakob - Tempelmann, Flath, Zimmermann (87., M. Spitzer) - Justvan, Mathis (77., Krüger), Lask (77., Braun).
Tore: 1:0 Justvan (15.), 1:1 Andric (72.), 1:2 Mustafa (87.), 1:3 Tomic (89.).
Gelbe Karten: - Tomic.
Zuschauer: 150 im Grünwalder Stadion.
Schiedsrichter: Marc Philip Eckermann; Assistenten: Michael Zeiher, Philip Salver.
