Die Löwen beendeten die Hinrunde mit einer Niederlage zu Hause. Zehn Minuten reichten dem Karlsruher SC, um die Pausenführung durch Maximilian Wittek (28.) in ein 3:1 umzuwandeln. Zwei Mal Rouwen Hennings (59. und 69.) sowie Hiroki Yamada (67.) trafen in dieser Phase. Nach dem Anschlusstreffer von Rubin Okotie (74.) keimte nochmals Hoffnung auf, doch Gary Kagelmacher vergab per Kopf freistehend (84.) und ein Löwen-Treffer in der Nachspielzeit erkannte der Unparteiische wegen angeblichen Foulspiels nicht an.
Personal: Verletzungsbedingt musste Trainer Markus von Ahlen auf Kai Bülow (Sprunggelenks-OP), Dominik Stahl (Aufbautraining nach Knie-OP), Rodri (Sprunggelenksverletzung), Edu Bedia (Leistenprobleme) und Stephan Hain (Knie-OP) verzichten. Martin Angha fehlte wegen seiner Gelb-Roten Karte aus dem Nürnberg-Spiel. Nicht den Sprung in den 18er-Kader schafften Marin Tomasov, Sebastian Hertner, Markus Steinhöfer, Michael Netolitzky und Bobby Wood. Gleich vier Veränderungen gab es in der Startelf. Für den gelb-rot-gesperrten Angha verteidigte Grzegorz Wojtkowiak auf der rechten Seite, Ilie Sanchez kam anstelle von Yannick Stark im Mittelfeld zum Einsatz. Rubin Okotie nahm wieder seinen Platz als Sturmspitze ein und Gary Kagelmacher ersetzte den unter der Woche grippekranken Christopher Schindler in der Innenverteidigung.
Spielverlauf: Den ersten Torschuss des Spiels hatten die Gäste aus Karlsruhe. Dimitrij Nazarov hatte aus zentraler Position Rouwen Hennings halblinks angespielt. Der kam aus 14 Metern zum Schuss, stellte Stefan Ortega im Löwen-Tor aber nicht vor große Probleme (6.). Zur ersten guten Möglichkeit kamen die Sechzger nach einer Viertelstunde. Eine Flanke von Valdet Rama verlängerte Rubin Okotie am zweiten Pfosten in die Mitte, wo Manuel Gulde mit der Brust aus vier Metern vor Daniel Adlung zu seinem Torhüter klärte (15.). Eine gute Konterchance nach Fehlpass von Manuel Torres im Spielaufbau verpuffte, weil das Zuspiel von Rama bei Zwei-gegen-Zwei auf Okotie zu ungenau kam. Vielleicht hätte es der Deutsch-Albaner selbst versuchen sollen (18.). In der 26. Minute überlief Torres an der rechten Grundlinie Maximilian Wiitek, schoss dann den Ball aus extrem spitzem Winkel ans Außennetz. Im direkten Gegenzug hob Marius Wolf die Kugel zu Grzegorz Wojtkowiak, der köpfte in die Mitte, wo Gulde im Torraum erneut vor dem einschussbereiten Okotie zur Ecke klärte (27.). Im Anschluss an diese brachten die Karlsruher den Ball nicht weg. Die Löwen kamen zunächst jedoch nicht zum Abschluss. Als Dominic Peitz die Kugel auf die rechte Seite wegschlug, nahm Wittek sie an, legte sie sich vor, zog dann aus 28 Metern ab und traf unhaltbar für Dirk Oerlishausen mit links ins rechte Kreuzeck: 1:0 (28.). Es war das erste Profi-Tor des 19-Jährigen, dazu ein absolutes Traumtor! Eher zufällig kam Hennings nach einer Hereingabe von rechts durch Enrico Valentini am Elfmeterpunkt zum Abschluss, traf die aufspringende Kugel aber mit seinem schwächeren rechten Fuß nicht richtig und schoss rechts am Tor vorbei (40.). Kurz vor der Pause kam Nazarov nach einem flachen Zuspiel von Philipp Max von der linken Seite aus 13 Metern zum Abschluss, schoss aber weit übers Tor (45.). Kurz danach pfiff Schiedsrichter Thorsten Schriever zur Pause. Völlig verdient nahmen die Löwen die 1:0-Führung mit in die Pause.
KSC-Trainer Markus Kauczinski reagierte zur Pause auf den schwachen Offensivauftritt seiner Mannschaft, brachte mit Reinhold Yabo und Ilian Micanski zwei neue Kräfte. Glänzend reagierte Ortega in der 51. Minute. Hiroki Yamada konnte ein Zuspiel von Micanski im Strafraum mit dem Rücken zum Tor ungehindert annehmen. Sein Drehschuss aus neun Metern fischte der 1860-Schlussmann aus dem rechten unteren Eck. Auf der Gegenseite kam Rama nach Adlung-Zuspiel halbrechts im Strafraum gegen Gulde zum Abschluss. Seine 13-Meter-Hereingabe aufs lange Eck verpasste Okotie. Der Ball ging links am Tor vorbei (53.). Ebenso knapp war es eine Minute später auf der anderen Seite. Valentini hatte auf Micanski gepasst, dessen Schuss von der Strafraumgrenze landete nur knapp neben der linken Stange (54). In der 59. Minute der Ausgleich: Yabo hatte den Angriff in der eigenen Hälfte eingeleitet, Yamada trieb den Ball nach vorne, passte dann kurz vor dem Strafraum auf links zum mitgelaufenen Hennings, der aus elf Metern abzog und zum 1:1 ins kurze Eck traf (59.). Acht Minuten später gar das 2:1 für Karlsruhe: Micanski hatte durch die Gasse auf Yamada gespielt, der sich gegen Gary Kagelmacher durchsetzte. Ortega stürzte aus seinem Kasten, konnte den Schuss des Japaners aber nicht verhindern (67.). 70 Sekunden später das 3:1. Micanski hatte Yamada halblinks angespielt, dessen Schlenzer aus zwölf Metern klatschte an die Latte. Den Abpraller staubte Hennings ins leere Tor ab (69.). In der 74. Minute gelang den Löwen der Anschlusstreffer. Einen Eckball von rechts durch Adlung verlängerte Wolf mit dem Kopf. Okotie war zur Stelle, köpfte die Kugel aus sechs Metern zum 2:3 links unter die Latte. Auf der Gegenseite kam Hennings völlig frei zum Abschluss, schoss aber aus elf Metern knapp rechts vorbei (75.). Zwei Minuten später die nächste Großchance für die Nordbadener. Torres hatte von der rechten Grundlinie zurück auf Micanski gelegt, der zielte per Direktabnahme aus sieben Metern übers Tor (77.). Völlig freistehend köpfte Kagelmacher in der 85. Minute aus acht Metern eine Rechtsflanke des eingewechselten Daylon Claasen am Tor vorbei. In der Nachspielzeit fiel doch noch ein Treffer für die Sechzger. Doch Schiri Schriever wollte ein Foul von Okotie an Orlishausen gesehen haben. Er gab den Treffer nicht. Im Gegenzug parierte Ortega sowohl den Schuss des durchgebrochenen Torres als auch den Nachschuss von Micanski. Damit verließen die Löwen den Platz trotz guter 1. Halbzeit erneut als Verlierer.
Daniel Adlung: »Wir müssen jetzt unbedingt punkten - egal wie!«
PK zum SpielHacker-Pschorr Fantalk