Morgens Eier suchen, am frühen Nachmittag geht’s dann um den Osterdreier: Die Löwen empfangen am Ostersonntag, 16. April 2017, den SV Sandhausen. Anpfiff in der Allianz Arena ist um 13.30 Uhr.
1860-Coach Vitor Pereira fordert von seinem Team „Wettkampf-Mentalität gegen einen direkten Konkurrenten, Aggressivität und Konzentration, um die drei Punkte einzufahren“, damit der Ostersonntag für die Löwen-Fans tatsächlich zum Feiertag wird.
Faktenkarussell. Sechzig vs. SVS: Tore garantiert.
Der 48-jährige Portugiese erwartet keineswegs eine destruktive Gast-Mannschaft. „Sandhausen wartet nicht nur ab, sondern presst auch gerne. Vorne haben sie sehr schnelle Leute, die mit Tempo gegen die gegnerische Abwehr anlaufen.“ Aber Pereira hat auch Schwächen der Kurpfälzer ausgemacht: „Die müssen wir ausnutzen und vorne unsere Tore machen.“
Nach der Niederlage in Aue steht sein Team gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt unter Zugzwang. „Zum Ende der Saison wird jedes Spiel wichtig. Das ist auch keine normale Liga in dieser Spielzeit. Die Mannschaften unten haben viele Punkte. Neben uns kämpfen sieben, acht weitere Teams gegen den Abstieg. Alle müssen unbedingt punkten.“
Daniel Gordon: Der »Leader« beim SV Sandhausen.
Dennoch ist Pereira von seiner Arbeit überzeugt: „In der momentanen Situation geht es immer hin und her. Drei Siege in Folge wären super, dann wären wir aus allem raus. Aber das ist nicht die Realität. Deswegen müssen wir die verbleibenden Spiele mit äußerster Konzentration angehen und möglichst viele Punkte holen.“
Der Portugiese fühlt sich trotz der schwierigen sportlichen Situation in seiner neuen Heimat wohl. „Als Trainer hoffe ich, dass wir gute Ergebnisse erzielen, dann geht es mir noch besser. Ich bin sehr gerne hier, München ist eine tolle Stadt.“ Schließlich wusste er, auf was er sich bei den Löwen eingelassen hat: „Wir mussten Strukturen aufbauen. Titel kommen immer erst am Ende. Zuerst steht viel Arbeit an. So etwas erfordert Zeit und Energie. Wichtig ist, dass wir uns weiter stabilisieren, dann können wir nächste Saison angreifen.“
Gegen Sandhausen ist Pereira gezwungen, seine Dreierkette nach der Roten Karte gegen Sebastian Boenisch umzubauen. Wer ihn ersetzt, wollte er nicht verraten. „Wir haben eine gute Lösung“, sagt er im Brustton der Überzeugung, „wir werden einen Spieler einsetzen, der die Rolle zu unserer Zufriedenheit ausfüllen kann.“ Natürlich wurde der Portugiese auf Marin Pongracic angesprochen. Der Innenverteidiger der U21 trainierte die Woche über mit den Profis. „Marin ist eine Option“, so Pereira. Dem 19-Jährigen bescheinigte er eine „hohe technische Qualität, er ist sehr schnell und hat eine große Zukunft vor sich“.
Nach verbüßter Gelbsperre kehren Amilton und Kai Bülow ins Team zurück. Felix Uduokhai, den eine Erkältung zur Trainingspause zwang, dürfte zur Verfügung stehen. Pereira: „Ich hoffe, dass er sich bis Sonntag davon erholt.“ Dagegen kommt das Spiel für Sascha Mölders noch zu früh. „Er hat erst angefangen zu trainieren, muss noch weiter an seiner Fitness arbeiten. Aber Sascha ist im Kommen.“
Video von der Pressekonferenz.
Genauso Frank Boya, der nach dem Sieg beim Afrika-Cup mit Kamerun erst verspätet ins Training eingestiegen war. „Frank entwickelt sich sehr gut, er wechselt gerade vom afrikanischen in den europäischen Modus, was Schnelligkeit und Rhythmus anbelangt. Auch taktisch macht er gute Fortschritte“, lobt ihn der Löwen-Coach.
Am Donnerstag ging das Team zum gemeinsamen Kinobesuch in den Mathäser Filmpalast. Für Pereira „eine schöne Sache, sich mal außerhalb vom Fußball-Kontext zu treffen. Es gibt neben dem Sport noch eine andere Welt. Ich bin zum Beispiel auch Vater, Sohn und Ehemann.“ Fast and Furious 8 stand auf dem Programm. „Das ist nicht meine Art von Film“, so der Kommentar von Pereira zum Leinwand-Spektakel.
Nach der Englischen Woche sieht er sein Team so weit erholt, dass er wieder seine beste Elf gegen Sandhausen auf den Platz schicken kann. Den Stürmern, die zuletzt nicht getroffen hatten, wollte er keinen Vorwurf machen. „Für die Tore sind alle verantwortlich. Offensiv sind wir aber besser als zu Beginn meiner Zeit in München geworden. Wir haben uns Torchancen erarbeitet, sie aber nicht reingemacht. Denn: Wenn man hinten steht, ist das Tor kleiner. Wir müssen jetzt schnell in den Flow kommen.“
VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 24 Ortega – 4 Bülow, 25 Ba, 17 Uduokhai – 16 Busch, 38 Lacazette, 10 Liendl, 28 Lumor – 30 Amilton, 40 Olic, 29 Aigner.
Ersatz: 21 Zimmermann (Tor) – 2 Mauersberger, 3 Wittek, 5 Perdedaj, 7 Claasen, 9 Gytkjaer, 11 Adlung, 12 Ribamar, 15 Boya, 19 Neuhaus, 22 Stojkovic, 33 Aycicek.
Nicht dabei: 6 Boenisch (Rot-Sperre), 8 Matmour (U21), 13 Mölders (Aufbautraining), 14 Simon (Aufbautraining), 18 Karger (Trainingsrückstand), 31 Victor Andrade (Aufbautraining), 39 Engl (U21).
SVS: 1 Knaller – 24 Klingmann, 5 Gordon, 14 Kister, 19 Paqarada – 6 Linsmayer, 23 Karl, 31 Kulovits – 30 Pledl, 22 Vollmann – 9 Höler.
Ersatz: 33 Wulle (Tor) – 7 Thiede, 10 Sukuta-Pasu, 13 Kosecki, 21 Stiefler, 28 Yalcin, 34 Knipping, 35 Lukasik, 37 Derstroff.
Nicht dabei: 4 Roßbach (Rot-Sperre), 8 Wooten (Sehnenverletzung im Oberschenkel), 11 Kuhn (Innenbandanriss im Knöchel), 20 Vunguidica (Reha nach Knochenödem), 27 Jansen (Reha nach Knochenödem).
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Olpe); Assistenten: Sven Waschitzki (Essen), Fabian Maibaum (Hagen); Vierter Offizieller: Asmir Osmanagic (Stuttgart).