SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner vor Magdeburg: „Die Serie gibt Rückenwind!“

Herbert Paul könnte den gelbgesperrten Marius Willsch Eins-zu-Eins ersetzen. 

Es ist eine Premiere: Erstmals gastiert der 1. FC Magdeburg bei den Löwen. Anpfiff der Partie im Grünwalder Stadion ist am Sonntag, 23. Februar 2020, um 13 Uhr. Magenta Sport überträgt die Partie live.

Keine guten Erinnerungen haben die Löwen ans Hinspiel in Magdeburg. Mit 1:5 gab es die höchste Niederlage. Erst in der Schlussminute fiel das Ehrentor. Für Michael Kölner ein „kosmetischer Treffer“. Die gesamte Partie bezeichnet der 50-Jährige als „kollektives Versagen“. „Diese Niederlage steckt den Spielern noch in den Knochen.“

Hinweise zum Heimspiel gegen 1. FC Magdeburg.

Die Vorzeichen sind diesmal andere. Während der Zweitliga-Absteiger seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen hat, sind die Sechzger seit elf Begegnungen ungeschlagen. Rein von der Statistik her ein Selbstläufer. Dem widerspricht Trainer Köllner aber vehement. „Gerade weil Magdeburg keinen positiven Lauf hat, werden sie alles tun, um bei uns zu punkten.“ Die Qualität sei bei den Elbstädtern vorhanden, findet der Löwen-Chefcoach. „Sie haben einen Riesenkader, sind sehr erfahren, hatten eigentlich die Ambition, gleich wieder aufzusteigen. Es wird ein schweres Spiel!“

Der positive Effekt beim Europapokalsieger von 1974 durch den Trainerwechsel kurz vor Weihnachten von Stefan Krämer zu Dieter „Pelé“ Wollitz blieb bisher aus. Aus vier Spielen als Chefcoach holte der frühere Profi, der zuletzt Energie Cottbus trainierte, nur zwei Punkte. Magdeburgs Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den Viktoria Köln als Siebzehnter einnimmt, ist auf drei Punkte zusammengeschrumpft. „Deshalb werden sie alles dafür tun, um den freien Fall zu stoppen“, ist sich Köllner sicher.

Trotz der durchwachsenen Saison des ostdeutschen Traditionsvereins ist es schwer, Magdeburg auswärts zu besiegen. Erst zwei Mal verließ der Klub aus der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in fremden Stadien den Platz als Verlierer bei zwei Siegen und acht Unentschieden. „Wir müssen uns auf verschiedene Varianten und Systematiken einstellen. Trotzdem wollen wir natürlich gewinnen und unsere Serie ausbauen.“

SECHZIG - Das Löwenmagazin gegen den 1. FC Magdeburg.

Zuletzt, so Köllner, habe er den Unmut über die vielen Remis im Löwen-Umfeld gespürt. „Die sind dem einen oder anderen sauer aufgestoßen.“ Ganz kann er das nicht nachvollziehen. Gerade gegen Waldhof Mannheim hätte sein Team ein „Riesenspiel“ gemacht, auch in Meppen. „Wir tun gut daran, das Ganze realistisch einzustufen und die Qualität des Gegners mit einzubeziehen“, erinnert der Oberpfälzer daran, dass sowohl Waldhof als auch Meppen in der Tabelle vor seinem Team stehen. „Platz drei, zwei und eins sind Träumereien, Platz 17 ist die Realität. Darauf wollen wir den Abstand vergrößern“, geht sein Blick immer noch zuerst nach unten.

Punktetechnisch sei es natürlich besser, von drei Spielen zwei zu gewinnen und eine Partie zu verlieren als drei Mal unentschieden zu spielen. Nicht aber fürs Selbstvertrauen. „Die Serie gibt Rückenwind. Das hat die Körpersprache in Meppen gezeigt. Da kannst du dann auch einen Rückstand wegstecken.“ Köllner appelliert an die Fans, an deren „gutes Gespür. Wir brauchen die maximale Unterstützung. Ich wünsche mir, dass alle sensibilisiert sind und uns pushen, gerade, wenn mal etwas schief geht.“

Rote Karte dem Rassismus - 3. Liga setzt ein gemeinsames Zeichen.

