Die U19 dominierte beim Erzrivalen, gewann das Derby an der Säbener Straße mit 3:1 und führt damit weiterhin die Tabelle in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest an. Moritz Heinrich brachte die Junglöwen in der 17. Minute in Front. Kurz nach Wiederanpfiff war es erneut Heinrich, der mit seinem 15. Saisontreffer auf 2:0 erhöhte (47.). In der 66. Minute erhöhte Christoph Daferner auf 3:0. Den Roten gelang in der Endphase durch Michael Strein lediglich der Ehrentreffer (82.).
In der Höhle der Bayern – auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße – zeigten die Löwen von Beginn an, dass sie die Beute mit an die Grünwalder Straße nehmen wollten. Entsprechend gingen sie zu Werke. Der Sekundenzeiger hatte noch keine Runde absolviert, da setzte Florian Neuhaus mit einem 18-Meter-Schuss das erste Zeichen. Nur knapp ging der Ball am Tor vorbei (1.). In der 3. Minute zog Moritz Heinrich über die linke Seite in den Strafraum, sein Schuss wurde aber im letzten Moment geblockt. Erstmals wurden die Bayern in der 12. Minute durch einen Standard gefährlich, als der Freistoß aus halblinker Position an Freund und Feind vorbeiging, Maximilian Engl im 1860-Tor aber zur Ecke parieren konnte. Mit seinem 14. Saisontreffer brachte Moritz Heinrich die Weiß-Blauen fünf Minuten später in Führung. Der Stürmer zog im Eins-gegen-Eins an seinem Gegenspieler vorbei, traf aus acht Metern zum 1:0 ins kurze Eck (17.). In der Folge wurden die Roten etwas stärker, konnten das Spiel ausgeglichen gestalten. Nach einem Konter kam Meritan Shabani aus 15 Metern zum Abschluss, Engl hielt den Flachsschuss aber sicher (23.). Noch einmal hatten die Junglöwen vor der Pause die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, als Neuhaus auf dem linken Flügel zwei FCB-Spieler düpierte, aber mit seiner Hereingabe keinen Abnehmer fand (32.). Damit ging es mit der knappen Löwen-Führung in die Kabine.
Der zweite Durchgang begann optimal für die Steinberger-Elf. Einen Freistoß aus 23 Metern in halblinker Position setzte Heinrich mit rechts ins lange Eck (47.): Treffer Nummer 15! Die Bayern waren geschockt und hatten Glück, dass in dieser Phase nur noch ein weiterer Treffer fiel. Erst setzte Dennis Dressel einen Linkschuss aus 25 Metern nur knapp am Pfosten vorbei (55.). Dann dezimierten sich die Roten selbst, als Niklas Dorsch, der in der 54. Minute bereits Gelb gesehen hatte, sechs Minuten später erneut foulte, daraufhin mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste. Kurz danach zielte Fuchs aus halblinker Position mit seinem Elf-Meter-Schuss um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei (61.). In der 66. Minute tat sich der Mittelfeldspieler zum zweiten Mal an diesem Nachmittag als Vorbereiter hervor. Seine Ecke verlängerte Christoph Daferner am ersten Pfosten per Kopf zum 3:0 ins lange Eck (66.). Heinrich, deer von den Bayern nie zu halten war, setzte sich in der 79. Minute auf der linken Seite durch, passte scharf nach innen, wo aber der eingewechselte Luca Plattenhardt am langen Eck einen Schritt zu spät kam. Drei Minuten später tauchte Ugur Türk nach Zuspiel von Dennis Dressel frei vor Ron Hoffmann auf, scheiterte aber am FCB-Keeper (82.). Im direkten Gegenzug erzielten die Gastgeber – sehr zum Ärger von Löwen-Trainer Josef Steinberger – den Ehrentreffer. Nach einem langen Ball hinter die Viererkette der Sechzger lief Michael Strein alleine auf Engl zu, tunnelte den Löwen-Keeper zum 1:3 (82.). Damit stand erneut nicht die Null! Aber das war an diesem Tag zu verschmerzen. In der Schlussphase verpasste Dressel das 4:1, als er nach Linksflanke von Neuhaus am zweiten Pfosten zum Kopfball kam, die Kugel aber knapp neben das Tor setzte (87.).
U19-Chefcoach Josef Steinberger sprach aufgrund des Spielverlaufs von einem „hochverdienten Sieg“ seiner Mannschaft. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben zu Recht die Führung erzielt.“ Das schnelle 2:0 nach Wiederanpfiff und die Gelb-Rote Karte gegen Niklas Dorsch „brachten die endgültige Entscheidung. Danach haben wir den Sieg souverän nach Hause gebracht.“ Viel wichtiger als die drei Punkte in der Tabelle war für Steinberger, „dass wir gezeigt haben, wer die beste Mannschaft in München ist. Für uns ist es etwas Besonderes, dass wir beide Derbys in einer Saison für uns entscheiden konnten – und diese auch noch verdient gewonnen haben.“ Von einer Reaktion auf die erste Heimniederlage in der Woche zuvor gegen Karlsruhe wollte Steinberger aber nichts wissen. „Das braucht es in einem Derby nicht, das ist selbstverständlich jeder motiviert. Nächste Woche gegen Eintracht Frankfurt ist es wieder eine andere Aufgabe. Bei denen läuft es momentan nicht gut und angeschlagene Boxer sind bekanntlich besonders gefährlich.“