SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner fordert in Jena „Tempo, Leidenschaft und hohe Dynamik“.

Siegtorschütze Prince Owusu hätte sich einen Startplatz verdient, aber Trainer Michael Köllner (re.) müsste dann auf Sascha Mölders (li.) oder Stefan Lex verzichten. 

Die seit 13 Spielen ungeschlagenen Löwen reisen am 27. Spieltag zu Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena. Anpfiff im Ernst-Abbe-Sportfeld ist am Samstag, 7. März 2020, 14 Uhr. Die Partie ist live im BR Fernsehen und bei Magenta Sport zu sehen.

1860-Chefcoach Michael Köllner war es ein Anliegen, sich zu Beginn der Pressekonferenz über die bundesweiten Vorfälle in den Stadien an den letzten beiden Spieltagen zu äußern. „Alle Diffamierungen und Anschuldigungen haben im Sport nichts verloren“, findet der 50-Jährige und seien auch nicht durch freie Meinungsäußerung gedeckt. „Rassismus und Beleidigungen sind ein Unding. Sport steht für Offenheit und Toleranz, deswegen hoffe ich, dass das aus dem Stadion verschwindet. Wir sind alle gefordert. Das gilt auch für die Sozialen Medien“, lautet sein Appell.

Sechzig auswärts in Thüringen.

Danach konzentrierte sich der Oberpfälzer wieder auf das eigentliche Thema, dem Spiel seiner Löwen beim FC Carl Zeiss Jena. „Die Ausgangssituation ist eindeutig. Jeder erwartet von uns einen 3:0- oder 4:0-Sieg. Aber darin liegt die Gefahr. Ich persönlich wäre mit jedem Ergebnis zufrieden, das uns drei Punkte sichert!“

Köllner verwies auf letzte Saison, in der die Thüringer aus aussichtloser Lage mit sieben Siegen in Folge die Klasse am letzten Spieltag mit einem 4:0-Erfolg gegen die Löwen sicherten. „Wieso soll ihnen das dieses Jahr nicht gelingen?“ Für Jena sei es die letzte Chance, den Turnaround zu schaffen. „Ich erwarte einen energischen Gegner, der mit dem Rücken zur Wand steht. Es wird ein ganz schweres Spiel.“

Deshalb fordert er von seinem Team „Tempo, Leidenschaft und eine hohe Dynamik“. Für Köllner und die Spieler zählt bei der Spielvorbereitung ohnehin nicht die Tabellensituation des aktuellen Gegners. „Wir haben eine starke inhaltliche Ausrichtung“, erklärt der Fußball-Lehrer, „bei uns steht im Fokus, dass jeder Spieler seine ihm zugeteilte Aufgabe umsetzt.“ Deswegen müsse er in der Kabine bei der Ansprache auch kein „Riesenfeuerwerk“ abbrennen. Für Köllner ist die Trainingswoche entscheidend. „Du musst hoch konzentriert sein und top trainieren, um am Wochenende eine optimale Leistung auf den Platz zu bringen!“, lautet sein Credo.

Personell kann der 1860-Coach wieder aus dem Vollen schöpfen. „Ich stehe vor einer komfortablen Situation“, sagt er. Lediglich Markus Ziereis, Simon Seferings und Kristian Böhnlein stehen verletzungsbedingt bzw. wegen Trainingsrückstands nicht zur Verfügung. Dafür kehrt Daniel Wein zurück.

Fehlen wird aufgrund seiner 10. Gelben Karte Dennis Erdmann. „Wie wir ihn ersetzen, weiß ich noch nicht“, erklärt der Coach. Tim Rieder zählt jedenfalls nicht zu den Kandidaten, wie Köllner klarstellt. „Er wird bei mir nicht Innenverteidiger spielen.“ Die wahrscheinlichste Variante ist die Rückkehr von Kapitän Felix Weber in die Startelf.

Noch größer ist für Köllner das Angebot in der Offensive. Sowohl Timo Gebhart als auch Prince Owusu haben ihre Ambitionen gegen Chemnitz unterstrichen. Gerade Siegtorschütze Owusu hätte sich einen Startplatz verdient. „Aber soll ich jetzt Sascha Mölders oder Stefan Lex herausnehmen“, fragt der Trainer rhetorisch und unterstreicht das Dilemma. „Von daher ist es schwierig. Für Prince war es wichtig, dass er der Mannschaft helfen konnte.“ Der 23-jährige Leihspieler von Arminia Bielefeld hätte in den vergangenen zwei Monaten „einen guten Entwicklungsprozess vollzogen und einen großen Sprung gemacht“.

