Derby auf Giesings Höhen: Am Sonntag, 12. März, trifft der TSV 1860 München in der Regionalliga Bayern im Grünwalder Stadion auf den FC Bayern. Anstoß ist um 13 Uhr. Tickets für Löwen-Fans gibt es zwischen 10 und 12 Uhr im Kartenverkauf an der Grünwalder Straße 114 sowie an zwei „Gästekassen“.
„Ein normales Spiel ist das nicht“, so Löwen-Coach Daniel Bierofka in einem Interview vor dem Ama-Derby. „Wenn Sechzig gegen Bayern spielt, dann ist das immer etwas Besonderes - von den Emotionen und den Zuschauern. Es geht immer auch ums Prestige.“ Dazu überträgt SPORT1 live die Partie im TV. Als Co-Kommentator hat Jörg Dahlmann Bierofkas Vorgänger Torsten Fröhling an seiner Seite.
Und einmal mehr muss der Löwen-Coach improvisieren. Im Vergleich zum torlosen Hinspiel gleich auf mindestens sechs Positionen: Felix Uduokhai, Florian Neuhaus (beide Profis), Nicholas Helmbrecht (Sperre), Lucas Genkinger (Schambeinentzündung), Simon Seferings (Aufbautraining nach Kapseleinriss und Meniskusabriss) sowie Jimmy Marton (Schienbeinverletzung) fehlen definitiv. Der siebte, Angelo Mayer, ist nach mehrwöchiger Verletzungspause zumindest wieder „eine Option“. György Hursan kehrt nach Gelbsperre zurück.
Dass sich ausgerechnet Helmbrecht beim 1:0-Erfolg zum Punktspielstart 2017 die fünfte Gelbe Karte einhandelte, „tut uns sehr weh“, findet Bierofka. „Er war bei uns der Entscheider, hat die letzten drei Treffer erzielt.“ Ebenso müssen die kleinen Löwen auf Ugur Türk verzichten, der in Memmingen wegen eines Fouls in der 90. Minute die Rote Karte sah. Christoph Daferner befindet sich im Aufbautraining, Kilian Jakob und Julian Justvan helfen bei der abstiegsbedrohten U19 aus.
„Wir müssen uns zusammenreißen, damit wir es auf das Level der Bayern schaffen“, sagt Bierofka mit Blick auf seinen Kader. „Aber ich vertraue den Jungs - denen auf dem Platz wie auf der Bank. Wenn man schaut, mit welchem Einsatz sie bei der Sache sind, dann ist das beeindruckend.“
Dem Gegner bescheinigt der 38-Jährige hohe individuelle Klasse. „Dass wir mit den Bayern auf Augenhöhe sind, ist überragend.“ Zumal die Löwen mit „der jüngsten U21 aller Zeiten“ (Bierofka) die Saison absolvieren. Das hinderte sie aber nicht daran, am vorhergehenden Spieltag den Rivalen von der Säbener Straße in der Tabelle zu überholen. Nur die SpVgg Unterhaching steht vor dem Bierofka-Team.
Zudem haben die kleinen Löwen in den letzten drei Derbys keinen Gegentreffer mehr kassiert. „Ordentlich verteidigen - das ist auch diesmal der Schlüssel zum Erfolg. Wenn wir die Bayern spielen lassen, dann sehen wir alt aus. Wir müssen alles dagegensetzen, um ihre individuelle Klasse nicht zur Entfaltung kommen zu lassen“, weiß der Löwen-Coach. Übrigens: Das letzte Derby-Tor erzielte der in der Winterpause zurückgekehrte Nicolas Andermatt am 22. November 2015 beim 2:0-Erfolg.
Auch wenn die Bayern Heimrecht genießen, einen Vorteil sieht Bierofka darin nicht. „Grundsätzlich verbindet uns mehr mit dem Grünwalder Stadion als den FCB. Die Jungs kennen dort alles, werden sicher von unseren Fans lautstark unterstützt.“
Neben einem guten Ergebnis hat der Löwen-Coach einen weiteren Wunsch. „Ich hoffe auf eine friedliche Stimmung.“