Die Löwen-U19 machte es im Spiel gegen den Tabellendritten 1. FSV Mainz 05 spannend: Führung – Rückstand – Sieg! Christoph Daferner hatte den Tabellenführer bereits in der 2. Minute in Front gebracht. Mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten durch Joel Richter (50.) und Heinz Mörschel (53.) drehte das Team aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt die Partie. Erneut Mittelstürmer Daferner (65.) und Moritz Heinrich (79.) mit seinem 19. Saisontreffer sorgten für den 3:2-Erfolg der Junglöwen, die weiterhin mit drei Punkten Vorsprung auf Verfolger TSG Hoffenheim die A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest anführen.
Es begann optimal für die Junglöwen. Gleich der erste Angriff führte zur Führung. Moritz Heinrich hatte in die Schnittstelle gepasst, Christoph Daferner lief alleine auf Torwart Finn Dahmen zu, überwand ihn zum 1:0 (2.). Drei Minuten später hatte Heinrich die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen. Nach einem Pass von Florian Neuhaus tauchte er alleine vor Dahmen auf, entschied sich fürs kurze Eck. Darauf hatte auch der Keeper spekuliert, der abwehren konnte (5.). „So etwas passiert ihm selten. Normalerweise macht er solche Dinger sicher rein“, übte Trainer Josef Steinberger mit seinem besten Schützen Nachsicht. Ein Ballverlust in der Mitte der eigenen Hälfte von Alexander Fuchs führte in der 7. Minute zum Mainzer Konter. Joel Richter kam aus 18 Metern zum Abschluss, zielte aber knapp über den Querbalken. Auf der anderen Seite wurde ein 19-Meter-Schuss von Fuchs gefährlich abgefälscht, Dahmen war erneut zur Stelle, lenkte die Kugel um den Pfosten (13.). In der 19. Minute musste erstmals 1860-Keeper Maximilian Engl eingreifen. Ein Acht-Meter-Schuss von Toerles Tim Knoell aus spitzem Winkel wehrte er mit den Fäusten ab. Dahmen, bester Mann bei den Nullfünfern, blieb auch Sieger bei einem 20-Meter-Schuss von Kilian Jakob, den er um den Pfosten lenkte (27.). Aus der anschließenden Ecke entwickelte sich eine Riesenchance für die Sechzger. Die Hereingabe wurde zunächst abgewehrt. In die Vorwärtsbewegung der Mainzer flankte Daniel Skodic in die Mitte, wo plötzlich drei Löwen-Spieler vollkommen frei im Zentrum standen. Überrascht schloss Christoph Greger sofort ab, sein neun-Meter-Kopfball bereitete Dahmen aber keine Probleme. Dabei hätte der Innenverteidiger genügend Zeit gehabt, den Ball in Ruhe zu verarbeiten (28.). In der 30. Minute musste Engl nochmals eingreifen. Einen Neun-Meter-Schuss von Leon Kern aus halblinker Position wehrte er mit dem Fuß ab. Bis zur Pause passierte vor beiden Toren nichts mehr Gravierendes.
Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang hatten die Junglöwen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß im zentralen Halbfeld kam Neuhaus aus 18 Metern zum Abschluss, den Schuss lenkte der überragende Dahmen mit den Fingerspitzen gerade noch an den Außenpfosten (49.). Aus der anschließenden Ecke entwickelte sich ein Konter, an dessen Ende Richter alleine vor Engl auftauchte und sicher zum 1:1 verwandelte (50.). Es kam drei Minuten später noch schlimmer. Nach einer Eckballflanke von rechts stand Heinz Mörschel mutterseelenallein am zweiten Pfosten, köpfte aus fünf Metern zum 2:1 ins Löwen-Tor (53.). In dieser Phase war der Tabellenführer vollkommen von der Rolle, hatte Glück, dass in der 57. Minute nicht sogar das 1:3 fiel. Eine zu kurze Rückgabe von György Hursan erlief sich Kern, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Engl. Dafür gelang wenig später Daferner mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag der Ausgleich. Nach einer Kombination zwischen Neuhaus und Heinrich spielte der Torjäger in die Mitte, wo der mitgeeilte Daferner nur noch aus sechs Metern ins leere Tor einschieben brauchte (65.). Bei einem Neuhaus-Schuss in der 70. Minute aus 17 Metern konnte Dahmen erneut nicht bezwungen werden. Der Siegtreffer für die Junglöwen fiel dann nach einem direkt verwandelten Freistoß von Heinrich an der linken Strafraumseite acht Meter vor der Grundlinie. Mit dem Innenristspann drehte er den Ball mit rechts vors Tor, Daferner duckte sich ab und die Kugel schlug zum 3:2 ins lange Eck ein (79.). Nur einmal wurde es in der Schlussphase nochmals brenzlig für die Junglöwen. In der 84. Minute kam ein Mainzer im 1860-Strafraum zu Fall, doch Schiedsrichter Philipp Reitermayer ließ weiterspielen. Somit war der Sieg perfekt.
„Wir haben es sehr spannend gemacht“, kommentierte Trainer Josef Steinberger die 90 Minuten. „Mainz war der erwartete starke Gegner.“ Wenngleich der 42-Jährige einräumte, dass sein Team nach dem guten Auftakt es versäumt hätte, „die Führung auszubauen. Danach hatten wir viele einfache Ballverluste, wodurch die Mainzer Stärke im schnellen Umschaltspiel überhaupt erst zum Tragen kam. Dafür sind wir mit dem Doppelschlag kurz nach der Pause bestraft worden“, so Steinberger. „In dieser Phase waren wir überhaupt nicht präsent.“ Es spreche aber für die Moral seiner Mannschaft, dass sie das Spiel danach noch drehen konnte. Auch vor dem Hintergrund, dass mit Julian Justvan, Felix Uduokhai, Alexander Fuchs und Moritz Heinrich vier Spieler angeschlagen in die Partie gegangen waren und Daniel Skodic noch vor der Pause mit einer Muskelverletzung ausgewechselt werden musste. „Ich hoffe, dass uns die Erfahrung aus dieser Partie in den kommenden Spielen weiterhilft.“ Der Sieg sei wichtig gewesen, weil Hoffenheim tags zuvor bereits vorlegen konnte. „Dass wir das Spiel gebogen haben, sollte uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben.“ Der Gewinn der Staffelmeisterschaft ist nach dem Erreichen der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft das nächste Etappenziel der Junglöwen.