Auch von Gebhart zeigte sich der Coach angetan, dem er zuletzt den Vorzug vor Noel Niemann gab. „Ich habe mich für ihn entschieden, weil Chemnitz eine robuste Mannschaft hat. Das Spiel war für Timo prädestiniert.“ Deswegen sei Niemann aber nicht automatisch aus der Verlosung. „Noel hat eine Top-Trainingsleistung gezeigt“, attestierte er dem 20-Jährigen. Und mit Nico Karger steht ein weiterer Stürmer in den Startlöchern.

Neben der Trainingsleistung, so betont Köllner immer wieder, stelle er sich vor jedem Spiel die Frage: „Wer hilft der Mannschaft am besten und passt die Mischung?“ Alle 29 Spieler im Kader seien auf einem guten Niveau, hätten sich in den letzten Wochen verbessert und gesteigert. „Jeder hat es verdient zu spielen. Wichtig sind auch die Spieler, die von außen reinkommen“, wie das Beispiel Owusu belegt.

Zuletzt mussten die Löwen zweimal einem frühen Rückstand hinterherlaufen. Das hat Köllner geärgert. „Wir müssen in Jena anders ins Spiel gehen“, fordert er deshalb. „Gegen Chemnitz haben wir ein gutes Spiel gemacht, doch drei Gegentore sind zu viel“, bemängelt er zudem. Gerade die Abwehr sei gefordert. „Jena hat eine starke Offensive, da müssen wir gut stehen.“ Besonders warnt der Coach vor Julian Günther-Schmidt, der früher für den FC Augsburg spielte. „Er hat letztes Jahr in Jena geholfen, die Liga zu halten.“

Mittlerweile ist die Löwen-Serie auf 13 ungeschlagene Spiele angewachsen. „Dafür können wir uns nichts kaufen, aber sie ist gut für die Psyche“, findet Köllner, der immer das Maximale anstrebt. Das sind drei Punkte in Jena. „Wir müssen schauen, wo wir dem Gegner wehtun können. Da wollen wir ansetzen und alles raushauen.“ Ein Selbstläufer wird es aber nicht: „Wir sind keine Mannschaft, die im vorbei fahren die Punkte mitnimmt!“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

FCC: 22 Coppens (Tor) – 10 Hammann, 34 Sulu, 13 Volkmer – 8 Kübler, 3 Rohr – 14 Bock, 7 Gabriele, 31 Obermair – 27 Günther-Schmidt, 28 Pagliuca.
Ersatz: 1 Niemann (Tor) – 2 Gottwald, 4 Sarr, 5 Kühne, 9 Eckardt, 11 Donkor, 16 Voufack, 17 Fassnacht, 18 Jahn, 19 Schlegel, 20 Kircher, 21 Schorr, 24 Weiß, 29 Skenderovic, 30 Maranda, 32 Stanese, 37 Mickels.
Nicht dabei: 6 Käuper (Knieverletzung), 15 Grösch (5. Gelbe Karte), 25 Schau (Haarriss im Fuß), 26 Zejnullahu (Adduktorenverletzung).

1860: 1 Hiller (Tor) – 4 Weber, 23 Rieder, 22 Berzel – 25 Willsch, 20 Bekiroglu, 17 Wein, 36 Steinhart – 7 Lex – 9 Mölders, 19 Niemann.
Ersatz: 39 Bonmann, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 2 Weeger, 3 Lang, 5 Moll, 10 Gebhart, 11 Greilinger, 14 Dressel, 16 Kindsvater, 18 Karger, 21 Owusu, 24 Ziereis, 27 Belkahia, 28 Paul, 33 Klassen, 34 Böhnlein.
Nicht dabei: 8 Seferings (Muskelverletzung), 13 Erdmann (10. Gelbe Karte), 24 Ziereis (Trainingsrückstand), 34 Böhnlein (Adduktorenprobleme).

Schiedsrichter: Florian Exner (Bielefeld); Assistenten: Fabian Maibaum (Hagen), Patrick Holz (Münster).

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