Die Löwen trauern um Zeljko Perusic. Der Spieler aus der Löwen-Meistermannschaft von 1966 und Publikumsliebling starb im Alter von 81 Jahren in seiner Wahlheimat im schweizerischen St. Gallen.
Zeljko Perusic wurde am 23. März 1936 im kroatischen Duga Resa geboren. 1965 kam er zu den Löwen, gewann gleich in seiner ersten Saison mit dem Team die Deutsche Meisterschaft. „Peru“, wie er gerufen wurde, avancierte sofort zum Publikumsliebling, absolvierte in der Meistersaison alle 34 Spiele.
Nach 138 Bundesligaspielen (ein Tor) wechselte er 1970 zum FC St. Gallen in die Schweiz, wo er als Spielertrainer fungierte (1971–1974). 1971 führte er den Klub zurück in die Nationalliga A. Mit 38 Jahren beendete er seine Spielerkarriere, arbeitete später im Verein als Junioren-Trainer.
Der kleine Techniker kam bei den Sechzgern als Abfangjäger vor der Abwehr zum Einsatz, engte die Kreise der gegnerischen Spielmacher ein. „Peru musste hinten die Feuerwehr spielen, war immer im richtigen Moment zur Stelle“, sagt Hans Rebele über ihn.
Sein ehemaliger Mannschaftskollege erhielt von Perusics Tochter am Donnerstag die Nachricht über den Tod ihres Vaters. Er sei um 6.30 Uhr friedlich eingeschlafen. „ Er war lange krank, trotzdem kam der Tod überraschend.“ Zuletzt besuchte Perusic, der seit seinem Karriereende mit seiner Frau Magda in St. Gallen lebte, aus gesundheitlichen Gründen nur selten München.
„Der Kleine war fußballerisch ein ganz Großer“, so Rebele, „kämpferisch und läuferisch stark, technisch versiert. Auch menschlich war Peru äußerst beliebt. Einfach ein feiner Kamerad und ein toller Sportler. Für unser Team sehr wertvoll.“ Rebele erzählt von gemeinsamen Urlauben mit Mannschaftskollegen in Perusics kroatischer Heimat.
Vor seiner Zeit bei den Löwen gewann Perusic mit Dinamo Zagreb zwei Mal den jugoslawischen Pokal (1960 und 1963) und 1958 den Meistertitel. Neben den Einsätzen im Europapokal und Messepokal absolvierte er auch 27 Einsätze in der jugoslawischen Nationalmannschaft, nahm 1960 an der Europameisterschaft und den Olympischen Spielen teil. Hier wurde er Vize-Europameister und Olympiasieger.
„Eine sehr traurige Nachricht“, zeigte sich auch 1860-Ikone Petar Radenkovic vom Tod des kleinen Verteidigers überrascht. „Peru war nicht nur der wichtigste Spieler in unserer Mannschaft, sondern auch mein bester Freund“, sagt er gegenüber der tz. Im Trainingslager teilte sich Radi mit seinem Landsmann das Zimmer.
Der TSV 1860 München wird beim Spiel am Samstag gegen den 1. FC Schweinfurt 05 Trauerflor für seinen Meisterspieler tragen. Außerdem gibt es eine Gedenkminute.
Unser tiefstes Mitgefühl gehört der Familie.