Wer ist Vitor Pereira und welche Ziele verfolgt er mit den Löwen? Am Rande des Trainingslagers im portugiesischen Tróia stellte sich der 48-Jährige diesen Fragen.
In den ersten Tagen als Chefcoach der Sechzger konnten die Spieler und mitgereisten Fans einen sehr emotionalen Vitor Pereira erleben, der viel Wert auf Strategie und Taktik legt. „Ich bevorzuge intelligenten und guten Fußball. Das Team muss als Einheit denken und fühlen. So wollen wir #gemeinsam Schritt für Schritt unsere Ziele erreichen.“ Die Bedingungen im One Tróia Training Centre seien dazu top. „Hier ist es ruhig und wir haben sehr gute Plätze.“
Pereira, der bereits in Portugal, Griechenland, Saudi-Arabien und der Türkei erfolgreich arbeitete, schwärmt von der Bundesliga als derzeit beste Liga. „Und da will ich hin. Der Klub hat mir die Chance dazu gegeben.“ Für den studierten Sportwissenschaftler sind die Löwen sein Baby. „Ich liebe Fußball. Und wenn du etwas erreichen willst, ist das dieselbe Situation, wie wenn ein Baby auf die Welt kommt: Du willst es wachsen und gedeihen sehen.“
Der Portugiese ist sich der Lage und Erwartungshaltung beim TSV 1860 sehr wohl bewusst: „Ich wurde geholt, weil man mit der aktuellen Situation nicht zufrieden ist. Aber ich bin nicht in die Zweite Liga gekommen, um sie zu halten. Wir wollen nach oben.“
Für dieses Ziel gelte es, in der Rückrunde die Basis zu legen, um dann in der kommenden Spielzeit anzugreifen. „Natürlich ist das eine große Herausforderung. Aber ich liebe Herausforderungen, deshalb bin ich zu Sechzig gekommen.“
Wie jeder andere Trainer, verfolgt auch Vitor Pereira seine eigene Philosophie, die auf einer aggressiven Spielweise basiert. „Es geht jetzt darum, diese auf die Spieler entsprechend anzupassen. Wir arbeiten daran, dass die Mannschaft auf dem Platz in den unterschiedlichsten Situationen die richtigen Entscheidungen trifft, sich damit wohlfühlt.“ Mit dem bisherigen Engagement des Teams ist Pereira durchaus zufrieden. „Wenn die Mannschaft weiter so mitarbeitet, weiß sie irgendwann, wie sie spielen muss. Dann funktioniert sie wie ein Gehirn.“
Noch befinden sich der neue Löwen-Coach und sein Trainerteam in einer Phase, in der sie die Spieler kennen und einordnen lernen. Deshalb würden Transfertätigkeiten zurzeit wenig Sinn machen. „Sobald unser Bild von den Spielern komplett ist, denken wir über Verpflichtungen nach. Diese müssen dann Hand und Fuß haben.“ Entscheidungen werden intern getroffen. „Wir arbeiten auch an den Strukturen. Jeden Tag sind wir mit Hasan Ismaik und Anthony Power im Austausch.“