Die Löwen fügten dem VfL Bochum beim 3:0-Erfolg die erste Saison-Niederlage im eigenen Stadion bei und beendeten eindrucksvoll ihre eigene Negativserie. Überragende Akteure in einer klar dominierenden 1860-Mannschaft waren Daniel Adlung und Rubin Okotie. Adlung legte die ersten beiden Tore für den Österreicher auf (62. und 74.), erzielte den letzten Treffer selbst (87.).
Personal: Löwen-Chefcoach Markus von Ahlen musste in Bochum verletzungsbedingt auf Kai Bülow (Sprunggelenksverletzung), Dominik Stahl (Trainingsrückstand), Rodri (Sprunggeklenksverletzung), Edu Bedia (Leistenprobleme), Stephan Hain (Knie-OP) und Michael Netolitzky (Ellenbogen-Verletzung) verzichten. Nicht den Sprung in den 18er-Kader schafften Grzegorz Wojtkowiak, Leonardo, Markus Steinhöfer und Bobby Wood. Es gab drei Wechsel in der Startformation im Vergleich zum Pokalspiel gegen Freiburg: Sebastian Hertner, Yannick Stark und der verletzte Bülow wichen für Maximilian Wittek, Guillermo Vallori und Marius Wolf.
Spielverlauf: Erstmals gefährlich kamen die Löwen in der 6. Minute vors Bochumer Tor. Nach einem Eckball durch Daniel Adlung von der rechten Seite stieg der aufgerückte Innenverteidiger Guillermo Vallori am höchsten, setzte die Kugel aber aus acht Metern neben den rechten Pfosten. Zwei Minuten später leistete sich Marius Wolf in der eigenen Hälfte eine Fehlpass, Simon Terodde ging dazwischen, fackelte nicht lange, versuchte den Ball aus 35 Meter über den weit vorm Tor stehenden Stefan Ortega zu chipen, setzte ihn aber nicht hoch genug an, sodass der Keeper den Schuss im Rückwärtslaufen abfangen konnte (8.). Trotz deutlicher Überlegenheit der Sechzger hatten die Bochumer in der 14. Minute die Riesenchance zur Führung. Nach einem hohen Ball aus der VfL-Hälfte gewann Michael Gregoritsch das Kopfballduell, verlängerte die Kugel auf den gestarteten Terodde, der über halbrechts frei Richtung Löwen-Tor lief, aber schwach von der Strafraumgrenze abschloss und nicht mal das Tor traf (14.). Drei Minuten später kam Rubin Okotie nach einer Hereingabe von Adlung am ersten Pfosten an die Kugel, sein Schuss aus kurzer Distanz fälschte ein Bochumer gerade noch übers eigene Tor ab (17.). Den anschließenden Eckball von der rechten Seite durch Adlung erreichte erneut Vallori mit dem Kopf, mit einer Glanzparade wischte VfL-Keeper Andreas Luthe die Kugel aus dem linken oberen Eck über die Latte (18.). In der 22. Minute musste Ortega alles riskieren, um den Ball am Torraum gegen den durchgebrochenen Gregoritsch zu erreichen. Auf der anderen Seite setzte Valdet Rama einen Schlenzer vom linken Strafraumeck mit rechts etwa zwei Meter über das rechte Kreuzeck (26.). Eine gute Konterchance vergab Adlung nach einer halben Stunde. Nach Zuspiel von Okotie kam er halblinks aus 20 Metern zum Abschluss, setzte den Ball aber weit über den Bochumer Kasten (31.). Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld von Adlung kam einmal mehr Vallori zum Kopfball, konnte die Kugel aber nicht drücken und setzte sie aus sieben Metern weit über den Querbalken (35.). Vier Minuten später machte Okotie den Ball im Strafraum fest, legte ihn dann zurück auf Maximilian Wittek, der halblinks aus 21 Metern direkt abzog, aber rechts am Tor vorbeizielte (39.). So blieb es beim 0:0 zur Pause. Insgesamt zeigten die Löwen im ersten Durchgang die reifere Spielanlage, erspielten sich aber fast nur Chancen nach Standards.
Direkt nach Wiederanpfiff hatten die Sechzger die beste Möglichkeit. Ilie Snchez spielte halblinks am Strafraum Okotie an. Der Österreicher schlenzte die Kugel aus 16 Metern aufs rechte untere Eck, doch Luthe machte sich lang, kam mit den Fingerspitzen gerade noch an den Ball. Der Abpraller kam zwar zu Rama, doch der stand bei Okoties Abschluss im Abseits (47.). Drei Minuten später flankte Adlung von links die Kugel über die Innenverteidiger auf Okotie, der brachte aber acht Meter vor dem Tor die Hereingabe nicht unter Kontrolle (50.). In der 54. Minute sorgte erneut eine Ecke für Gefahr. Die Hereingabe von links durch Adlung erreichte Okotie am ersten Pfosten mit dem Kopf, doch Tobias Weis am langen Eck klärte auf der Linie (54.). Ein 30-Meter-Schuss von Adlung streifte in der 55. Minute nur knapp am linken Pfosten vorbei. Nach einer guten Stunde wurden die Löwen für ihren engagierten Auftritt belohnt. Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld flankte Adlung auf Okotie, sein Gegenspieler Patrick Fabian unterlief die Hereingabe, wodurch der 1860-Torjäger frei am Torraum zum Kopfball kam und zum 1:0 ins lange Eck einköpfte (62.). Es war bereits sein siebter Saisontreffer. In der 70. Minute tanzte Stanislav Sestak durch die 1860-Defensive, kam halbrechts aus 14 Metern zum Abschluss, setzte die Kugel aber knapp übers rechte Kreuzeck. Der Treffer fiel vier Minuten später auf der anderen Seite. Erneut war ein Freistoß von Adlung der Ausgangspunkt. Auf Höhe des Strafraums an der rechten Außenlinie flankte er den Ball in den Strafraum, Okotie lief in die Hereingabe, verlängerte aus neun Metern unhaltbar für Luthe per Kopf ins lange Eck zum 2:0 (74.). In der Schlussphase hatten die Bochumer noch einmal eine Chance. Nach einer Ecke von rechts setzte Anthony Losilla aus 15 Metern einen perfekten Seitfallzieher an, doch sein Schuss kam genau auf Ortega, der damit keine große Mühe hatte (84.). Drei Minuten später patzte Luthe. Der Torwart spielte einen Rückpass genau in die Füße von Adlung, der halblinks aus elf Metern zum 3:0 vollendete (87.). Die Löwen beendeten mit diesem Sieg ihre Negativserie von vier Pflichtspielniederlagen eindrucksvoll, verließen wieder die Abstiegsränge.
Okoties Motto nach dem 3:0-Sieg: »Nachlegen, nicht nachlassen!«