Das gestiegene Anspruchsdenken bezeichnet der 50-Jährige als „Fluch der guten Tat“. „Wir dürfen nicht zu gierig werden, sondern müssen Schritt für Schritt für Schritt gehen. Das müssen auch die Fans verstehen“, fordert er mehr Demut. „Du bekommst nichts geschenkt, musst Woche für Woche in dieser ausgeglichenen Liga an deine Grenzen gehen.“ Wo die Reise in dieser Spielzeit noch hingeht, könne er erst in ein paar Wochen beantworten. „Deswegen ist es wichtig, so schnell wie möglich Platz 17 abzuhaken!“

Mit der Entwicklung seit November ist er zufrieden, der Mannschaft bescheinigt Köllner eine „Riesenmentalität“, eine „gute Spielstruktur“ und eine „griffige Systematik“. Teilweise erspiele sich das Team aus dominanten Phasen aber noch zu wenige Möglichkeiten. Außerdem sei die Chancenverwertung, die Effizienz, noch ausbaufähig. „Wir müssen über 90 Minuten stabil Fußball spielen“, fordert er.

Christian Beck: Der »Leader« beim 1. FC Magdeburg.

Personell sieht es gut im Löwen-Kader aus, wenngleich der Test gegen den TSV 1865 Dachau (5:0) Tribut forderte. Sowohl Markus Ziereis als auch Simon Seferings zogen sich Oberschenkelverletzungen zu, Timo Gebhart macht die Achillessehne zu schaffen, wird erst wieder nächste Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Vom derzeitigen Stammpersonal fehlt Marius Willsch wegen seiner fünften Gelben Karte. „Ich überlege mir, ob ich ihn Eins-zu-Eins durch Herbert Paul ersetze.“ Ob Tim Rieder, der in Meppen nach der Pause sein Comeback feierte, schon ein Kandidat für die Startelf ist, ließ Köllner offen. „Er hat 45 Minuten ein gutes Spiel gemacht. 90 Minuten ist aber eine andere Sache nach der langen Verletzung. Ich werde am Sonntag die Spieler auf den Platz bringen, die von Beginn an stabil sind“, kündigt der Trainer an. Zumal er einen harten Fight erwartet. „Wir brauchen einen Riesengrip im Spiel, müssen zweikampfpäsent und über 90 Minuten griffig sein, wenn wir gewinnen wollen. Magdeburg wird alles tun, um den Bock umzustoßen.“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 1 Hiller (Tor) – 22 Berzel, 17 Wein, 13 Erdmann – 20 Bekiroglu, 23 Rieder, 14 Dressel, 36 Steinhart – 7 Lex – 9 Mölders, 19 Niemann.
Ersatz: 39 Bonmann, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 2 Weeger, 3 Lang, 4 Weber, 5 Moll, 11 Greilinger, 16 Kindsvater, 18 Karger, 21 Owusu, 28 Paul, 33 Klassen, 34 Böhnlein.
Nicht dabei: 8 Seferings (Muskelverletzung), 10 Gebhart (Achillessehnenprobleme), 24 Ziereis (Muskelverletzung), 25 Willsch (Gelb-Sperre), 27 Belkahia (Trainingsrückstand).

FCM: 12 Behrens (Tor) – 24 Chahed, 5 Müller, 4 Koglin, 29 Perthel – 10 Gjasula – 6 Rother, 8 Jacobsen – 27 Möschl – 20 Bertram, 7 Roczen.
Ersatz: 1 Brunst (Tor) – 3 Bomheuer, 9 Costly, 11 Beck, 13 Steininger, 16 Kvesic, 17 Conteh, 19 Bell Bell, 21 Preißinger, 22 Osei Kwadwo, 23 Laprevotte, 25 Harant.
Nicht dabei: 2 Ernst (grippaler Infekt).

Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Mainz); Assistenten: Jonas Brombacher (Wittlingen), Marc-Philipp Eckermann (Winnenden).

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