Ausgerechnet das Tabellenschlusslicht, das auswärts noch nicht gepunktet hatte, beendete die Siegesserie der Löwen-U19 in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Nach neun Siegen in neun Spielen reichte es für das Steinberger-Team gegen Aufsteiger SV Darmstadt 98 nur zu einem torlosen Remis.
Knapp zehn Minuten konnte das Schlusslicht aus Darmstadt gegen den Tabellenführer mithalten, dann ging es nur noch in eine Richtung. Nach einem Flachpass in den Rücken der Abwehr von Eric Weeger setzt Christoph Daferner den Schuss aus zehn Metern knapp über den Querbalken (10.). Zwei Minuten später kam Moritz Heinrich nach einem Chipball von Florian Neuhaus über die Viererkette der Gäste halblinks aus sieben Metern frei zum Abschluss, jedoch rutschte ihm der Ball über den Spann und ging am Tor vorbei (12.). In der 14. Minute wurde zunächst ein Neuhaus-Schuss zur Ecke geblockt. Diese führten die Junglöwen kurz aus, Neuhaus umdribbelte drei Lilien-Spieler, passte dann in die Mitte, wo aber kein Mitspieler zur Stelle war. Einen 20-Meter-Freistoß setzte Ugur Türk aufs Torwart-Eck, so dass Marcel Petrinec parieren konnte (17.). In der 24. Minute zielte Heinrich aus 18 Metern über das Darmstädter Tor. Nach einer halben Stunde tauchten auch die Gäste gefährlich vor Maximilian Engl auf. Doch Spiridon Pentidis hatte sich die Kugel etwas zu weit vorgelegt (30.). In der 33. Minute bediente Luca Plattenhardt mit einer scharfen Hereingabe von der rechten Seite Heinrich am ersten Pfosten. Der Löwen-Torjäger entschloss sich jedoch zur komplizierteren Variante, nahm den Ball nicht mit der Innenseite, sondern mit der Hacke und setzte ihn am Kasten vorbei. Nach einer erneuten Hereingabe von Plattenhart versuchte es Daferner aus sechs Metern mit einer Direktabnahme, Petrinec wehrte den Schuss mit einer Glanzparade ab (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff kam Heinrich halblinks zum Abschluss, wieder war der Lilien-Keeper zur Stelle, klärte den Schuss zur Ecke (45.).
Im zweiten Durchgang änderte sind wenig an der einseitigen Begegnung - auch die Abschlussschwäche der Junglöwen blieb. In der 56. Minute scheiterte Heinrich nach einem schnell ausgeführten Freistoß mit seinem Schuss an Petrinec. Zwei Minuten später hatte Neuhaus mit einem Abschluss aus 14 Metern das Nachsehen. Auch den Nachschuss von Martin Gambos parierte der Lilien-Keeper zur Ecke (58.). In der 60. Minute kam der eingewechselte Dennis Dressel über die rechte Seite, zog dann in die Mitte und schloss mit links ab. Doch sein Schuss ging am langen Pfosten vorbei. Eine Minute später traf Dressel von der Strafraumkante nur das Außennetz (61.). Darmstadt verteidigte leidenschaftlich. So auch in der 65. Minute, als erst ein Schuss von Heinrich geblockt wurde, dann warf sich ein Abwehrspieler in den Nachschuss von Daferner. Auch in Halbzeit zwei hatten die Gäste ihre Konterchancen. In der 72. Minute hatte Engl aufgepasst, kam nach einem weiten Ball aus seinem Strafraum und klärte per Fuß (72.). In der 74. Minute hätte György Hursan das 1:0 machen müssen. Nach einer Ecke kam er unbedrängt am Torraum an den Ball, köpfte aber genau auf Petrinec. Beinahe hätte das Schlusslicht die Partie vollkommen auf den Kopf gestellt. Nach einem Konter lief ein Darmstädter auf Torhüter Engl zu, der drängte den Angreifer zur Seite ab. Den Schuss aufs lange Eck klärte dann Hursan auf der Linie (81.). Die letzte Chance des Spiels hatte der ungarische Verteidiger der Löwen. Erneut kam Hursan nach einer Ecke zum Kopfball, setzte die Kugel aber über den Querbalken (85.). Somit fügte ausgerechnet das Schlusslicht der Löwen-U19 den ersten Punktverlust zu.
U19-Trainer Josef Steinberger war verständlicherweise verärgert über den verschenkten Dreier. „Dass wir nicht gewonnen haben, lag nur an uns. Heute konnten wir nicht unser Können auf den Platz bringen, weil wir viel zu langsam und umständlich agierten", schimpfte der 42-Jährige. „Die Chancen, die wir hatten, haben wir nicht entschlossen genug genutzt." Steinberger sprach von einem typischen Phänomen. „Letztlich muss ich mir auch vorwerfen, dass ich es nicht geschafft habe, die Mannschaft auf die nötige Spannung zu bringen, um gegen Darmstadt zu gewinnen." So habe man den Gegner stark gemacht und den Torwart warmgeschossen. „Marcel Petrinec ist über sich hinausgewachsen, hat hervorragend gehalten", attestierte ihm der Löwen-Coach. „Jeder muss sich an die eigene Nase fassen. Es war ein Warnschuss zur rechten Zeit. Wir haben gesehen, dass 90 Prozent in der Bundesliga eben nicht ausreichen. Wir müssen in jedem Spiel das Maximale abrufen."