Die Löwen verloren nicht nur das Spiel beim 1. FC Nürnberg mit 1:2, sondern auch Martin Angha durch Gelb-Rot in der 58. Minute. Nach guter Anfangsphase der Sechzger brachte Alessandro Schöpf den Club mit der ersten Chance in Führung (14.). Drei Minuten später erhöhte Jakub Sylvestr auf 2:0 (17.). Durch ein Eigentor von Jürgen Mössmer gelang den Sechzgern der Anschlusstreffer(28.). Am Ende fehlte mit einem Mann weniger die Kraft, um wenigstens einen Punkt mit nach München zu nehmen.
Personal: Verletzungsbedingt musste Löwen-Chefcoach Markus von Ahlen auf Dominik Stahl (Aufbautraining nach Knie-OP), Rodri (Sprunggelenksverletzung), Edu Bedia (Leistenprobleme) und Stephan Hain (Knie-OP) verzichten. Rubin Okotie fehlte wegen eines Virus-Infekts und Kai Bülow, Marin Tomasov, Sebastian Hertner, Markus Steinhöfer, Michael Netolitzky und Bobby Wood schafften nicht den Sprung in den 18er-Kader. Im Vergleich zum letzten Heimspiel gab es nur eine Veränderung. Ilie Sanchez musste auf die Bank, für ihn gab Fejsal Mulic sein Startelfdebüt.
Spielverlauf: Die Löwen begannen druckvoll, hatten nach zehn Sekunden ihre erste Chance. Daniel Adlung verlängerte eine Hereingabe von Maximillian Wittek auf die rechte Seite, wo Marius Wolf von der Strafraumkante sofort abzog, FCN-Torhüter Patrick Rakovsky konnte jedoch den Schuss zur Ecke abwehren (1.). Die Riesenchance zur Führung vergab Wolf in der 4. Minute. Fejsal Mulic hatte von der rechten Grundlinie zurück gepasst, der Stürmer schoss sofort aus elf Metern in halbrechter Position, doch der Ball ging um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei. Nach einem Doppelpass zwischen Robert Koch und Ondrej Celustka tauchte der Rechtsverteidiger frei im Strafraum auf, seine scharfe Hereingabe klärte Christopher Schindler am Fünf-Meter-Raum zur Ecke (12.). Zwei Minuten später lag der Ball im Löwen-Tor. Alessandro Schöpf nahm ein Zuspiel von Niclas Füllkrug in vollem Lauf in halblinker Position mit, drang in den Strafraum ein, Schindler rutschte im Zweikampf weg, dadurch hatte der Nürnberger freie Bahn, traf aus zehn Metern zum 1:0 ins kurze Eck (14.). Beinahe wäre Yannick Stark im Anschluss an eine Ecke der Ausgleich gelungen. Seine Direktannahme mit links aus 17 Metern ging knapp links am Tor vorbei (16.). Im direkten Gegenzug erhöhte der Club auf 2:0. Schöpf hatte in die Gasse gespielt, Jakub Sylvestr ging aus abseitsverdächtiger Position auf der linken Seite auf und davon, ließ Stefan Ortega mit seinem Schuss in den rechten Winkel keine Chance (17.). Glück hatten die Löwen in der 27. Minute. Wieder hatte sich Celustka auf der rechten Seite durchgesetzt, seine scharfe Hereingabe versuchte Guillermo Vallori zu klären, schoss dabei aus kurzer Distanz seinem Torhüter Ortega auf die Brust. Im Gegenzug gelang den Sechzgern nicht weniger kurios der Anschlusstreffer. Eine scharfe Flanke von Wittek an den ersten Pfosten vom linken Strafraumeck lenkte Jürgen Mössmer per Brust an Rakovsky vorbei zum 1:2 in den eigenen Kasten (28.). Eine Freistoßflanke von Schöpf aus dem rechten Halbfeld köpfte Dave Bulthuis aus sechs Metern über den Querbalken (34.).Drei Minuten später ging Füllkrug mit viel Tempo auf der linken Seite in den Strafraum, passte an den ersten Pfosten, Sylvestr kam vor Vallori an die Kugel, brachte sie aus fünf Metern aber nicht mehr aufs Löwen-Tor (38.). Bei einer Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld mit links durch Wittek kam Schindler am zweiten Pfosten einen Schritt zu spät, trotzdem wäre der Ball beinahe im Club-Tor gelandet (39.). Damit nahmen die Löwen den Ein-Tor-Rückstand mit in die Kabine.
Zum zweiten Durchgang kam Korbinian Vollmann für Valdet Rama ins Spiel. Schöpf zielte in der 49. Minute mit einem Drehschuss aus 18 Metern knapp über den Querbalken. In der 58. Minute zückte Schiedsrichter Dr. Robert Kampka völlig überzogen nach einem Luftkampf für Martin Angha die Gelb-Rote Karte. Bulthuis lief bei dem Kopfballduell in den Löwen rein, stieg gar nicht mit ihm hoch. So mussten die Weiß-Blauen mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl bestreiten. Vollmann rückte zurück auf die Rechtsverteidiger-Position. In der 65. Minute ging bei einem Kopfballduell im Löwen-Strafraum die Hand von Bulthuis eindeutig ins Gesicht von Vallori, aber der schwache Schiedsrichter hatte die Tätlichkeit des FCN-Verteidiger nicht gesehen. Eine Minute später holzte der Holländer Yannick Stark im Mittelfgeld um, statt Rot sah er nur Gelb (66.). Zu diesem Zeitpunkt hätte zumindest der numerische Gleichstand wiederhergestellt werden müssen. In der 71. Minute verweigerte der Unparteiische dann auch noch den fälligen Elfmeter nach einem Foul an Mulic im Strafraum. Ansonsten verwaltete der Club nur das Ergebnis gegen aufopferungsvoll kämpfende Löwen. Mulic tankte sich in der 85. Minute gegen drei Nürnberger durch, sein Schuss wurde jedoch zur Ecke geblockt. Die brachte Adlung von rechts an den zweiten Pfosten, Vallori stieg am höchsten, doch Rakovsky lenkte den Ball mit einer Hand über die Querlatte (85.). Auch bei der nächsten Ecke von der anderen Seite ist der Club-Keeper zur Stelle, wischte den Ball weg (86.). Die Franken konterten. Der eingewechselte Daniel Candeias kam aus 20 Metern zum Schuss, setzte den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei (86.). In der Schlussphase fehlte den dezimierten Löwen die Kraft, um nochmals eine Offensive zu starten. Damit verloren sie nach zwei Auswärtssiegen in Folge wieder ein Spiel in der Fremde.
Daniel Adlung: »Wir müssen die individuellen Fehler abstellen«