Die Löwen holten in Heidenheim beim 2:2 ihren ersten Punkt, vergaben aber in der Schlussphase den Sieg. Nach überlegener Anfangsphase erzielte Rubin Okotie die verdiente Führung (13.). Florian Niederlechner (52.) und Sebastian Griesbeck (55.) drehten im zweiten Durchgang innerhalb von drei Minuten die Partie. In der 66. Minute gelang Leonardo der Ausgleich (66.), vier Minuten später verschoss Okotie einen Foulelfmeter (70.).
Personal: Löwen-Chefcoach Ricardo Moniz musste verletzungsbedingt in Heidenheim auf Grzegorz Wojtkowiak (Muskelverletzung), Guillermo Vallori (Muskelfaserriss), Dominik Stahl (Stauchung im Knie), Korbinian Burger (Handverletzung) und Stephan Hain (Knochenödem) verzichten. Basti Hertner, Michael Netolitzky, Marius Wolf, Vitus Eicher und Markus Schwabl schafften nicht den Sprung in den 18er-Kader. Die einige Überraschung in der Startelf: Kai Bülow spielte von Beginn an in der Innenverteidigung, dafür spielte Kapitän Christopher Schindler in der Viererkette links.
Spielverlauf: Die Löwen begannen druckvoll, doch der letzte Pass kam in der Anfangsphase nicht an. So geriet eine Linksflanke von Marin Tomasov in der 6. Minute etwas zu weit. Der erste Schuss von Bobby Wood halblinks an der Strafraumgrenze ging rechts am Tor vorbei (10.). In der 13. Minute war Rubin Okotie zur Stelle, markierte eiskalt das 1:0. Markus Steinhöfer sprintete auf der rechten Seite in einen Fehlpass von Ex-Löwe Mathias Wittek, seine Flanke an den ersten Pfosten wehrte Tim Göhlert unglücklich ab, Okotie an der rechten Torraumseite fackelte nicht lange, nahm die Kugel gegen Sebastian Griesbeck volley aus der Luft, traf unhaltbar für Torhüter Jan Zimmermann ins kurze Eck. Es war im vierten Spiel bereits der fünfte Pflichtspieltreffer des Österreichers. Die erste gefährliche Offensivaktion hatten die Gastgeber nach mehr als einer Viertelstunde. Nach einer Kombination über Marc Schnatterer und Philip Heise grätschte jedoch Kai Bülow im letzten Moment an der Strafraumkante dazwischen, bereinigte die Situation (17.). Im Anschluss an eine Ecke von Heise stand Göhlert frei, köpfte den Ball aber aus zehn Metern deutlich übers Löwen-Tor (18.). In der 27. Minute konterten die Sechzger über Bobby Wood, dessen Abspiel zu Leonardo wurde jedoch geblockt. Der Abpraller fiel dem US-Boy vor die Füße, doch sein Distanzschuss bereitete Keeper Zimmermann keine Probleme. Einen Eckball von links legte Schnatterer zurück auf Marcel Titsch-Rivero, dessen hohe Flanke an den zweiten Pfosten pflückte Stefan Ortega sicher herunter (43.). Im Gegenzug sprintet Tomasov über die linke Seite, seine flache Hereingabe fand aber weder Okotie noch Wood in der Mitte als Abnehmer (44.). Das war die letzte Chance in der 1. Halbzeit, die von den Löwen in der ersten Viertelstunde klar dominiert wurde. Danach konnten die Heidenheimer die Partie offener gestalten.
Heidenheim begann nach Wiederanpfiff druckvoll, Bülow konntein der 46. Minute gerade noch einen Schuss des eingewechselten Smail Morabit aus acht Metern blocken. Anschließend rückte Bülow bei einem Freistoß mit nach vorne, kam im Strafraum an den Ball, scheiterte mit seinem Drehschuss aus zehn Metern aber an einem Heidenheimer Bein (48.). In der 50. Minute vergab Schnatterer für die Gastgeber die Riesenchance zum Ausgleich. Morabit hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt, seinen Querpass an den Elfmeterpunkt erlief sich der FCH-Kapitän im Laufduell mit Gary Kagelmacher, schob die Kugel aus zehn Metern sowohl am herausstürzenden Ortega als auch am Tor vorbei. Zwei Minuten später lag der Ball dann doch im Löwen-Tor. Ex-Löwe Florian Niederlechner hatte sich auf der linken Seite gegen Christopher Schindler durchgesetzt, Ortega machte das kurze Eck zu, doch der Stürmer entschied sich für die rechte Seite, traf mit seinem Schrägschuss aus zwölf Metern zum 1:1 ins lange Eck (52.). Drei Minuten später sogar das 2:1 für die Ostwürttemberger. Einem Eckball von Heise von der linken Seite lief Griesbeck im Kopfballduell mit Steinhöfer am linken Torraumeck entgegen, verlängerte die Kugel unhaltbar rechts unter die Latte (55.). Die Möglichkeit zum 2:2 versemmelte Wood in der 61. Minute. Einen Freistoß aus 21 Metern halblinks drehte Edu Bedia außen um die Mauer, Zimmermann fischte die Kugel aus dem linken unteren Eck, Wood war zur Stelle, bugsierte den Ball aber aus fünf Metern über die Querlatte. Eine Einzelaktion von Leonardo brachte fünf Minuten später den Ausgleich. An der Mittellinie nahm der Brasilianer den Ball auf, setzte sich gegen drei Gegenspieler durch, zog halblinks von der Strafraumgrenze mit links ab, traf zum 2:2 ins untere rechte Eck (66.). In der 69. Minute zog Morabit den eingewechselten Yannick Stark im Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Okotie lief an, doch Zimmermann parierte den halbhohen, nicht sonderlich platzierten Schuss aufs linke Eck (70.). Zwei Minuten später entschärfte Ortega mit einer Glanzparade einen 20-Meter-Freistoß von Heise aus halbrechter Position, indem er mit einer Faust den Schuss um den linken Pfosten lenkte (72.). Vier Minuten später unterlief dem Löwen-Keeper ein schwerer Fehler, als er außerhalb des Strafraums den Ball aus der Hand abwarf. Folgerichtig gab der Unparteische Freistoß. Schnatterer setzte den Schuss aus 17 Metern gegen den linken Pfosten, ehe er von der 1860-Hintermannschaft endgültig geklärt wurde (77.). Eine flache Hereingabe von Göhlert fing Ortega gerade noch vor dem hinter ihm lauernden Morabit ab (79.). Im Gegenzug kombinierten Leonardo und Okotie bis in den Strafraum, jedoch ging Torhüter Zimmermann am Elfmeterpunkt dazwischen, entschärfte die Situation (80.). Eine Linksflanke von Tomasov rutschte Okotie am zweiten Pfosten aus sechs Metern freistehend über die Stirn, sodass die Kugel knapp neben dem Tor landete (86.). In der 89. Minute setzte sich Manuel Janzer auf der linken Strafraumseite gegen Kagelmacher durch, der Löwen-Verteidiger konnte aber anschließend seinen Schuss aus sieben Metern zur Ecke klären (89.). Mit der letzten Szene des Spiels hätte Okotie den Siegtreffer erzielen können. Nach einem Eckball durch Bedia von der rechten Seite kam er am Torraum zum Kopfball, doch Zimmermann konnte die Kugel mit einem Reflex parieren (90.). So blieb es beim 2:2.
Stimmen zum Spiel in Heidenheim: »Spektakel für die Zuschauer«