SECHZIGMÜNCHEN.
 

Bierofka setzt gegen Würzburg auf Jetzt-erst-recht-Mentalität.

Entwarnung bei Herbert Paul (Mitte). Der Verteidiger musste in Haching gestützt von Nick Wurian (li.) und Dr. Martin Wimmer (re.) vom Platz begleitet werden. 

Zum zweiten bayerischen Derby innerhalb von fünf Tagen empfangen die Löwen am Montag, 1. Oktober 2018, den FC Würzburger Kickers. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist um 18.60 Uhr. Telekom Sport zeigt die Partie live.

So ganz ist das erste bayerische Derby bei der SpVgg Unterhaching noch nicht aus den Köpfen. Die Leistung der Sechzger hatte gestimmt, trotzdem sprang durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit nur ein Punkt heraus. „Wir haben Vieles gut gemacht“, lautet das Fazit von Trainer Daniel Bierofka, „hatten aber zwei katastrophale Entscheidungen gegen uns. Der Elfmeter war ein Witz und vor dem 1:1 war es ein klares Handspiel.“

Trotzdem sieht er im Unparteiischen nicht den Alleinschuldigen für den verpassten Derby-Sieg. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, findet der 39-Jährige, „denn wir hatten zwei, drei riesengroße Konterchancen, die wir nicht konsequent zu Ende spielen. Die Spieler waren am meisten verärgert, dass sie den Sieg weggegeben haben“, so Bierofka. Einen Vorwurf möchte er ihnen aber nicht machen. „Vielleicht hätten wir beim Gegentor besser stehen können, trotzdem war es irregulär. Ich hoffe, dass die Jungs gegen Würzburg eine Jetzt-erst-recht-Mentalität zeigen.“

Nach wie vor sieht er seine Mannschaft in einem Prozess. „Wir sind gut in der Liga angekommen, aber immer noch kein Top-Team.“ Das sei auch der Unterschied zu den Würzburger Kickers, die über reichlich Erfahrung und Cleverness verfügen. „Im Gegensatz zu ihnen befinden wir uns noch in der Entwicklung, müssen uns kontinuierlich verbessern, um so ein Spiel wie gegen Unterhaching auch zu ziehen. Daran müssen wir hart arbeiten!“

Seit sechs Spielen sind die Unterfranken ungeschlagen, haben fünf davon gewonnen. Kein Wunder, dass Bierofka die Rothosen als „sehr gute Mannschaft“ bezeichnet, „die vom System her sehr variabel spielt“. Zuletzt gegen Meppen agierten sie – ähnlich wie die Löwen– mit einer Dreierkette in der Abwehr.

„Würzburg hat einen guten Lauf“, so der 1860-Trainer, „sie sind oben dran.“ Besonders warnt Bierofka vor der Offensive der Mainfranken. Die Angreifer Orhan Ademi und Dominic Baumann nennt er namentlich, auch Flügelspieler Simon Skarlatidis. „Es wird sehr schwer. Würzburg ist eine hervorragende Mannschaft, sehr stabil.“

Natürlich ist es von Vorteil, zu Hause im Grünwalder Stadion zu spielen. „Das ist ein Faustpfand“, sagt Bierofka. Gegen Wehen Wiesbaden fehlte jedoch zuletzt diese bedingungslose Unterstützung der Löwen-Fans. „Das lag an uns. Unserem Spiel hat die Intensität gefehlt. Die war gegen Unterhaching wieder da.“

Und dadurch auch die Fans. Normalerweise nimmt Bierofka während eines Spiels kaum etwas von außen wahr. Aber als der Stimmungsboykott des Sechzger-Anhangs im Hachinger Sportpark nach 20 Minuten endete, da wurde auch er auf die Anfeuerungen von den Rängen aufmerksam. „Das ist schon fantastisch, wenn die blaue Wand anfängt zu singen!“ Das beeindruckte nicht nur Bieroffka, sondern auch sein Unterhachinger Kollege Claus Schromm.

Bierofka hat sich noch nicht entschieden, ob er gegen Würzburg einen Wechsel in der Startelf vornimmt. Alle Spieler stehen ihm zur Verfügung, auch Herbert Paul, der kurz vor dem Abpfiff in Unterhaching einen Fuß ins Gesicht bekam und benommen vom Platz geführt werden musste. „Heppi kann spielen, er hat normal trainiert und auch keine Kopfschmerzen mehr“, gibt der Trainer Entwarnung.

Ob Bierofka wieder mit Dreierkette und zwei zentralen Stürmern spielt, ließ er offen. „Das mit Sascha Mölders und Adriano Grimaldi in der Spitze hat gut funktioniert. Aber wir wollen von der Grundordnung flexibel bleiben. Das ist wichtig in der heutigen Zeit, damit sich der Gegner nicht darauf einstellen kann.“ Aber in erster Linie gehe es darum, die eigene DNA nicht zu vernachlässigen. „Wir werden das System wählen, bei dem die eigenen Stärken am besten rauskommen“, kündigt Bierofka an.

Personell gibt es für den Löwen-Coach mit Romuald Lacazette eine zusätzliche Alternative. „Laca ist gegen Würzburg eine Option für den Kader.“ Dagegen wird es noch einige Zeit dauern, bis Markus Ziereis zurückkehrt. Zumindest trainiert der Oberpfälzer seit Donnerstag wieder mit der Mannschaft. Bierofka: „Er wird noch brauchen. Aber ich bin froh, dass Zier da ist. In der Mannschaft sorgt er für Lockerheit.“

Sollte es mit einem Dreier gegen den bayerischen Rivalen klappen, dann wird sich auch Bierofka beim Wiesnbesuch der Mannschaft am Dienstagabend im Hacker-Pschorr Festzelt großzügig zeigen: „Wenn wir gewinnen, dürfen die Jungs schon mal einen Radler trinken!“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 1 Hiller (Tor) – 28 Paul, 4 Weber, 32 Lorenz, 36 Steinhart – 5 Moll, 17 Wein, 19 Abruscia – 25 Willsch, 10 Grimaldi,18 Karger.
Ersatz: 30 Hipper (Tor) – 2 Weeger, 6 Mauersberger, 7 Lex, 8 Seferings, 9 Mölders, 11 Köppel, 14 Dressel, 16 Kindsvater, 20 Bekiroglu, 21 Türk, 22 Berzel, 27 Belkahia, 31 Koussou, 34 Böhnlein, 38 Lacazette, 44 Klassen.
Nicht dabei: 23 Helmbrecht (Patellasehnenspitzensyndrom), 24 Ziereis (Trainingsrückstand), 35 Niemann (Aufbautraining nach Kreuzband- und Meniskusriss), 39 Bonmann (Trainingsrückstand).

FWK: 21 Drewes (Tor) – 22 Hägele, 8 Gnaase, 27 Schuppan – 31 Göbel, 26 Bachmann, 10 Skarlatidis, 28 Kurzweg – 7 Kaufmann, 19 Ademi, 9 Baumann.
Ersatz: 1 Bätge (Tor) – 3 Syhre, 5 Hansen, 6 Wagner, 11 Bytyqi, 14 Elva, 15 Küc, 16 Mast, 17 Langhans, 20 Breitkreuz, 23 Kohls, 37 Ünlücifci.
Nicht dabei: 4 Hajtic (Leistenprobleme), 33 Ahlschwede (Knieprobleme).

Schiedsrichter: Eric Müller (Bremen); Assistenten: Lukas Benen (Nordhorn), Simon Rott (Bremen).

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