SECHZIGMÜNCHEN.
 

1860-Trainer Köllner hält es mit Karl Valentin.

Der Re-Start ist geglückt, aber vor Tainer Michael Köllner (li.) und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel (re.) liegt noch ein enggetaktetes Restprogramm. 

für die Löwen nach dem Re-Start in der 3. Liga nur Englische Wochen auf dem Programm. Drei Tage nach dem turbulenten Heimsieg gegen den MSV Duisburg geht’s am Mittwoch, 3. Juni 2020 um 20.30 Uhr bereits auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern weiter.

Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel entschuldigte sich dafür, dass die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei den Roten Teufel zeitlich auf eine halbe Stunde begrenzt wurde. „Die Termine sind sehr eng getaktet“, sagte er mit Blick auf das Restprogramm. Zunächst war es dem Österreicher ein Anliegen, sich bei Mannschaftsärztin Dr. Monika Mrosek für den reibungslosen Ablauf des Heimspiels zu bedanken. „Sie hat als Hygienebeauftragte einen hervorragenden Job gemacht. Auch Dominik Rasel als Stadionmanager.“ Ebenso galt sein Dank dem disziplinierten Verhalten der Fans, die nicht zum Grünwalder Stadion gekommen waren.

Der 48-Jährige sprach in diesem Zusammenhang von einem „Sieg des gesamten Teams. Nur so konnten wir gegen Duisburg erfolgreich sein.“ Der Österreicher bemühte den Vergleich mit einem Schweizer Präzisionsuhrwerk. „Es kommt nicht auf den goldenen Zeiger an, sondern darauf, dass jedes Rädchen ineinander greift.“ Die Fans dürften träumen, das Umfeld auch, nicht aber die Mannschaft. „Sie müssen sich weiterhin auf ihre Arbeit konzentrieren und ihre Aufgaben wahrnehmen.“

Damit trat Gorenzel bei Trainer Michael Köllner offene Türen ein. „Mir bringt keine Serie was, wenn ich am Ende Achter bin. Entscheidend ist nicht, welche Rekorde ich breche, sondern was am 5. Juli ist.“ Tabellenplatz drei sei eine schöne Momentaufnahme. „Ich freue mich, dass die Spieler eine breite Brust haben und selbstbewusst sind“, kommentierte er die Aussage von Sascha Mölders, sich nicht mehr von einem Aufstiegsplatz verdrängen zu lassen. „Aber wenn wir am Betzenberg nicht den Arsch hochkriegen, dann bringt uns das auch nichts.“ Er halte es da lieber mit Karl Valentin, dem bayerischen Komiker und Philosophen, der mal gesagt hat: „Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen!“

Gleichwohl sprach Köllner von einem „tollen Auftakt“ gegen Duisburg. Besonders die Art und Weise, wie der Erfolg ohne Fans gegen den Tabellenführer zustande gekommen sei, habe ihn begeistert. „Wir haben die Initiative ergriffen und dominant gespielt.“ Auch der Trainer bedankte sich für das „Riesenopfer“, das die Anhänger durch ihren Ausschluss erbringen mussten. „Es war ein Sieg für unsere Fans. Auch wenn sie körperlich nicht in der Nähe waren, so waren sie doch im Geiste bei uns.“

Mit dem Spiel beim 1. FC Kaiserslautern stehe der „nächste Kracher“ auf dem Programm. Für Köllner sind die Pfälzer „zu Unrecht“ so weit unten in der Tabelle. „Es ist eine gute Mannschaft. Der dreckige Sieg in Magdeburg war für sie ein Befreiungsschlag.“ Trotz allen Respekts vor den Roten Teufeln liege der Fokus auf dem eigenen Spiel. „Am Betzenberg müssen wir weniger Fehler machen und besser spielen, sonst werden wir dort nichts holen.“

Der Kraftaufwand gegen Duisburg sei enorm gewesen. „Wir mussten viel investieren, haben nach der Pause viele Körner gelassen.“ Auch deshalb überlege er sich, neben taktischen auch personelle Änderungen vorzunehmen. „Das spielt in meinem Kopf eine Rolle. Ich war mit jedem eingesetzten Spieler zufrieden, aber auch mit denen, die nicht zum Einsatz kamen.“

Die Mannschaft sei topfit, würde gut mitziehen. Eine Stunde nach der Partie gegen Duisburg standen alle Spieler am Trainingsgelände bereits wieder auf dem Platz. Die einen liefen aus, die anderen absolvierten eine Trainingseinheit. Alle 28 Kaderspieler hätten die Qualität zu spielen. Als Beispiel führt der Trainer Herbert Paul auf. Dieser bekam gegen den MSV überraschend den Vorzug vor Marius Willsch. „Er hatte Impulse gesendet, dass er in den Englischen Wochen eine Alternative als Rechtsverteidiger sein kann“, erklärt Köllner. Links hinten hätte Leon Klassen bereits gezeigt, dass er Phillipp Steinhart ersetzen könne. „Herbert hat es gut gemacht, seine Auswechslung war keine Entscheidung gegen ihn. Marius hat nochmals frische Power gebracht.“, weiß Köllner nun, dass er sich auf den gebürtigen Ingolstädter verlassen kann.

