SECHZIGMÜNCHEN.
 

U19 gewinnt Halbfinal-Hinspiel beim BVB - Sensationelles Tor zum 2:1.

Christoph Daferner bejubelt in der 56. Minute seinen Ausgleichstreffer zum 1:1. 

Die Junglöwen rocken vor 15.117 Zuschauer den Signal Iduna Park, schlagen Borussia Dortmund mit 2:1. Dzenis Burnic hatte mit einem schmeichelhaften Foulelfmeter die Schwarz-Gelben direkt vor der Pause in Führung gebracht (45.). Christoph Daferner  gelang in der 56. Minute der Ausgleich. Ein Sensationstor von Florian Neuhaus aus über 50 Metern sicherte den weiß-blauen Sieg (88.). Wegen seines ausgiebigen Jubels sah der Torschütze anschließend Gelb-Rot, fehlt im Rückspiel.

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Die Löwen-U19 musste im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft verletzungsbedingt auf Torjäger Moritz Heinrich, Martin Gambos, Dominik Hepp und Daniel Skodic verzichten. Gleich in der 1. Minute brannte es lichterloh im Löwen-Strafraum nach einem Ballverlust auf der linken Defensivseite. Felix Passlack kam im Zentrum an der Strafraumkante zum Abschluss, sein Schuss kam aber zu zentral auf Maximilian Engl, der den Ball sicher fangen konnte. Die erste Möglichkeit für die Sechzger vergab Florian Neuhaus. Anstatt halblinks aus 18 Metern abzuschließen, dribbelte er sich am Strafraum fest (7.). Ein Seitfallzieher von Jacob Bruun Larsen nach einer unfreiwilligen Kopfballverlängerung von György Hursan aus acht Metern kam nicht auf das Löwen-Tor (10.). Ein 19-Meter-Schuss von Passlack aus dem Zentrum strich in der 12. Minute knapp über die Querlatte. Nach einem Lupfer an den Torraum kam Passlack aus sechs Metern gerade noch mit der Fußspitze an den Ball, brachte ihn aber nicht mehr aufs Tor (16.). Danach wurden die Löwen stärker. Die erste gute Chance hatten sie in der 21. Minute. Einen Freistoß auf der linken Strafraumseite brachte Alexander Fuchs scharf nach innen, Christoph Daferner verlängerte den Ball per Kopf, ein Dortmunder fälschte ihn noch leicht ab, nur knapp strich er am langen Pfosten vorbei. Wenig später flankte Julian Justvan von rechts in die Mitte, Ugur Türk kam aus acht Metern frei zum Kopfball, doch Dominik Reimann wischte den Ball mit einem Reflex aus dem linken Eck (22.). Nach einer Freistoßflanke ließ Engl den bereits gefangenen Ball im Torraum fallen, doch zum Glück kam kein Dortmunder zum Abschluss (28.). Eine Freistoßflanke von links durch Kilian Jakob wehrte BVB-Schlussmann Reimann ab, die Kugel kam zu Fuchs, der sie aus 14 Metern direkt nahm, beim Schuss aber zu viel Rücklage hatte, sodass sie weit übers Tor ging (34.). In der 39. Minute dribbelte sich Neuhaus durch den Strafraum, kam aus 13 Metern zum Schuss, zielte aber knapp über die Querlatte (39.). Glück hatten die Sechzger kurz vor der Pause. Einen weiten Ball erreichte Passlack vor der rechten Grundlinie, passte zurück auf Pulisic, der aus zwölf Metern am kurzen Eck vorbeizeilte (43.). Kurz danach pfiff Schiedsrichter Sven Waaschitzki einen äußerst schmeichelhaften Elfmeter für die Hausherren. Im Zweikampf zwischen Hursan und Till Schumacher fiel der Dortmunder im Strafraum. Dzenis Burnic lief an, traf zur glücklichen 1:0 Führung für den BVB (45.). Kurz danach ging’s in die Pause. „Die 1:0-Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht verdient“, stellte BVB-Idol Lars Ricken im Halbzeit-Interview klar.

Dortmund begann die 2. Halbzeit druckvoll, wollte gleich nachlegen. Doch Löwen-Coach Josef Steinberger hatte sein Team gut eingestellt. So waren es die Sechzger, die die erste gute Szene im zweiten Durchgang hatten. Eine Kopfballverlängerung von Daferner nahm Justvan halbrechts aus acht Metern ebenfalls per Kopf, doch Reimann griff sich die Kugel (49.). In der 56. Minute dann der verdiente Ausgleich für die Junglöwen. Neuhaus hatte links in die Tiefe gepasst, Luca Plattenhardt kam vor der Außenlinie an den Ball, flankte nach innen, Daferner war vor seinem Gegenspieler am Ball, drückte ihn aus drei Metern zum 1:1 ins BVB-Tor. Einen 24-meter-Freistoß brachte Passlack zwar über die Mauer, der Ball ging aber deutlich links am Pfosten vorbei (73.). Kurz danach musste der Löwen-Torschütze mit Krämpfen behandelt werden, konnte aber weiterspielen. Ein Flachschuss von Passlack aus 17 Metern ging in der 80. Minute knapp am rechten Pfosten vorbei. Ansonsten standen die Junglöwen sicher in der Defensive, hielten die Dortmunder von ihrem Tor entfernt. Dann die 88. Minute. Neuhaus sprintete an der Mittellinie in einen Querpass von Burnic, zog sofort ab und traf aus 50 Metern über BVB-Keeper Reimann hinweg zum 2:1 unter die Latte. Was für ein spektakulärer Treffer! Den ausführlichen Jubel des Torschützen, der die Bande hochkletterte, bestrafte der schwache Schiedsrichter Waschitzki mit Gelb. Doch Neuhaus hatte den Karton bereits gesehen, wurde mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen (89.). Damit fehlt er im Rückspiel am Pfingstmontag. Die vier Minuten Nachspielzeit überstanden die Löwen schadlos, schafften den ersten Teil der Sensation!

