SECHZIGMÜNCHEN.
 

Milos Degenek kann nicht ohne.

Milos Degenek bejubelt seinen Führungstreffer im Wiesnspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. 

Wer springt weiter? Ein Känguru oder Milos Degenek? „Ich", kommt es wie aus der Pistole geschossen. Milos Degenek lacht, er strahlt, blickt sein Gegenüber im Interview aufmerksam an. „Nein, ganz ehrlich. Das war natürlich ein Scherz. Das Känguru hüpft natürlich weiter, es kann vielleicht auch boxen, in verschiedene Richtungen springen. Aber es kann nicht Fußball spielen, nicht mit dem Ball umgehen!"

Wenn man sich mit Milos Degenek unterhält, wird schnell deutlich, was für den jungen, defensiven Mittelfeldspieler die größte Rolle in seinem Leben spielt: Das runde Leder.

Der 21-Jährige liebt es ganz besonders. Der Profi-Fußball ist „ein Geschenk" für den Serben mit australischem Pass, der in Kroatien geboren wurde. Warum? „Meine Lebensgeschichte war nicht ganz einfach, deshalb habe ich diesen Kämpfergeist in mir - ich will jeden Ball und für jeden Spieler da sein, einfach immer alles geben - gewinnen, immer besser spielen und mich so weiterentwickeln."

Deshalb ist die Nummer 30 der Löwen einen Tag nach dem Spiel in Fürth natürlich nicht besonders gut gelaunt nach einer ereignisreichen Woche: Erst fällt der neue 1860-Chefcoach Benno Möhlmann krankheitsbedingt aus, dann die bittere Niederlage am Ronhof: „Wir waren ziemlich traurig und es hat uns sehr geschockt, dass er operiert werden musste. Jetzt hoffen wir natürlich, dass er gegen Duisburg wieder auf der Bank sitzt." Für das 0:1 bei der Franken sieht er aber einzig die Mannschaft, die auf dem Platz gestanden hat, in der Verantwortung: „Wir müssen uns selbst hinterfragen und an unsere eigene Nase fassen, aber trotzdem positiv bleiben, uns gegenseitig unterstützen und weiter an uns arbeiten. Wir müssen alle in eine Richtung ziehen."

Dass es so mit einem Erfolg klappen kann, hat der Auftritt der Löwen in Mainz gezeigt - mit dem Rückenwind dieses Siegs hofft er: „Wir müssen das jetzt einfach auch mal in der Liga packen!" Der große Optimismus liegt in seiner Natur: „Das ist typisch serbisch an mir. Wenn ich zu Hause bin, dann bin ich eigentlich immer gut gelaunt, immer positiv, es läuft immer Musik." Das versucht er natürlich auch auf seinen Job zu übertragen, wo seine typisch australische Seite überwiegt: „Der Kampfgeist, die Laufbereitschaft, die Mentalität, nicht aufzugeben."

Genauso geht Milos Degenek auch jedes Spiel an, ein kleines Manko: In vielen Spielen sah er bereits in der Anfangsphase eine Gelbe Karte. „Ich glaube, die Schiedsrichter wissen inzwischen schon, wer ich bin", scherzt er und weiß ganz genau, woran es liegt: „Manchmal will ich zu viel", sagt er selbstkritisch. Andererseits ist es Teil seiner Mentalität: „Ich investiere einfach alles, es ist entweder sein Ball oder mein Ball."

Sozusagen ein Mischling

Dementsprechend seine Vorbilder: „Felipe Melo von Inter Mailand. Er zeigt Herz und Liebe für den Sport und für sein Team. Das ist großartig, das motiviert mich. Genauso mag ich Mark van Bommel - er spielt dreckig und schlau."

So interpretiert der australische U23-Nationalspieler auch sein Spiel im Zentrum des Löwenteams: „Da muss ich Kämpfer und Stratege sein, ein bisschen von beidem, abhängig von der jeweiligen Situation. Ich bin ein Abräumer, wenn es darum geht, Bälle zu gewinnen. Und ich bin da, um das Spiel zu machen, wenn ich den Ball habe. Sozusagen ein Mischling." Milos Degenek lacht!

Wenn das Mikrofon angeht, gilt er das Gleiche wie auf dem Platz: Es geht ihm um gute Arbeit, um eine professionelle Einstellung. Und dafür hat er eine Begründung, die einleuchtet, die ihn immer ein bisschen emotional stimmt, wenn er sich erinnert: „Ich wurde während des Kriegs in Kroatien geboren und wir sind auf einem Traktor nach Serbien geflohen. Dort haben wir mit 20 Mann in einem Haus gelebt, dann kam wieder der Krieg und wir sind nach Australien ausgewandert - jedes Mal ein kompletter Neuanfang. In Serbien war ich ein Baby, das war für meine Eltern sehr schwer. In Australien war das dann auch für mich ein Schock, ich kannte niemanden und konnte die Sprache nicht. Und dann bin ich nach Deutschland gekommen, da war es genauso. Jedes Mal habe ich bei Null angefangen. Das sind meine Geschichten, deshalb bin ich so, wie ich bin. Das macht mich stark. Jeden Morgen, wenn ich aufwache, bin ich dankbar, dass ich gesund bin und das machen kann, was ich liebe."

So brüllt der Löwe: Milos Degenek

Was zählt sind Punkte

Deshalb zählt für den Sommerzugang, der vom VfB Stuttgart II an die Grünwalder Straße gewechselt war, derzeit nur eins: „Es ist jetzt einfach sehr, sehr wichtig für uns, dass wir die drei Punkte holen. Ob ich oder meine Teamkollegen Tore machen, ist mir eigentlich egal. Wenn wir gewinnen, werden wir alle wieder viel mehr Selbstbewusstsein haben und der Druck wird ein bisschen weniger, sodass wir uns wieder voll auf den Fußball konzentrieren können. Auf das, was wir alle so lieben."

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