Die Löwen-U19 hat Verfolger TSG Hoffenheim – sechs Punkte Rückstand - durch den 1:0-Erfolg bei der SpVgg Greuther Fürth unter Druck gesetzt und kann je nach Ausgang des Spiels der Kraichgauer am Dienstag beim Tabellendritten VfB Stuttgart bereits für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft planen. Bei einem Unentschieden im Spitzenspiel oder einer Niederlage der Schwaben sind die Junglöwen fünf Spieltage vor dem Ende definitiv für das Halbfinale qualifiziert. Das Siegtor in Fürth erzielte Moritz Heinrich mit seinem 18. Saisontreffer bereits in der 4. Minute.
Der Tabellenführer fuhr mit dem letzten Aufgebot nach Franken. Kurzfristig fiel auch noch U18-Nationalspieler Christoph Daferner mit einem Magen-/Darm-Infekt aus, so dass Trainer Josef Steinberger nur vier Feldspieler auf der Ersatzbank hatte. Ugur Türk begann für Daferner in zentraler Angriffsposition, hatte aber mit den gleichen Symptomen wie der etatmäßige Mittelstürmer zu kämpfen und musste noch vor der Pause entkräftet für Daniel Skodic Platz machen (40.). Türks Rolle übernahm notgedrungen Mittelfeldspieler Dennis Dressel.
Die Junglöwen kamen trotz aller Probleme gut ins Spiel und gingen mit dem ersten gelungenen Angriff in Führung. Julian Justvan hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, passte in den Rückraum auf Alexander Fuchs, dessen Schuss aus zwölf Metern konnte Fürths Keeper Alexander Skowronek nur nach vorne abklatschen. Moritz Heinrich schaltete am schnellsten, scheiterte zunächst mit seinem Nachschuss am glänzend reagierenden Torhüter, den zweiten Abpraller verwandelte er vom Fünfmeterraum zum 1:0 (4.). Auch in der Folge waren die Sechzger klar spielbestimmend. Nach einem Chipball von Christoph Greger hinter die Kette der Kleeblatt-Abwehr kam Ugur Türk gegen Skowronek einen Schritt zu spät (10.). Im Eins-gegen-Eins setzte sich Heinrich in der 20. Minute über außen durch, seinen Schuss aus spitzem Winkel aufs kurze Eck parierte der SpVgg-Keeper. Sechs Minuten später brachte Dennis Dressel bei seinem Abschluss von der Strafraumgrenze zu wenig Druck auf den Ball, so dass Skowronek abwehren konnte (26.). Die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen, vergab Türk in der 39. Minute. Nach einer Kombination zwischen Dressel und Fuchs lief der Stürmer alleine auf den Fürther Torhüter zu, traf aber nur die Latte. Danach hatte Steinberger mit seinem entkräfteten Angreifer ein einsehen, nahm ihn vom Feld.
Die 2. Halbzeit bot wenig Höhepunkte. „Wir hatten keine einzig klare Chance mehr“, stellte Trainer Josef Steinberger fest. „Wir haben bei Kontermöglichkeiten zu schnell die Bälle verloren oder der letzte Pass kam nicht an.“ Wenigstens stand sein Team defensiv sehr kompakt, kam selten in Bedrängnis. Einen Schuss von David Raum blockte in der 65. Minute Greger zur Ecke. Fünf Minuten später zielte Hannes Scherer nach einem Eckball am ersten Pfosten aus sechs Metern am kurzen Eck vorbei (70.). Und in der 83. Minute flankte Raum von halblinks scharf nach innen, Löwen-Keeper Maximilian Engl konnte den Ball nicht festhalten, aber Greger war zur Stelle, klärte zur Ecke. Damit war der 1:0-Erfolg perfekt.
Steinberger sprach von einem „glanzlosen Arbeitssieg. Die 1. Halbzeit haben wir es ordentlich gemacht, gleich die erste Chance zur Führung genutzt.“ Nach der Pause konnte sein Team nach vorne keine Akzente mehr setzen, „aber wir haben auch wenig zugelassen, so dass der Sieg unterm Strich nicht unverdient war.“ Besonders lobte der 42-Jährige die Moral seiner Mannschaft. „Die Jungs haben bis zur letzten Sekunde aufopferungsvoll gekämpft und alles gegeben, um das 1:0 zu verteidigen.“ Am Ende spielte der gelernte Innenverteidiger Florian Flath, der nach langer Verletzungspause erst zum zweiten Einsatz kam, in zentraler Angriffsposition. „Mund abputzen und weitermachen“, so das Motto von Steinberger, der mit seinem Team nur noch theoretisch das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft verpassen kann.