Die Entscheidung über den Einzug ins Endspiel fällt am kommenden Montag beim Rückspiel im Sportpark Heimstetten (Anstoß 14.30 Uhr). Im Hinspiel des zweiten Halbfinales setzte sich die TSG Hoffenheim mit 3:1 gegen Werder Bremen durch.

STIMMEN ZUM SPIEL

Löwen-Coach Josef Steinberger sprach seiner Mannschaft für den Auftritt im Signal Iduna Park „ein riesiges Kompliment“ aus. „Am Anfang hatten sie etwas zu viel Respekt vor dem Gegner und der Kulisse. Aber die Jungs haben sich in die Partie reingebissen, 90 Minuten gefightet. Dafür gebührt ihnen mein Lob.“ Spieler wie Christian Pulisic und Felix Passlack, die beide schon Bundesliga gespielt haben, „kann man nicht 90 Minuten aus der Partie nehmen. Das ist schon eine brutale Qualität, die der BVB da hat. Aber mit fortschreitender Spieldauer ist uns das immer besser gelungen. Bei eigenem Ballbesitz haben wir richtig gut Fußball gespielt“, fand der 42-Jährige, dessen Mannschaft die zuletzt vermisste Aggressivität und Leidenschaft rechtzeitig wieder abrufen konnte. „Das war super, wie die Jungs aufgetreten sind. Ich denke, der Sieg war am Ende nicht unverdient.“ Die Elfmetersituation wollte Steinberger nicht beurteilen. „Dazu war ich zu weit weg.“ Ganz anders die Szene, die zum Platzverweis von Florian Neuhaus führte. „Da gibt es keine zwei Meinungen. Da schießt der Junge kurz vor Schluss aus 55 Metern das Tor des Jahres vor über 15.000 Zuschauern in einem Live-Spiel und darf sich nicht ausgiebig darüber freuen. Vielleicht sollte man mal über den Sinn oder Unsinn einer solchen Regel diskutieren. Natürlich ist das Fehlen von Flo ein Wehrmutstropfen. Trotzdem werden wir im Rückspiel alles versuchen, um ins Finale einzuziehen.“ Den Abend darf sein Team genießen, „ab morgen beginnt die Vorbereitung auf das Rückspiel. Da kommen 90 harte Minuten auf uns zu“, glaubt Steinberger. Am Mittwoch ist in der Früh in Dortmund Auslaufen angesagt. Nach dem Frühstück geht es um 10 Uhr mit dem Zug zurück nach München. Gegen 16 Uhr wird die Mannschaft ans Trainingsgelände in der Grünwalder Straße zurückkehren.

BVB-U19-Coach Hannes Wolf war von der Kulisse begeistert: „Großartig, dass so viele Menschen da waren. Wir hätten gerne in dieser Atmosphäre ein besseres Fußballspiel geliefert“, haderte er. „Insgesamt haben wir zu viele Bälle zu leicht verloren, zu viele falsche Entscheidungen getroffen und nicht so gespielt, wie wir es eigentlich können.“ Doch seinen Optimismus hat der Trainer des West-Meisters nicht verloren. „Natürlich ist das Ergebnis ein kleiner Nachteil, aber es sind noch 90 Minuten zu spielen, und ich würde nie sagen, dass es vorbei ist. Wir haben noch alle Chancen.“

„Das Tor war unglaublich“, freute sich Florian Neuhaus über seinen Treffer. „Nur bitter, dass ich dann die Gelb-Rote-Karte sehe. Aber ich habe in diesem Moment nicht daran gedacht, dass ich schon Gelb hatte“, entschuldigte sich der Kauferinger. „Ich habe mich einfach nur darüber gefreut. Ehrlich gesagt habe ich auch nicht damit gerechnet, dass mich der Schiedsrichter deswegen vom Platz stellt.“ Er signalisierte dem Unparteiischen Sven Waschitzki, der dem BVB in der 44. Minute bereits einen schmeichelhaften Elfmeter zugesprochen hatte, mit einer eindeutigen Handbewegung fehlendes Fingerspitzengefühl. „Ich denke, die Jungs schaffen es auch ohne mich im Rückspiel.“ Neuhaus, der mit diesem Treffer mindestens die Wahl zum „Tor des Monats“ gewinnen wird, riss schon direkt nach dem Schuss die Arme in die Höhe, während der Ball noch über 50 Meter durch die Luft segelte. „Ich wusste sofort, dass der Schuss reingeht. Mit ist das gleiche Tor schon in der U17-Bundesliga gegen Mainz gelungen.“ Der 19-Jährige sprach von „einem richtig guten Spiel auf hohem Niveau. Wir haben gut verteidigt und nach vorne erfolgreich Nadelstiche gesetzt.“

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