Ohnehin war es immer das Anliegen des Trainers, möglichst alle Spieler an den Kader heranzuführen. „Es wird entscheidend sein, dass wir immer wieder neue Löwen aus dem Käfig lassen können.“ So habe Prince Owusu in den letzten beiden Heimpartien von der Bank aus „vier Punkte gebracht“. Gegen Chemnitz erzielte er das 4:3 in der Nachspielzeit, gegen Duisburg war der 23-Jährige an allen drei Treffern beteiligt. „Prince ist ein klarer Junge, der sein Herz bei Sechzig hat“, lobt Köllner den Stürmer. „Der haut sich voll rein, man kann sich auf ihn verlassen – egal, ob er von der Bank kommt oder von Anfang an spielt. Er hat sich maximal verbessert.“

Die Ausgeglichenheit im Kader könnte im Saisonendspurt noch eine wichtige Rolle spielen. Mit Aaron Berzel stieg auch der letzte verletzte Spieler am Dienstag ins Mannschaftstraining ein. „Mal schauen, ob er schon gegen Würzburg eine Alternative sein kann“, sagt Köllner, der in Kaiserslautern mit Boris Schommers auf seinen ehemaligen Co-Trainer beim 1. FC Nürnberg trifft. Sorgen, dass dieser dadurch einen Vorteil hat, macht sich der Löwen-Chefcoach keine. „Wir haben beim Club anders gespielt mit anderen Spielern. Auch habe ich mich danach weiterentwickelt.“

Das „Unternehmen Betzenberg“ ist generalstabsmäßig geplant. Per Charterflugzeug reist die Mannschaft via Mannheim in die Pfalz, kehrt noch in der Nacht nach München zurück. „Es ist ganz wichtig, dass wir optimale Bedingungen haben, um sportlich erfolgreich sein zu können.“ Köllner freut sich aufs Fritz-Walter-Stadion, wenngleich er das Fehlen der beiden befreundeten Fanlager bedauert. „Wir fahren mit breiter Brust nach Kaiserslautern, haben eine gute Qualität. In erster Linie müssen wir auf uns schauen und unsere Dinge erledigen, um erfolgreich zu sein.“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

FCK: 30 Spahic - 20 Schad, 5 Kraus, 35 Hainault, 29 Nandzik – 26 Bachmann – 25 Sickinger, 21 Zuck – 24 Kühlwetter, 11 Pick – 18 Röser.
Ersatz: 31 Otto (Tor) – 6 Ciftci, 7 Starke, 8 Fechner, 9 Thiele, 16 Bergmann, 19 Bjarnason, 23 Hercher, 32 Gözütok, 34 Fath, 36 Bakhat, 37 Scholz, 39 Hotopp.
Nicht dabei: 1 Grill (5. Gelbe Karte), 10 Skarlatidis (Aufbautraining), 14 Esmel (Reha nach Kreuzbandriss), 17 Hemlein (nicht berücksichtigt), 28 Gottwalt (Fraktur im Sprunggelenk), 33 Spalvis (Reha nach Knorpelschaden), 38 Jonjic (nicht berücksichtigt).

1860: 1 Hiller (Tor) – 17 Wein, 23 Rieder, 13 Erdmann – 25 Willsch, 20 Bekiroglu, 14 Dressel, 36 Steinhart – 10 Gebhart – 9 Mölders, 7 Lex.
Ersatz: 39 Bonmann, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 2 Weeger, 3 Lang, 4 Weber, 5 Moll, 8 Seferings, 11 Greilinger, 16 Kindsvater, 18 Karger, 19 Niemann, 21 Owusu, 24 Ziereis, 27 Belkahia, 28 Paul, 33 Klassen, 34 Böhnlein.
Nicht dabei: 22 Berzel Trainingsrückstand (Bänderriss im Sprunggelenk).

Schiedsrichter: Benedikt Kempkes (Thür); Assistenten: Luca Schlosser (Montabaur), Fabian Schneider (Gelsdorf).

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