SECHZIGMÜNCHEN.
 

Geschäftsführer Michael Scharold zieht positives Fazit.

Blickt mit Stolz auf das Geleistete zurück: Noch-Geschäftsführer Michael Scharold. 

Für Michael Scharold ist im Sommer bei den Löwen Schluss. Dem scheidenden 1860-Geschäftsführer war bei einem Mediengespräch anzumerken, wie schwer ihm dieser Entschluss gefallen ist. Gerade als er nach den Gründen gefragt wurde, musste der 39-Jährige schlucken, bevor er antworten konnte.

Für ihn sei es schließlich kein normaler Job, kaufmännischer Geschäftsführer bei den Löwen zu sein. „Sechzig ist mein Herzensverein. Aber ich habe im Herbst in mich reingehört und dabei gemerkt, dass ich die Batterie nicht mehr voll aufladen kann und mir die Energie fehlt, um die anstehenden Aufgaben mit den benötigten 120% voranzutreiben.“ Deshalb sei der Entschluss gereift, für jemand den Weg freizumachen, der frisch und unverbraucht ist.

Scharold ließ die Zeit, seit er bei Sechzig ist, Revue passieren und zog Bilanz. „Es sind drei Jahre gewesen, die durch verschiedene Aspekte geprägt waren.“ Als „Überlebensjahr“ bezeichnete er den ersten Abschnitt. „Nach dem Abstieg ging es darum, die operativen, organisatorischen und insolvenzrechtlichen Themen zu klären, zu schauen, dass Sechzig am Leben bleibt.“ Das erste Jahr endete sportlich erfolgreich mit dem Aufstieg. „Wirtschaftlich war es aber ein Überlebenskampf.“

Die nachhaltige Entwicklung hätte dann mit dem zweiten Jahr begonnen. „Unser Gesellschafter Hasan Ismaik hat uns die Möglichkeit gegeben, durch eine zusätzliche Finanzierung von zwei Millionen Euro zu investieren und eine schlagkräftige Mannschaft zu formen.“ Im Nachhinein sei das eine „super Entscheidung“ gewesen, „weil wir heute davon die Früchte ernten können“.

Kontinuierlich wurden dadurch die Erlöse gesteigert. „Jetzt im dritten Jahr konnten wir gezielt an der wirtschaftlichen Stärkung des Klubs arbeiten“, sagt Scharold. „Das hat die Entwicklung von Sechzig geprägt. Wir haben das Vertrauen unserer Partner zurückgewonnen.“ Im sportlichen Bereich habe man sich auf das Wesentliche fokussiert. „Wir wollen mit der ersten Mannschaft schnellstmöglich zurück in die Bundesliga. Dafür haben wir jeden Stein zweimal umgedreht.“ So konnte die Effizienz weiter gesteigert werden, z.B. durch Einsparungen im Reisekostenmanagement oder beim Nachwuchsleistungszentrum.

Die bisherigen drei Phasen untermauerte der Kaufmännische Geschäftsführer mit Zahlen. Im ersten Jahr nach dem Abstieg waren das „trotz vieler treuer Partner, vorweg die Bayerische“ nur sieben Millionen Euro Einnahmen im Wesentlichen aus Sponsoring, Ticketverkauf und medialer Verwertung. Die Kosten, die bis heute gleich geblieben sind, betrugen sechs Millionen Euro.“ Im zweiten Jahr waren es dann schon neuneinhalb Millionen Euro und in der aktuellen Saison liegt die Einnahmenseite bei zehneinhalb Millionen Euro.

„Es ist schon eine riesengroße Entwicklungen“, findet Scharold. „Angefangen von einer Million Euro, die wir nach Abzug der Kosten im ersten Jahr aus dem wiederkehrenden Einnahmen und Ausgaben für den Sport erwirtschaftet haben, über dreieinhalb Millionen Euro im zweiten Jahr, sind wir jetzt bei viereinhalb Millionen Euro angekommen. Das ist eine gute Entwicklung, aber wir sind noch nicht da, wo wir stehen wollen.“

Sechs Millionen Euro Gesamtbudget aus eigener Wirtschaftskraft für den Sport (inklusive Staff, medizinischer Versorgung, Reisekosten, NLZ) sei das Ziel des „Gesundungskurses“. „Wir müssen den Weg konsequent weitergehen. Aktuell haben wir noch ein Defizit von eineinhalb Millionen Euro“, rechnet Scharold vor. Diese Lücke müsse aktuell noch durch Sondereffekte wie Transfereinnahmen oder Finanzierungs-/Kapitalmaßnahmen geschlossen werden. „Mit der positiven Entwicklung, können wir in zwei, drei Jahren unser Ziel erreichen, diese Lücke ohne Sondereffekte zu schließen.“

Die aufgezeigte Entwicklung bezeichnet Scharold als gut. „Aber wir wissen, dass wir erst bei 75% des Weges angelangt sind. Aber wie jeder Bergsteiger weiß, sind die letzten 25% die schwierigsten.“ Die Basis dafür sei der sportliche Erfolg. Umso wichtiger sei die Planungssicherheit in den nächsten zwei bis drei Jahren. „Wir sind in regem und konstruktivem Austausch wegen einer Kapitalmaßnahme“, verrät der Noch-Geschäftsführer.

Scharold geht davon aus, dass er seinen Vertrag bis zum Ende erfüllen und seinen Nachfolger bei der Einarbeitung unterstützen wird. „Wir haben echt viel erreicht. Ich kann mit Stolz hier rausgehen“, sagt er. „Die Basis für eine weitere Entwicklung ist geschaffen. Sechzig befindet sich wieder auf einem guten Weg.“

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