Das Pokalspiel abhaken und nach vorne schauen, lautet die Devise von Löwen-Chefcoach Markus von Ahlen. Denn am Ende der Englischen Woche steht das Auswärtsspiel in Bochum auf dem Programm. Am Sonntag, 2. November, 13.30 Uhr, trifft der TSV 1860 im rewirpowerStadion auf den VfL.
Vollkommen aus dem Kopf ist die 2:5-Niederlage gegen den SC Freiburg aber trotzdem nicht, denn sie bietet ihm Erkenntnisse, die wichtig für das Punktspiel in Bochum sind. „Wir müssen konsequenter im Spiel bleiben", sprach der 43-Jährige die Schlussphase an, als Gegentreffer Nummer vier und fünf zu leicht fielen. Gleichzeitig betont der Fußball-Lehrer das Positive aus dem Pokal-Aus, um das Selbstvertrauen zu stärken: „Wir haben gegen einen Bundesligisten eine gute Leistung gezeigt, waren mindestens ebenbürtig, wurden aber für unsere kleinen Fehler bitter bestraft", so die Erkenntnis.
Gerade daran gilt es, konzentriert zu arbeiten und defensiv stabil zu stehen. „Wir haben in der Kompaktheit und den Abläufen dazugewonnen, müssen sie aber weiter optimieren." Dabei will von Ahlen genau schauen, wer die Belastung der Englischen Woche - körperlich und mental - wie verkraftet hat. „Deshalb sind die Trainingseindrücke und Gespräche so wichtig."
In der Offensive wollen von Ahlen und sein Team an die Sachen anknüpfen, die gut gelaufen sind. Besonders strich er in diesem Zusammenhang Valdet Rama heraus, der für die Löwen den Führungstreffer erzielt hatte. „Er hat gegen Freiburg sein bestes Spiel für 1860 gezeigt", sagte er über den Deutsch-Albaner. „Ich hoffe, dass er sich noch weiter steigert." Ebenso lobte er Youngster Marius Wolf. „Nach seiner Einwechslung sorgte er für Schwung, spielte frech nach vorne." Einmal war er sogar nur durch ein Foul im Strafraum zu bremsen, doch die Pfeife von Schiedsrichter Sascha Stegemann blieb stumm.
Nicht weniger leicht als im Pokal wird die Aufgabe für die Löwen beim VfL Bochum. „Das Team von Peter Neururer ist extrem stark in die Saison gestartet", erzählt Markus von Ahlen. „Sie waren die Überraschungsmannschaft, konnten sich aber zuletzt nicht für ihre Leistungen belohnen." Bisher sind die Blau-Weißen zu Hause ohne Niederlage, aber kurioserweise auch ohne Sieg. Sechs Mal in Folge spielte der VfL im rewirpowerStadion bereits Remis.
Der Ruhrgebietsklub verfolgt eine ähnliche Spielweise wie die Löwen. „Sie spielen konstruktiv von hinten heraus, versuchen den Gegner ständig unter Druck zu setzten", sagt von Ahlen, der sich aber nicht an Bochum ausrichten will. „Wir orientieren uns an uns selbst. Ich denke, wir sind nahe dran, uns endlich für unsere Leistungen zu belohnen."
Am Donnerstag trainierten Korbinian Vollmann und Emanuel Taffertshofer aus der U21 mit den Profis, während zeitgleich Bobby Wood und Markus Steinhöfer in der Reserve mitmischten. Dafür hatte von Ahlen eine einfache Erklärung parat. „Dominik Stahl hat wegen einer Untersuchung am Knie gefehlt. Deshalb brauchten wir Mittelfeldspieler." Mit den Leistungen der beiden Trainingsgäste zeigte sich der Coach zufrieden. „Sie haben einen guten Eindruck hinterlassen" - und sind damit denkbare Alternativen für den Kader.
Voraussichtliche AufstellungenVfL: 1 Luthe - 21 Celozzi, 19 Fabian, 4 Cacutalua, 3 Holthaus - 18 Latza, 8 Losilla, 10 Tasaka, 11 Gregoritsch - 9 Sestak, 22 Terodde.
Ersatz: 31 Esser (Tor) - 5 Butscher, 7 Terrazzino, 14 Zahirovic, 17 Weis, 20 Cwielong, 25 Bulut, 27 Gündüz, 33 Forssell, 39 Gulden.
Nicht dabei: 2 Gyamerah (Reha), 6 Simunek (Adduktorenverletzung), 24 Perthel (muskuläre Probleme).
1860: 24 Ortega - 18 Angha, 4 Bülow, 26 Schindler, 17 Hertner - 28 Weigl, 13 Sanchez, 29 Stark - 11 Adlung, 19 Okotie, 20 Rama.
Ersatz: 30 Eicher (Tor) - 2 Volz, 3 Wojtkowiak, 5 Vallori, 7 Claasen, 8 Leonardo, 14 Tomasov, 21 Steinhöfer, 23 Wood, 25 Kagelmacher, 27 Wolf, 32 Wittek.
Nicht dabei: 6 Stahl (Trainingsrückstand), 9 Rodri (Sprunggeklenksverletzung), 10 Bedia (Leistenprobleme), 16 Hain (Knie-OP), 22 Netolitzky (Ellenbogen-Verletzung).
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg); Assistenten: Malte Dittrich (Bremen), Andreas Steffens (Mechernich); Vierter Offizieller: Kai Voss (Großhansdorf).